Me, my game, my happenings
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Gewisse-Gewissens-Bisse-beissen-ins-Gewissen….
Mehr oder weniger mit der Vollendung meines 15 lebensjahres, ließ sich der Weihnachtsmann wegen der veränderten Bedingungen in meinem Leben nicht mehr blicken, und Videogames-Geschenke gab es nur dann, wenn ich über das Jahr genug gespart hatte.
Ok, das wäre jetzt meinen durchaus fürsorglichen Eltern gegenüber ziemlich unfair, denn sie erachteten es ehr für notwendig, wenn schon materiell, dann aber auch Sachen zu schenken die uns Kindern wirklich zugute kamen, Schulsachen, Klamotten, ein Stück ordentliche Italienische Wurst und so, definitiv Socken, aber Videospiele?
Nicht dass sie sich dafür zu fein gewesen wären oder in bestimmten Lebensabschnitten kein Geld dafür vorhanden gewesen wäre, aber sowas konnte ich als Geschenk wirklich nicht erwarten, nicht mit Hoffnung, nicht mit Betteln ( klappte schon in viel jüngeren Jahren nicht) nicht mit guten Noten, nada, niente, hier sagt man “nichts” dazu…
Ich hab aus familienbetrieblichen Gründen recht früh , schon mit 10 jahren , neben der Schule wohlgemerkt, mit meinen Eltern zusammen-gearbeitet, und Videospiele musste ich mir schon immer selber finanzieren.
Das war an sich nichts verkehrtes, ich verfügte über mein eigenes Geld, und wenn es mich packte ein Game oder eine neue Daddelkiste zu kaufen, da musste ich halt niemanden um Erlaubnis bitten, ich musste “nur” ziemlich oft Diskussionen aus dem Weg gehen, ob ich denn mein Geld nicht lieber in “sinnvolleren” Sachen investieren könnte…meine Antwort darauf? “Nö, Socken krieg ich ja von euch geschenkt!”
und außerdem, WTF ist schon “sinnvoll”, Hä??
Gut, lange Rede, ihr wißt schon…was “brauchte” ich denn schon Sinnvolles, etwa ein Sega Master System? Wunderbar, hatte ja nicht umsonst lange darauf gespart, also war es mein gutes selbst angedichtetes Recht, loszumarschieren, und verdammt nochmal eine mir zustehende neue Spielkonsole zu kaufen!! Oder?
Gesagt getan, ich nahm meine hart ersparten Deutsche-Mark-Münzen und ging zielbewußt ins Kaufhaus meines Vertrauens rein, nahm die lang ersehnte Daddelkiste behutsam aus dem Regal, klemmte mir noch ne Handvoll Games unter die Achseln und, wohlwissend dass ne ganze Weile ganz große Ebbe in meiner Kasse herrschen würde, stellte ich mich fully packed an die Kasse an…
Kann sich noch jemand an die Scanner-Freie zeit erinnern?
Gut, die Kaufhäuser waren in der Weihnachtszeit noch nicht soo voll wie heutzutage, das Wort “Überbevölkerung” war noch nicht erfunden und Chinas restriktive Geburten-Politik hatte sich noch nicht als Schuß in den Hofen erwiesen, egal, ich kam recht zügig dran, und die Kassiererin musste von meinem ganzen Krempel die Preise eigenhändig eintippen, die gute wäre in der Geschäfts-Stoßzeit nicht zu beneiden gewesen, aber, erst als ich zuhause ankam, merkte ich dass ich umgerechnet 100 DM weniger bezahlt hatte, als ich hätte zahlen müssen….
Hätte ich denn dann losstürmen sollen und der Frau sagen müssen: ” Hey, ich hab ein Jahr lang gespart, nehmen sie gefälligst das Geld an, das ich bezahlen muß! Mit Vertippen ist nicht! Sonderstatus will ich auch nicht!”….
Ich hatte schon Gewissensbisse, anderseits, ich war mir später nicht zu Schade mit dem “ersparten” Geld noch ein Spiel zu kaufen….was hättet ihr denn sonst in meiner Haut gemacht?
Ich will es nicht wirklich wissen, aber, ehrlich gesagt, sowas hätte mir ruhig öfters passieren können!
Scherz beiseite, nur soviel: in einer früheren Geschichte erzählte ich, wie ich durch einen sehr dummen Zufall etliche Spielkonsolen und dazugehörigen Games verloren hab. Sollte dieser Verlust die “Strafe ” für mein damaliges Verhalten gewesen sein, dann solltet ihr wissen dass ich mir das Master System zwar längst wieder besorgt habe, aber längst nicht alle Games die ich dafür besass und verloren gingen.
Unterm Strich, ob ich damals an der Kasse etwas “gespart” habe oder nicht, spielt es aus meiner Sicht nach über 25 Jahren eigentlich keine Rolle mehr, denn die Kiste war im Nachinein, mit Ebay hier und überteuerten Games nachkaufen dort, ganz schön teuer….
Und nun, hat sich denn Heute bei mir in Sachen Videogames was verändert? Schon einiges, würd ich sagen, nicht nur dass dass meine Familie weißt dass sie mir außer Videospiele sonst fast nichts schenken braucht ( Bücher sind natürlich auch willkommen, und über Socken freue ich mich heutzutage wirklich…kein Scherz!!, aber, das entscheidende ist: Mein Sohn wird ohne nicht mal fragen/daran denken müssen ein Videospiel zu Weihnachten von mir bekommen, der wird sich freuen, sag ich euch!! @ genpei: So, genpei, demnächst kopierst du mal all deine Beiträge in ein Word Dokument und machst ein persönliches Buch daraus, das wäre keine schlechte Idee, bei deinem Wissen und Erfahrungsberichten ! Das mit dem Buch hab ich zwar schon mal gesagt, aber jetzt kann ich erkennen, dass es langsam Zeit wird !
Eine kleine Kritik, bei einem Buch müsstest du mehr Struktur reinbringen, aber im Forum ist das nicht so gravierend. Überhaupt kann der genpei, mit seinem temperamentvollen Schreibstil auch normale Alltagssituationen in etwas Besonderes umwandeln. Die Bestsellerliste wartet ! Erneut oder noch immer ?
Danke Ullus, freut mich sehr dass du dir die Zeit genommen hast meine lyrischen Ergüsse zu lesen ( alle?? Respekt!!) sind ja mittlerweile schon einige zusammen gekommen. Danke auch mit dem Hinweis der Struktur, ist zwar ein wenig weit gedehnt in diesem Zusammenhang, aber wenn du dich auf die Reihenfolge der Geschichten beziehst, dann nur soviel, sie “sprudeln” so ohne nennenswerten “Plan” aus mir heraus, ich erinnere mich halt plötzlich an einer Sache und dann gibt es kein Halt mehr, ich tippe sie am Stück hier rein, lasse nicht mal ein Korrektur Programm drüber laufen ( wäre natürlich angebracht…
und Syntax/Satzbau war noch nie meine Stärke, glaub für ein Taschenbuch bräuchte ich echt ein Mensch vom “Fach”…
Anderseits, ich weiß dass es von dir lieb gemeint ist, aber ich weiß echt nicht ob meine Stories wirklich “Format” haben um “professionell”veröffentlicht zu werden, wer sollte sie denn lesen wollen??
Dennoch, fürs Maniac Forum heißt es : Unverfälscht as Fuck!!
Der Inhalt zählt, und: Ich glaub mir kommt schon noch die eine oder andere “Erinnerung”, ich staune schon selbst dass ich soviel zum Tippen hab!
Herzlichen Dank nochmal, man liest sich! genpei tomate wrote:Danke Ullus, freut mich sehr dass du dir die Zeit genommen hast meine lyrischen Ergüsse zu lesen ( alle?? Respekt!!) sind ja mittlerweile schon einige zusammen gekommen. Danke auch mit dem Hinweis der Struktur, ist zwar ein wenig weit gedehnt in diesem Zusammenhang, aber wenn du dich auf die Reihenfolge der Geschichten beziehst, dann nur soviel, sie “sprudeln” so ohne nennenswerten “Plan” aus mir heraus, ich erinnere mich halt plötzlich an einer Sache und dann gibt es kein Halt mehr, ich tippe sie am Stück hier rein, lasse nicht mal ein Korrektur Programm drüber laufen ( wäre natürlich angebracht…
und Syntax/Satzbau war noch nie meine Stärke, glaub für ein Taschenbuch bräuchte ich echt ein Mensch vom “Fach”…Anderseits, ich weiß dass es von dir lieb gemeint ist, aber ich weiß echt nicht ob meine Stories wirklich “Format” haben um “professionell”veröffentlicht zu werden, wer sollte sie denn lesen wollen??
Dennoch, fürs Maniac Forum heißt es : Unverfälscht as Fuck!!
Der Inhalt zählt, und: Ich glaub mir kommt schon noch die eine oder andere “Erinnerung”, ich staune schon selbst dass ich soviel zum Tippen hab!
Herzlichen Dank nochmal, man liest sich!
@ genpei: Bitteschön, allerdings muss ich gestehen, das ich nicht alle Beiträge deinerseits gelesen habe, aber einige !
The Dark Side of Gaming…
Ich gebe es zu, rein von den Ereignisse her, könnte ich mir gut vorstellen dass wenn sich jemand eine meiner Geschichten herauspickt, und genau die “richtige” erwischt, dass dieser Mensch denken könnte : “Alle Achtung dieser Genpei, von Kindheit an umgeben von Videogames, eine eigene Spielhalle, Spielconsoles ohne Ende…da möcht ich mal tauschen, schöne Sache und so….”, nun, ein weitaus weiserer Mensch als ich behauptete mal : “Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten” oder so ähnlich, und da ich die Schattenseite meines Arcade Lebens bisher nur angedeutet habe, werde ich jetzt ein paar Anekdoten zum besten geben, wie lang denn diese Schatten waren….
Rein literarisch könnte ich euch Roberto Savianos “Ghomorra” und Petra Reskis “Mafia” empfehlen. Diese Chroniken der Unterwelt der Moderne befassen sich auf schonungsloser Weise mit den Missständen Süditaliens und darüber hinaus, speziell Saviano spricht mir aus der Seele, und dieser hat meinen allergrößten Respekt dafür, dass endlich jemand das Maul aufgemacht hat, wohlwissend dass der Preis dafür sehr hoch ist, klar mit Rushdie hätte ich auch gerne ein Plauderchen gehabt, aber nicht unter solchen Umständen!
Gut, Videospiele waren in den Jahren 1982-1988 für mich wie für viele anderen Jungs in meiner Gegend Zeitvertrieb numero uno, klar, Italien, Fußball, Tifosi, Forza hier und da, da ich mich aber nie sonderlich für Fußball interessiert habe, blieb nun der Spott der “anderen”übrig weil ich nicht gut spielen konnte, also verkroch ich mich hinter Videogames, aber auch dort hatte ich nicht wirklich meine Ruhe….
Schikane numero uno:
Gerad mit meinen Eltern aus Mittelamerika zurück, die ersten sehr anstrengenden Schultage bewältigt ( mit Hohn und Spott weil ich keinen Dialekt sprechen konnte) und dann zum ersten mal Videospiele entdeckt: Toll, Cool, mehr spielen wollen und so, und dann, ran an die Geräte, größere Jungs scharten sich um mein Gerät um mir beim Zocken zuzuschauen, und nach ein paar Minuten, oder besser gesagt, immer dann wenn ich das Gefühl hatte etwas Besonderes geschafft zu haben, schaltete sich das CoinOp aus….und wieder an. Münze nachgeworfen, selbe Stelle, zack! aus!….
Die Jungs ( es wimmelte so von Mafia-Bosse-Kids), kamen mit ihren längeren Armen am Kipp-Schalter ran, machten das Gerät aus, grinsten mich an und taten so als wüssten sie nicht was los war…miese Schweine, besonders bitter wenn man ahnungslos schon das halbe Taschengeld reingeworfen hatte.
Besonders Shit war es wenn man den Barbesitzer um Rat bat und dieser schelmisch grinsend entgegnete ” ich weiß nicht was mit dem Ding los ist, dein Geld kriegste von mir nicht wieder..” mieses Schwein, der zweite!
Egal, ab dem Tag war ich gewarnt und überlegte mir das drei mal ob ich mehrere Credits einwerfen sollte oder nicht.
Hatte sich aber herumgesprochen dass ich oder wer auch immer ein bestimmtes Spiel besonders gut spielen konnte, dann liessen sie einem auch mal in Ruh, vielleicht…
Schikane numero due:
Gerad in dem Moment wo man das Gefühl hatte die Luft sei rein, keine Nervensägen zu sehen, Arcade beinah leer und nur für mich allein und so, “Knirsch…” , Tür geht auf, 3 bis 4 “altbekannte Gesichter von der Sorte: nicht gerne gesehen” stürmten den Laden, “na, Genpei, alles klar? rück mal weg..”
Ein Schubser von der Seite un schon gehörte mein Spiel ihm, Widerstand, fragt ihr? Zwecklos, was denn sonst! Ich wehrte mich ein, zwei, zig male, bis ich dann merkte dass der Rattenschwanz länger war als die Appische Straße und dass der Hydra die Köpfe immer wieder nachwuchsen, also hiess es irgendwann:
Lieber die lokalität wechseln und wer wußte es schon, vielleicht hatte ich an dem Tag woanders meine Ruhe, vielleicht….
Schikane numero tre:
Von den Spielos abgesehen, in jeder Bar standen mindestens 1-2 Daddel-Automaten, Raucher-Lokale wohlgemerkt, aber wenn man gespielt hat und es plötzlich nach verbranntem Stoff roch, konnte es gut sein dass derjenige der einem beim Zocken zugeschaut hat, sich den Spaß erlaubt hatte mit seiner Zigarette Löcher in den Klamotten der Spieler reinzubrennen, Cool, oder?
Schikane numero quattro:
Volkssport nummer eins, fragt ihr? Nee, nicht Fußball, sondern Erpressen und Berauben, ich erklär es euch:
Typ X, erspäht mich von Weitem, zum dritten mal diese Woche, ruft mich quer über die Strasse und zwar so laut, dass ich niemals hätte behaupten können ihn nicht gehört zu haben, und ohne mit den Wimpern zu zucken sagte er dann : ” Gib mal 1000 Lire über”, gut , er wollte sowas wie eine Mark/euro haben, wäre es denn dabei geblieben wäre es fast schon ok gewesen: “hier, nimm” und gut ist, aaber…
“Was hast du denn noch dabei?..” Die Antwort “Nichts” brachte mit sich dass er mich bis auf die Unterhose ausgezogen hätte, wenn er dann was gefunden hätte, dann hätte er mich an Ort und Stelle verdroschen ( die Dummheit Geld in der Unterhose oder in den Schuhen zu verstecken machte ich nicht mehr so oft…) also hieß es meinerseits : “Bin auf dem Weg zur Spielo, habe 3000 Lire dabei, hier hast du 1000, ist es für dich ok?”
Er nahm 2000 Lire mit und ließ mir 1000 über, nett, oder?
Gut, nachdem es Jahre später aus dem Knast entlassen wurde, gab es schon den einen oder anderen im Dorf die sich “richtig” auf seine Rückkehr gefreut hatten, sprich, der gute lebt nicht mehr, egal, irgendwann musste ich meinen inneren Frieden mit all den Menschen die mir meine “Arcade Zeit” versaut haben schliessen, diese Erfahrungen die ich hier sehr “entschärft” dargestellt habe, waren schliesslich für mich auch gut, wozu muß ich zwar hier nicht erläutern, aber jedesmal wenn ich eine Arcade-Maschine sehe, klar, natürlich habe ich auch viele schöne Erinnerungen dabei, aber wie gesagt, viel Schatten war da auch, ich glaub kaum dass jemand wirklich mit mir hätte tauschen wollen.
Ähmmm, ja, Fröhliche Weihnachten liebe Forumsmitglieder und Leiter!The Light side of Gaming
Liebe Forum-Members und mit-Leser/innen, in der Folgenden Anekdote geht es sehr leicht zu:
Ich erzähle im Turbotempo, mit noch schlechterer Interpunktion als sonst, wie bei mir ein durchschnitts-Zockertag in Italien ausgesehn hat.
Diese Schliderung wird sehr trocken ausfallen, keine Mafia jungs die mir auf die Coglioni gingen, keine Religionslehrer mit erhobenen mittel.. sorry, zeige-Finger, keine Stressereien mit der wenig bis gar nicht funktionierenden ( Süd) Italienischen Infrastruktur, niente, nothing von Alledem, nur: Freizeit ist angesagt, Pflichten mehr oder weniger alle erledigt, (reichlich) Kleingeld eingepackt und let `s Go!Go!Go! Ach ja, meine Timemachine hat mich im Jahr 1986 rausgespuckt, kann aber auch 1987 sein, egal, wenn ihr mich fragt, die Gegend sieht Heute nach über 25 J. immer noch wie früher aus….der Unterschied ist: Es gibt keine Arcades mehr, Schnief….
Station nr.1
Spielo X, Strasse soundso, 1 Runde Commando, Gun smoke, Moon Patrol, SDI Mission, alle andere lass ich Heute links liegen und, weiter gehts…
Station nr.2
Ich muß unbedingt SmB zocken, kann das Game relativ flott durchspielen, neue Secrets find ich Heut aber nicht, egal, weiter gehts…
Station Nr. 3
“Old America ” Spielothek, reine Luft, wunderbar, mein Geld bekommen Heute Wardner, Wonderboy, Tokio Scramble Formation, irgend ein Mensch schmeisst am Jukebox Europes “Superstitious” an, ich muß schnell weg….
Station 4
Die Mafia Kneipe ist Heute “ruhig”, keine Autobomben, keine Schiessereien, keine sonstigen Nervensägen, Klasse! Ghosts n Goblins gehört mir!!
Station 5
Kumpel X fährt mit der Vespa ( aufgemozte natürlich) vorbei, nimmt mich in die Stadt mit zur Spielo Y.
Zocke ne Runde R-Type, Black tiger, alles andere wie Choplifter und einige Nichibutsu Obskuritäten gehen mir am allerwertesten vorbei, Zeit wird knapp, wir müssen zurück!
Ach ja, mein Gefühl sagt dass es bald wieder Sommer ist, dann habe ich 3 Monate am Stück 2 eigene Spielotheken, dann muss ich nicht soviel rumlaufen/fahren….Naja, Nerven lagen sehr oft blank, aber wahrscheinlich ist das genau der Grund warum ich nie etwas mit GTA, Hitmann, Yakuza und Co. anfangen konnte…
Ich werde verfolgt…..
Wer eventuell mein Konzert-Review im Konzert-Thread gelesen hat oder lesen mag, dort hab ich eine Genpei-typische Erfahrung geschildert:
Ich fuhr vor einigen Monaten nach Hamburg um mir einen Jugendtraum zu erfüllen, nämlich die Band Death endlich Live zu erleben, aber es kam noch besser, ich führ nach dem Konzert nach Hause und hatte “nebenbei” auch noch eine Handvoll Nes Module erworben, es war skurril und beglückend zugleich.
Die Spiele kamen zu mir , sozusagen, aber, gestern wurde noch besser….
Fest entschlossen ein Wochenende auf dem Lande verbringen zu wollen, fuhr ich gestern mit meinem Kind einen Freund besuchen.
Dieser wohnt seit einer Woche wieder in seiner neuen “alten” WG wo er bereits den letzten Sommer verbracht hat, die Sandkastenfreunde meines Kindes, nämlich, seine Kinder waren auch zu Besuch, also ab ins Grüne, bei der fantastischen Gülle und Rinderscheiße- Luft, weit ( sehr weit) weg vom Großstadtschaos, Klampfe, ein paar Rotweinflaschen, Kind und dicke Socken eingepackt, und los gehts!
Seine Kinder sind jedesmal wenn mein Kind zu Besuch ist ziemlich…ähmm..lebendig, sagen wir mal, sehr oft sind wir Erwachsenen dabei einzuschreiten ob der Streitigkeiten die sie wegen “Nichtigkeiten” miteinander ausfechten, im Großen und Ganzen verliefen aber die ersten Nachmittagsstunden ohne besonderen Zwischenfällen, soweit, sogut.
Plötzlich meldete sich mein Kind aus dem Zimmer wo die drei, von mir liebevoll “Terroristen” genannt, herumtobten und sagte: “Papa, die Spielkonsole ist runtergefallen!”
Nun, gerad war ich dabei mein Videospielfreies Weekend zu genießen und so, und schon wurde ich stutzig: “Spielkonsole?”
In der Tat, im frischbezogenen Zimmer meines Freundes lag hilflos auf dem Boden eine aus ca. 1,50 M. heruntergefallene Ps2 Slim, mit einem Controller der auch den Abflug mitgemacht hatte , und ich staunte wer denn hier im Hause Zocker oder Zockerin sei….
Es stellte sich heraus dass die Kiste dem Pächter des Hauses gehörte, ich wußte aus meinem Besuch im letzten sommer dass dieser auf dem Grundstück wohnt, aber in seinem eigenen Wohnwagen hatt ich ihn noch nie besucht, ich mußte ihm aber faireshalber von dem “Unfall” mit der Ps2 erzählen.
Er bat mich herein zu kommen und, siehe da, er saß vor seinem neuen Quadcore Pc, führte mir ein online Star Wars Spiel vor, und ich dachte mir : “sieh mal einer an…”
Ich schilderte ihm die Geschichte mit den Kindern und bot ihm an ihm die Ps2 zu ersetzen, für denn Fall dass diese nicht mehr funktionieren würde, natürlich beruhigte er mich mit “issianichsoschlimm, machtüberhauptnichts” und so, aber dann kamen wir “tiefer” ins Gespräch…..
Nachdem ich meine bescheide Meinung über Online und Free to play verkündete, erspähte ich eine Fat Ps3 , erzählte von meiner Retrokonsolen Leidenschaft und wieviele sich davon noch in meinem Besitz befinden würden ( sehr viele!) und dann , als ob er sonst was gehört hätte sagte er “Echt, jetzt? warte….”, sprang auf, ging in den Raum nebenan und kam mit einer Plastiktüte wieder, die ihrem Aussehen nach zu urteilen auch so ziemlich Retro war, und in diese befanden sich mindestens 20 Mega Drive Module und ein Mega Drive 2 die seinen Angaben zufolge bestimmt die letzten 20 Jahren im Schrank verbracht hatten, und ich wollte ein Wochenende ohne Videogames verbringen…..
Nach dem gescheiterten Versuch die Konsole via Antennenkabel und zig Sendersuchläufe an seinem sony Viera Marke XXl zum Laufen zu bringen, unterhielten wir uns ein wenig über Gott und die Welt, von seiner Misere wegen einbrechenden Aufträgen aufgrund der Kälte, und in diesem Moment ergriff ich geistesgegenwärtig die Initiative:
Ich verkniff mir natürlich jegliche Kritik über seine damaligen Anschaffungen, aber ich staune immer wieder über die Erinnerungen die ich mit meinem MegaDrive teile, und welche Spiele “Durchschnittskonsumenten” erwerben, denn, es befand sich nicht ein einziges Schmup zwischen den Modulen, die meisten Jump and Runs waren “zwischen gut ( Toki) und Naja” und dann sagte ich zu ihm, dass wenn er die Teile eh nicht mehr spielt, ob ich denn schnell was “googeln ” könnte.
Er pausierte seine Star-dings Session und Ich schaute bei e-Bay nach, und zu seiner Verwunderung sagte ich nach ein paar Minuten: “hier, Bursche, auf deinem Tisch liegen locker 200 euronen die du damit erwirtschaften könntest!”, ich sah ihm die Dankbarkeit in seinen Augen an, ließ ihn in seinem Glück wegen des unerwarteten Geldsegen allein und ging fort, mit dem guten Gefühl für Heute eine gute Tat gemacht zu haben, aber nicht ohne vorher ihm für einen 10 Euro Schein ein bestimmtes Spiel abgekauft zu haben, ich zitiere aus der Packung:
” Weltraumwesen die vor Tausenden von jahren die Erde besucht haben, sind zurückgekommen. Und diesmal behaupten sie, der Planet gehöre ihnen! Schlüpfen Sie in ihrem Atomanzug und erleben Sie blab und blub, entscheidende Schlacht etc. etc.”
aus Data Easts Atomic runner, Jahrgang 1992, hab ich ca. 1987 als Original Arcade Game noch wage in Erinnerung, kein Meilenstein, ich weiß sogar dass die Megadrive Version ganz andere Levels bietet, könnte aber trotzdem spaßig werden, oder?Eine weder besonders witzige noch traurige sondern für mich eine besonders schöne Geschichte:
Ich bin begeisterter Zuhörer des Giantbombcasts der Seite giantbomb.com. In diesem Podcast war einer der 4 Mitarbeiter von Hello Games zu gast, das sind die Macher der Joe Danger Spiele (die ich LIEBE). Dieser Mitarbeiter erzählte wie sie sich bereitmachten nach Köln zur Gamescom zu fliegen um dort Joe Danger 2 zu präsentieren, und wie sie ihre Büroschreibtische abbauten, und jeder von Zuhause den Flachbildschirm mitbrachte, weil sie sonst nichts hatten um daraus einen Stand mit Spielestationen zu basteln. Schlussendlich musste die Tochter eines Programmierers ihren Sitzsack hergeben, damit daraus eine kleine “Spielelounge” gebastelt werden konnte.
Kurzum: Ich traf eben diesen Hello Games-Mann auf der Gamescom, er zeigte mir das Spiel, ich war begeistert. Ich sprach ihn auf den Podcast und den selbstgebauten Stand an, er war begeistert das sich tatsächlich jemand so für sein Spiel interessierte und die Firma kannte. Es war kurz vor Messeschluss, also lud er mich ein nach Schliessung der Halle mit den Programmierern am Stand ihr “Feierabendbier” zu trinken und eine Runde Joe Danger zu zocken.
Das war mega nett, wir haben noch eine halbe Stunde gespielt, ich habe hart versagt, und mich sehr nett mit sehr netten Menschen unterhalten.
Das war für mich das erste Mal das Videospiele nicht nur Produkte sind, welche von irgendwelchen Firmen ausgehustet werden, sondern dass das wirklich Werke von Menschen sind, die Blut, Schweiss und Tränen da rein stecken.
Sehr schöner Moment.
Und gar nicht mal so interessant, gemessen an anderen Geschichten hierAls quirliger Jungspund habe ich natürlich mit meinem Super-Nintendo-Entertainment-System gespielt. Doch das wenige Taschengeld und das elterliche Desinteresse am Zocker-Hobby hielten die Spielesammlung klein. Und was macht man in dieser Situation als kribbeliger Minderjähriger?!? Genau – man leiht und verleiht Games um seinen virtuellen Horizont zu erweitern.
Doch das es nicht immer gut geht, veranschaulichen die folgenden Geschichten:Ein damaliger Freund/ Kumpel, der relativ weit weg wohnte, lieh sich bei mir 2 SNES-Games aus. Da wir vorher VHS-Anime-Filme ausgetauscht haben und diese anstandlos wieder zu ihren Besitzern zurückgefunden haben, überreichte ich ihm natürlich gerne die Spiele. Was soll ich sagen… der Kontakt brach kurz darauf ab und so verlor ich “CYBERNATOR” und “FINAL FIGHT 2” für immer…! (grrrrrr)
Der Bruder von einem Schulfreund von mir, redete mal soooo lange auf mich ein, daß ich ihm “SUPER MARIO KART” und “ROCK’n’Roll RACING” überreichte. Er sollte halt auch mal gute Games zocken dürfen, dachte ich mir. Und nach einigen Wochen wollte ich meine Spiele zurück haben, doch er weigerte sich. Aber das frechste an der Sache war, daß er behauptete ich hätte ihm die Spiele nie geliehen – dieses alte Lügenmaul!!! Da ich eine sehr friedliebende Person bin, habe ich ihn natürlich nicht verhauen. Aber die Games waren letztendlich weg!
Es gab mal eine Zeit, in der unsere Clique bei einem Kumpel abhing und dort unter anderem auch Videospiele zockte. Eines Tages wollte der Kumpel “MORTAL KOMBAT 2” von mir haben – gut dachte ich, da ich eh öfters nach der Arbeit bei ihm abhing, ginge das schon in Ordnung. Tja… was soll ich sagen…
Eines Abends komm ich bei ihm vorbei und er beichtet mir, das so ein paar Vollidioten auf dem “MORTAL KOMBAT 2”-Modul rumgetrampelt haben und die Front der Cartridge eingedrückt sei – nebenbei haben die Deppen auch noch meine MAN!AC-Ausgabe 11/94 mit den ganzen MK2-Fatality-Moves zerfetzt! Das Heft war danach nicht mehr zu gebrauchen… *sich-die-tränen-unterdrückt*Mein letztes SNES-Spiel das ich mir leistete damals war “WILD GUNS” – ein launiges Sci-Fi-Western-Action-Game. Nach dem Kauf ging ich nach Hause, steckte das Modul in den Toaster (hihi – spass – will nur wissen ob ihr mitliest ^^) natürlich in das SNES und zockte los – noch bevor ich später arbeiten musste, übergab ich das Spiel einem Kumpel. Dieser sollte mit ein paar anderen Freunden das Spiel ausprobieren und kräftig üben, damit ich, wenn ich später von der Arbeit komme, wir sofort mit Spass und Freude loszocken konnten.
Am späten Abend kam ich beim Kumpel auch an und wollte loslegen; doch das “WILD GUNS”-Modul war spurlos verschwunden! Ich meine Hallo?!? Der Kauf war keine acht Stunden her und schon war es futsch…Und wie meine “EARTHWORM JIM”- und “POP’N TWINBEE-RAINBOW BELL ADVEBTURES”-Module verschwunden sind, kann ich mir bis heute nicht erklären…
Aber das alles änderte sich… mit dem Beginn der Playstation-Ära hab ich meine Games nur noch ENGEN Freunden ausgeliehen – und siehe da, kein Spiel kam mir dann abhanden! Jaja… selber schuld werdet ihr jetzt denken. Aber was soll ich sagen – ich bin halt dumm und gutmütig und glaube nur an das Beste im Menschen…
Euer gutmütiger Messiah-77
@Genpei Du hast eine Gabe, sowas wie eine eingebaute Wünschelrute, die dich immer zu jemandem führt, der Videospiele spielt. Ich glaube ich könnte dich in der Sahara absetzen und du würdest dort dem einzigen Tuareg über den Weg laufen, der ein Mastersystem sein eigen nennt.
@MrPhisch Danke für deine Geschichte, ich glaube der Genpei ist ganz glücklich darüber, nicht immer nur den Alleinunterhalter geben zu müssen. Weiter so.@Messiah Bei dir mag es Naivität gewesen sein, bei mir wars Liederlichkeit. Hätte ich mich mehr darum gekümmert, dann wären wohl einige Spiele immer noch in meiner Sammlung. Ich bin heute sogar soweit, dass wenn einer ein Spiel will, ich ihm eher eins kaufe, als dass ich es verleihe, weil mans dann eh abschreiben kann. Die sollen sich den Kram selber anschaffen, ist ja nicht mein Problem, wenn die ihre Kohle versaufen.
Bei Spielen, die ich wieder kriegen ist das halb so wild, aber alles was nicht mehr offiziell erhältlich ist, bleibt zu Hause. Hab ja schon mal weiter hinten im Thread die Geschichte erzählt, wie so ein freches Kind eines Bekannten meinen Gameboy Pocket, den ich bei einem Wettbewerb gewonnen hatte, geklaut hat.
Überlegt euch also gut, wen ihr ins Haus lasst.@Kong, ich bin mir aber auch sicher dass man mich im Jungle absetzen könnte, und schon käme ein mir bekannter Affe entgegen der sich mit mir über Videospiele unterhält!
@MrPhisch
Solche Magic Moments sind sehr wohl interessant, hab keine Scheu mehr davon preiszugeben, danke fürs “sharen”!@Messiah
Traurige Geschichte, ich kann mich mit meiner ( damaligen) Gutmütigkeit ( ist es das? ) mich 100% in deiner Geschichte wiederfinden.
Auf der einen Seite die schiere Begeisterung, mit Gleichgesinnten diese Leidenschaft namens Videogames teilen zu wollen, auf der anderen dann die Geringschätzung oder gar der mangelnde Respekt der einem entgegengebracht wird.
Etwas ähnliches hatte ich früher zwar nicht immer oder nur mit Videogames ( ich verleih sie einfach nicht!) sondern überwiegend mit CDs.
Gut, aus bestimmten Klängen bin Heute zwar herausgewachsen, aber damals hatte ich die eine oder andere Scheibe die ich “vergötterte”, und der Ärger war groß wenn Kumpels mir erzählten “weiß nich wo ich sie gelassen hab” oder “Eeecht?? die hast du mir geliehen? Kannichsein…” ….Grrrrr!!
Mein Kind kann zum Beispiel mit meiner Wii spielen, es hat ein Stapel Spiele, diese sind “seine”, und dann gibt es “Papas Spiele”.
Natürlich halte ich alles unter Verschluß was nicht in Kinderhände fallen sollte, aber, bei den sonstigen Spiele die bei uns im Regal stehen, wenn seine Freunde zu Besuch da sind die ebenfalls eine Wii haben, diese und ihre Eltern wissen inzwischen dass sie mich gar nicht danach fragen brauchen ob ich ihnen ein Spiel leihe oder nicht, und weißt was?
Ich find es gut so!
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