No More Heroes: Heroes’ Paradise – im Test (PS3)

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M!-Test zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten… Nein, sogar schon zum Vierten – denn so oft haben wir das erste No More Heroes bereits besprochen. Nach der japanischen Wii-Fassung, der PAL-Wii-Version und dem Japan-PS3-Port ist jetzt endlich die europäische PS3-Umsetzung erschienen.

Und siehe da: Zum ersten Mal hüllen auch uns PAL-Killer rote Blutwolken ein, wenn Held Travis Touchdown die gleichförmigen Gegnerscharen köpft oder der Länge nach in zwei Hälften säbelt. Das Grundprinzip des schon Ende 2007 erstveröffentlichten Slashers ist noch genauso einfallsreich wie schrullig: Um die Spitzenposition der Killer-Weltrangliste zu erklimmen, düst Travis auf seinem Monster-Motorrad durch die frei befahrbare (aber schwach texturierte) Stadt Santa Destroy und erspielt in merkwürdigen bis spaßigen Minispielen Kohle – denn nur mit genügend Asche im Portemonnaie schaltet Ihr neue Killer-Missionen frei. Umrahmt von markigen Sprüchen, anzüglichen Dialogen, einem feinen Soundtrack und allerlei herzigen Retro-Anspielungen ist No More Heroes in seinem Kern ein derber Metzelspaß. Das simple Kampfsystem funktioniert gut, das Gegnerdesign ist Grasshopper-typisch großartig und die Finisher per Move-Gesten sind das i-Tüpfelchen auf den temporeichen Kämpfen. Zwar könnt Ihr die Mördermär auch per Pad bestreiten, im Gegensatz zu vielen anderen Titeln bringt die Bewegungssteuerung hier aber einen Zugewinn. Deshalb (und wegen der roten Blutfontänen) ist die PAL-Version der fernöstlichen PS3-Fassung vorzuziehen.

Trotz der auf PS3 schicken Glanzoptik zieht auch dieses Update des Erstlings gegen den Wii-Nachfolger Desperate Struggle den Kürzeren – dafür wirkt die offene Spielwelt zu leblos. Auch sind die Minigames in Teil 2 weit charmanter.

+ unverschämt charmanter Suda 51-Stil
+ endlich ungeschnitten zocken in Deutschland
+ tolles Bossgegner-Design
+ auf PS3 optisch aufgemöbelt

– frei befahrbare Stadt käsig
– Kamera nicht immer optimal


Matthias Schmid meint: Ein Wrestling-Fan und Japan-Otaku, der ein Laser-Katana schwingt, eindeutig zweideutige Bemerkungen und Bewegungen sowie herrlich ulkige Bosse – auch der optisch hübschere PS3-Port besitzt alle Eigenschaften, die schon das Wii-Original zu einem Liebhaber-Spiel machten. Fans des eigentümlichen Grasshopper-Stils (der aus jeder Pore von ”No More Heroes” trieft) sehen über grafische Unzulänglichkeiten, das halbherzige Open-World-Konzept oder so manchen Kamera-Aussetzer hinweg. No More Heroes ist nicht so gewagt und avantgardistisch wie Killer 7, aber gerade wegen seiner Figuren und Bosse ein kleines, ungeschliffenes Juwel.

Ein bemerkenswerter Actiontitel immer noch so fehlerbehaftet und liebenswert wie auf Wii – aber blutiger und hübscher.

Singleplayer76
Multiplayer
Grafik
Sound
tylerkenobi
I, MANIAC
tylerkenobi

ich fand die Demo unbefriedigend. Kann es sein, dass es das Spiel nur mit Move-Steuerung bringt?