NASCAR 98 – im Klassik-Test (PS)

Keinen Bock auf Schu­ma­cher, Frentzen & Co? Genug gesehen von Monaco, Nür­burgring & Hockenheim? Dann ist der harte US-Rennzirkus genau das richtige für Euch. Mit allen Profis der amerikanischen NASCAR-Liga, vielen Original-Strecken und jeder Menge Tuning-Optionen erlebt Ihr das prickelnde Original-Flair des hierzulande fast unbekannten Motorsports. Vete­ranen erinnern sich: EA hat das Thema bei An­dretti Racing, in dem sowohl ”Indy Car”- als auch ”NASCAR”-Serien implementiert waren, schon einmal aufgegriffen.

Mit der jüngsten Playstation-Flitzerei konzentriert sich der Hersteller vollends auf den ruppigen Tourenwagen-Wettbe­werb. 24 Originalpiloten stehen für Eure virtuelle Karriere zur Wahl. Kyle Petty, Rusty Wallace oder Ricky Craven fahren prinzipiell dieselben Autos, durch Eure Ein­stell­künste optimiert Ihr die Fahr­zeuge für den jeweiligen Einsatz: Die bunt beklebten, dröhnenden Blechkisten basieren auf Serien­autos, wurden aber durch wuchtige Motor­blöcke und leistungsfähige Renn­sport-Getriebe zu Monstern auffrisiert.

Die zwei Strecken­typen der Saison unterscheiden sich ­gravierend voneinander. Die acht meist ovalen Motodrome verlangen nach ­hoher Spitzen­geschwin­digkeit, Ausdauer, berührungsfreiem Überholen und dem Perfek­tio­nie­ren des ”Draft­ing”, also des Fahrens im Wind­schatten des Vorder­manns. Doch so leicht, wie die Kurs-­Layouts in der FMV-Vorbe­richt­­erstattung wirken, sind die Arenen nicht zu fahren: Jedes Oval hat unterschiedliche Steil­wand-Neigungs­winkel, was zusammen mit dem eng beieinander ­agierenden Fahrerfeld an­spruchs­volles Zu­sammen­spiel zwischen Gasgeben, Auslauf und Bremsen erfordert. Gerade im Scheitel­punkt der Kur­ven droht jede Lenk­bewegung die sensible Balance zwischen Über- und Unter­steuern zu stören. Die Folge ist ein zeitraubender Ausflug ins Innen­bankett oder der funkensprühende Kontakt mit der Außen­bande.