Me, my game, my happenings

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  • #1748553
    genpei tomategenpei tomate
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    Geile Geschichte, Messiah, der Kampf “Mensch gegen Maschine” ging in die nächste Runde und die Zocker, also wir, haben noch nicht ganz die Kontrolle über das äh..sinkende Videogames-Schiff verloren. Nicht wahr? 😉
    Mir ist in der Spielothek “Planet Arcade” von der oben in meinen früheren Post die Rede ist, sogar aktuell etwas ähnliches passiert mit der Sprach Verwirrung.
    Sagen wir mal so: Mein Englisch war definitiv besser. Aber als ich meine Guthabenkarte aufgeladen habe und die erste Runde an einem Offroad Game beendet hatte, stand auf dem Bildschirm “Swipe to Continue!”…
    …das Bild für die Götter, das folgte, bestand aus einem verdatterten Genpei, der erst beim 5en mal “streichen” des Automaten, dies an verschiedensten Stellen wohlgemerkt, erst dann schnallte, dass die freundliche Meldung auf dem Bildschirm verlangte, dass ich die Guthabenkarte an einer bestimmten NFC Stelle “drüber-streichen” sollte…
    Erst dachte ich “Gut, dass mich keiner gesehen hat!” und promt errötete ich, da ich merkte, der Automat besitzt eine Kamera und meine Fresse wurde bestimmt “weiter-gesendet”…
    😉

    #1748609
    Messiah-77Messiah-77
    Teilnehmer

    Das hört sich richtig amüsant an, Genpei. ^^
    Konnte mir tatsächlich ein grinsen beim lesen nicht verkneifen – nein, ich grinse beim tippen dieser Zeilen immer noch darüber. =)
    Immerhin hast du mit “streichen” übersetzt, schlimmer oder interessanter wäre es gewesen wenn dir nur “streicheln” eingefallen wäre: Ein älterer Mann der behutsam, sanft und liebevoll den Automaten streichelt und gegebenfalls noch ihm gut zuredet dabei – DAS wäre auch ein Bild für die Götter.
    Mach weiter so, mein guter Genpei und gib dem Generations-Konflikt keine Chance… ^^

    Euer amüsierter Messiah-77

    #1754794
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Unerwartete Geschenke

    Als im Sommer 1988 die Ereignisse eine unerwartete Wendung einnahmen, hieß es für mich und den Rest meiner Familie „Koffer packen und schnell weg hier!“
    Warum so drastisch, das habe ich in früheren Geschichten weiter zurück geschildert und wer jetzt die Worte „Mafia“ und „Erpressung“ zusammen zählt, kann sich vorstellen, dass mein Vater durchaus einen triftigen Grund hatte, dass wir das Weite suchen mussten.
    Nun dieses „Weite“ bezog sich auf Norddeutschland und zwar erst mal zu Hause bei entfernten Verwandten von uns, die uns zwar vorläufig Unterschlupf gewährten, aber leider noch den Schmerz der damaligen „Gladbeck Entführung“ zu verarbeiten hatten, jep, der Leidtragende der damaligen Geschichte war Sohn einer Cousine meines Vaters bei der wir zu Besuch waren und ein ein Spielkamerad aus meiner Schulzeit gewesen, als er und seine Familie noch im Süden Italiens lebten…

    Der einzige Trost in dem ganzen Chaos Wirrwarr, der in meinem Kopf wütete und ordentlich Karussell fuhr, waren meine geliebten Videogames: In Anbetracht dessen, dass ich wusste, meine Schullaufbahn in einem mir noch fremden Land fortsetzen zu müssen, ohne Sprachkenntnisse und so weiter; ja, dieser „Trost“ waren „meine“ Arcade Games, kurz: Kaum dass ich aufgefordert wurde, meine sieben Sachen zusammen zu suchen, schwänzte ich fortan die Schule und begab mich bereits Vormittag in die damaligen italienischen Spielhöllen, mit Betreibern, denen es vollkommen Wurscht war, dass Jungs ihre Bildungsverpflichtungen nicht wahrnahmen und mit Games, wie „VS Super Mario Bros“ von einer Firma, Nintendo nämlich, die damals angefangen hatte, in den Berlusconi-sche Fernsehkanäle Werbung für das „Nintendo Entertainment System“ zu machen und zwar mit abgespeckten Versionen von Games, die ich aus der Arcade kannte u.A. „Haunted Castle“ ( Castlevania ) und „Super Mario Bros“.
    Super Mario Bros als Arcade Version konnte ich übrigens mit 200 Lire ( in DM waren es damals Pfennig-Beträge) mit einem Leben durchspielen.

    Weit davon entfernt, dass ich in unserer neuen Heimat gewusst hätte, wie die hiesige Bus-Infrastruktur funktioniert, bin ich im November 1988 regelmäßig mit meinem Bruder zu Fuß in die Innenstadt gelaufen. Das war eine gute halbe Stunde entfernt und der Grund, waren nicht unbedingt die kulturellen Bauwerke die die Stadt der Stadtmusikanten zu bieten hat, und empfehlenswert sind, sie zu begutachten, sondern der Spielwaren Laden „Richter“, bei dem ein NES aufgestellt war, dieser dauer-belagert von Kids, die Super Mario spielen wollten und brav Schlange hielten. Was für mich und meinen Bruder schon mal so ziemlich skurril war: In Italien hätten sich die Jungs garantiert längst darum geprügelt, als erster/nächster zocken zu wollen…
    Egal, ach-so kultiviert, wie ich es schon damals war, wartete meinen Turn und dann hättet ihr das „Spektakel“ sehen sollen: Eine Horde von Jungs ( ja, keine Mädels, glaube ich…) die „Ahaaa!! Ohooo!! „ riefen und zwar andauern, da ich nicht nur bei SMB Sachen vollführte, die ihnen völlig unbekannt waren ( und SMB bietet ne MENGE an versteckten Sachen…) nein, ich spielte auch noch das Game durch, vor ihren Augen!
    Zwar nicht so präzise, wie in der Arcade, bei dem ich es gewohnt war, mit Steuerknüppel zu manövrieren, denn es war meine erste Begegnung mit Steuerkreuz und co. Auch wenn ich das Schema aus den „Game & Watch“ Geräten kannte, ja, so richtig „flutschen“ , das tat die Steuerung bei mir ( noch) nicht…

    Ich scheiterte am Widerstand meines Vaters: Ein Pionier der Informatik in Süditalien und trotz-Dem, dass er nebenbei Arcade-Games-Spielotheken verwaltet hatte ( in denen ich mal als Geldwechsler fungierte aber vielmehr als das, umsonst zockte…) wollte er par-tout mir kein NES zu Weihnachten schenken.
    Es ist nicht so, dass ich ihn angefleht hätte, mir ein NES zu schenken, aber es war eine ganz andere Welt für mich, den das skurrile war: In Italien durfte ich Arcades besuchen und in Deutschland aufgrund meines damaligen Alters nicht. Ich war nämlich noch 15J jung.
    Aber in Deutschland waren Spielkonsolen und Homecomputers „selbstverständlich“ in Kaufhäusern nicht nur ausgestellt zum ausprobieren ( unfassbar!!) sondern in dem Sinne auch noch relativ günstig zu erwerben. Es wäre wenigsten tröstlich gewesen, Games zu Hause zocken zu dürfen, wenn ich schon noch ein paar Jahre abwarten sollte, um Spielotheken wieder von Innen sehen zu können.
    Bei einer Mercur-Spielothek hatte ich mir, übrigens, auf der Scheibe draußen regelmäßig die Nase platt-gedrückt und Stundenlang, voller Neid Menschen begutachtet, wie sie „After Burner“ zockten…
    Zu Weihnachten bekam ich doch ein NES geschenkt. Was die Gesinnung meines Vaters ( Rip!) geändert hatte, weiß ich zwar nicht mehr, aber die Geschichte kommt bei mir fast jedes Jahr wieder „hoch“, zu dieser Zeit ganz besonders, wenn ich meinen Konsolenschrank aufmache und ein ( relativ vergilbtes) Nes mich daran erinnert, an die unerwarteten Geschenke, die einem das Leben macht.
    Frohe Weihnachten!

    #1754795
    bupplebupple
    Teilnehmer

    Frohe Weihnachten, Genpei!

    Danke für diese Geschichte. In Bremen wäre ich wohl auch einer derjenigen gewesen, die deine Skills bestaunt hätten. Bis heute liegt mir wenig daran, Level bei Mario oder Donkey Kong selbst perfekt durchspielen zu können – weil es einfach so viel Übung braucht. Rückblickend frag ich mich, wie ich den Ehrgeiz aufbringen konnte, Donkey Kong Country Returns auf die 100% zu bringen.

    Speedrunnern schaue ich insbesondere bei Monster Hunter gerne zu, weil ich dort weiß, wie schwierig das alles ist. Mach dir doch mal einen Youtube-Kanal und lad’ deine Kunststücke hoch.

    Gruß,
    bupple

    #1754796
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Meine “ehemaligen” Kunststücke, Bupple. 😉
    Skills in dem sinne sind zu relativieren, eher geht es um “Hartnäckigkeit” und damit verknüpfte viele Versuche, bis man etwas meistert. Wie sonst auch.

    Aber damals war es mit Geld nachwerfen verbunden, von daher muss ich immer schmunzeln, wenn die Leute sich beschweren bei Games, die einem was abverlangen und bei denen nicht speichern kann.
    Youtube Kanäle von der Sorte gibt es genug, aber ich schaue mir auch gerne Speedruns von Games an, bei denen ich weiß, was es dafür braucht.
    Freut mich, dass die Geschichte dich gut unterhalten hat!

    #1754806
    Kikko-ManKikko-Man
    Teilnehmer

    @genpei
    Auch vielen Dank von meiner Seite fuer Deine sehr persoenlich Geschichte.
    Tut mir sehr leid, fuer Deinen Freund/Cousin. So ekelhaft ein Kind zu toeten, dass seine kleine Schwester beschuetzen wollte. Muss eine sehr harte Zeit fuer Euch alle gewesen sein. Umzug in ein Land, dessen Sprache man nicht beherrscht, ist auch kein Zuckerschlecken. Aber klasse, dass Videospiele Dir damals geholfen haben. Hilft mir immer noch als Erwachsener, wenn der Stress ueberhand nimmt.

    #1754811
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Danke Kikko-Man!
    In der Tat ist es heute auch bei mir so, dass ich mit Games mich zurückziehen kann, um auch nur für mich zu sein. zum Glück nicht ausschließlich, ich zocke nämlich auch so sehr gerne.
    Aber wenn andere Hobbys aus welchen Gründen auch immer zurück-stecken müssen, schmeiße ich ne Runde Shmups an, und mir geht es danach besser. 😉

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