Moon Diver – im Test (360)

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Der Mond ist ein wiederkehrendes Element in mehreren Titeln des japanischen Designers Kouichi Yotsui. Das aktuelle Werk, eine Kooperation von Yotsui mit dem Nippon-Studio feelplus+ unter der Schirmherrschaft von Square Enix, trägt den Erdtrabanten sogar im Titel. Das Mehrspieler-Actionspiel ist vor Kurzem im PlayStation Network erschienen und kommt irgendwann demnächst auch in die Xbox Live Arcade. Storymäßig erwartet Euch ein dünnes Süppchen aus altbacken-esotherischen Standbildern und pseudophilosophischen Texteinblendungen – haken wir diesen Punkt also ab. Auch die künstlerische Gestaltung sowie die Grafik des Vierspieler-Spaßes fällt in die Kategorie ’Stangenware’ – mit seinen mäßig texturierten, düster-grauen Hintergründen und den austauschbaren Anime-Heinis gewinnt Moon Diver im Jahr 2011 keinen Blumentopf.

Das Grundprinzip ist schnell verstanden und ebenso rasch erklärt: Ihr hackt Euch entweder allein oder mit bis zu drei Mitstreitern durch 2D-Levels voller ähnlich aussehender Schergen und plättet jeden, der Euch vor die Klinge kommt. Wie schon in Yotsuis Retro-Hit Strider hangelt unser Recke an der Decke entlang und kraxelt Wände hoch – das kluge Leveldesign baut auf diese Fähigkeiten und führt Euch hoch und runter, kreuz und quer durch zwölf ausladende 2D-Areale, die zudem einige Verzweigungen aufweisen. Die Steuerung ist optimal – wenn Seyfert, Hitori &amp Co. doppelspringen, dashen, auf den Boden stampfen oder zuhauen, dann fühlt sich das sehr flüssig und trotzdem sehr genau an. Leider ist die Treffer-Rückmeldung optisch wie akustisch sehr schwach und die Anzahl der Schwertattacken (eine!) zu gering. Dafür punktet Moon Diver mit über 60 verschiedenen magischen Moves – den sogenannten ’MoonSault-Kombinationen’. Die führt Ihr wahlweise allein oder mit geschicktem Timing auch bis zu viert aus (zumal dann nur einer Magie-Energie zahlt) und freut Euch über mannigfaltige Lebens-Erleichterungen: Feinde werden versteinert oder Ihr unsichtbar, Energiecontainer aufgefüllt oder der erlittene Schaden verringert. Wer solo spielt, wird schon auf ’leicht’ von manchem Boss mit einem Move geplättet und muss dann das gesamte Level noch einmal bestreiten – immerhin behaltet Ihr die Erfahrungspunkte. Spielt Ihr im Team (was an einer Konsole oder in sehr flüssigen Online-Matches möglich ist), dann können gefallene Kameraden beliebig oft wiederbelebt werden.

Trotz seiner vielen Macken (teils katastrophale Übersicht, häufige Stürze in Abgründe, immer gleiche Feinde) ist Moon Diver ein Geheimtipp für Action-Puristen, die sich gern gegenseitig helfen, ganze Armeen von Klonkriegern niederzumetzeln. Dank der feinen Online-Anbindung (leider ist auf den Servern wenig los) sehen auch ungeübte Spieler die späten, knallharten Abschnitte.

Chaotischer wie kniffliger “Strider”-Nachfahre für vier Spieler – mit klasse Steuerung.

Singleplayer7
Multiplayer
Grafik
Sound