Meinung
Ulrich Steppberger meint: Eines muss man den Skandinaviern von Avalanche lassen: Wie man eine Tropeninsel überzeugend in Szene setzt, das wissen die Jungs – zumindest auf der Xbox 360, wo das Actionspektakel optisch die Muskeln spielen lässt. Das hat Just Cause mehr nötig als gedacht: Die bleihaltigen Aufgaben fallen meistens schlicht aus, sieht man von wenigen Ausnahmen gegen Ende ab, bei denen Ihr durch plötzlichen massiven Feindbeschuss schon mal Frust schiebt. Die Hauptstory ist rasch durchgespielt, während die Nebenaufgaben auf Dauer wenig Abwechslung bieten: Ein befreites Dorf ähnelt dem nächsten, auch die anfangs spaßigen Stunt-Gimmicks und der Fallschirm helfen da nur bedingt. Sieht man der Xbox-360-Fassung diese und einige andere Macken wie die wenig nützliche Karte und das Fehlen einer Routenweisung nach, hat die alte Konsolengeneration diesen Vorteil nur bedingt: Während die Xbox sich recht ordentlich schlägt, sieht Ricos Einsatz auf der PS2 nicht so hübsch aus, was spürbar die Motivation senkt. So bleibt ein spaßiger Actionknaller, der je nach Hardware mehr oder weniger lockt und der sich unter Wert verkauft.
Michael Herde meint: Ein richtig toller Tropentrip? Auf der Xbox 360 sieht Just Cause super aus, auch die Xbox-Fassung ist hübsch anzuschauen. Das war’s dann aber: Die flache Töte-den-Diktator-Story schickt mich von einer simplen Ballerei zur nächsten. Lobenswert sind die automatischen Missions-Checkpoints und die Möglichkeit, per Funk diverse Fahrzeuge zu ordern. Leider beeindruckt mich das Erkunden der Spielwelt nur wenig, trotz gelungener Fahrphysik und nettem Fallschirmfeature. Die gesamte Insel sieht irgendwie gleich aus: viel Wald, gelegentlich ein Strand oder eine Siedlung. Auf der PS2 nerven zudem die niedrige Bildrate, massive Pop-Ups und eine oftmals hässliche Farbgebung. NextGen-Zocker riskieren dagegen einen Blick auf die schönste Tropeninsel seit Far Cry.