Shin Megami Tensei: Devil Summoner – Soul Hackers – im Test (3DS)

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1997 erschien Soul Hackers für Segas Saturn und später für die PlayStation in Japan. Atlus wollte letztere Version dann in die USA bringen, doch Sony legte ein Veto ein. So kommen westliche Fans von Shin Megami Tensei erst jetzt auf dem 3DS in den Genuss des okkulten Sci-Fi-Rollenspiels.

Amami City ist die Stadt der Zukunft: Konsequent durchgeplant und vernetzt, als letzter Schrei gilt dort das Online-Rollenspiel ”Paradigm X”. Als Mitglied der Hacker-Gruppe Spookies ist es kein Problem für Eure Hauptfigur, sich dazu Zugang zu verschaffen. Doch schnell überschlagen sich die Ereignisse: Auf einmal wimmelt es in Amami City nur so vor übernatürlichen Wesen, Eure beste Freundin Hitomi muss sich plötzlich ihren Körper mit der eigentlich nicht unsympathischen Dämonin Nemissa teilen. Immer wieder erlebt Ihr Visionen früherer Dämonenbeschwörer und kommt so langsam dem Geheimnis hinter Amami und Paradigm X auf die Spur.

Wenn Ihr nicht gerade der Geschichte folgt, erforscht Ihr ähnlich wie in Etrian Odyssey IV Schritt für Schritt große 3D-Dungeons, die allerdings weder so komplex noch so herausfordernd ausfallen. Eine Karte wird auf dem unteren Bildschirm automatisch gezeichnet, die Gegner geben sich weitaus ziviler als die bissigen Bewohner der Etrian-Labyrinthe. Außerdem sind sie gerne mal zu einem kleinen Plausch aufgelegt: Nicht jeder Dämon will Euch unbedingt ans Leder. Wenn Ihr den richtigen Ton anschlagt und dabei gelegentlich die wechselnden Mondphasen beachtet, könnt Ihr einem Kampf aus dem Weg gehen und vielleicht ein nützliches Item oder einen neuen Verbündeten mitnehmen. Dabei ist es wichtig, auf den Charakter eines Dämons zu achten – das gilt auch für die in Euren Reihen. Zwingt Ihr eine sanfte Heilerin, den Gegner mit gleißenden Blitzen zu traktieren, sinkt ihre Loyalität: Dann verweigert sie vielleicht den nächsten Befehl oder verlässt Eure Truppe komplett. Außerdem leveln Dämonen nicht auf: Wollt Ihr stärkere Begleiter, müsst Ihr sie direkt aus dem Kampf heraus rekrutieren, oder Ihr fusioniert sie serientypisch mit anderen Dämonen zu leistungsfähigeren Varianten.

Die meisten Funktionen des Spiels bedient Ihr über Euren Gump – kurz für ”Gun-Computer”. Auf dem lässt sich verschiedene Software installieren, um z.B. jederzeit Euren Spielstand zu speichern oder die Stärke von Gegnern auf den ersten Blick zu erkennen. Ihr könnt auch das eigentliche Spiel per Touchscreen hacken, um die Schwierigkeit Euren Wünschen anzupassen oder die Kartenfunktion noch mächtiger zu machen. Auch die Street-Pass-Funktion wird über den Gump verwaltet: Trefft Leute, um den niedlichen Dämonen Nemechi in neue Formen zu verwandeln.

Thomas Nickel meint: In den Videosequenzen und manch kargem Gang merkt man das Alter, in Sachen Handlung und Spielwitz muss sich die vorher nicht im Westen erschienene Shin Megami Tensei-Episode aber nicht vor moderner RPG-Kost verstecken. Setting und Figuren sind spannend und originell, das auf den ersten Blick etwas klobige Kampfsystem bietet zahllose Möglichkeiten, Konflikte auch ohne Waffen, Zähne und Klauen beizulegen. Das macht die zahlreichen Zufallskämpfe stets zu einer spannenden Angelegenheit – anstatt nur stupide zum Angriff zu blasen, parliert und diskutiert Ihr gerne einmal mit übernatürlichen Antagonisten. Die Labyrinthe sind im Vergleich zu Etrian Odyssey schwächer und weniger fordernd. Dafür bekommen Story-Freunde mehr geboten: Die Geschichte um Paradigm X, Dämonen und die Spookies kommt schnell in Fahrt und lässt Euch bis zum Ende nicht mehr los.

  • spannende, toll erzählte Geschichte
  • komplexe Kämpfe und Fusionen
  • sehr stilvolles Charakterdesign

Erfrischendes Rollenspiel-Erlebnis für Genießer – komplexe Kämpfe, packende Story und stilsichere Präsentation machen es möglich.

Singleplayer81
Multiplayer
Grafik
Sound