Raiden V – im Test (XOne)

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Eigentlich sollte Raiden V am 11. Mai im Westen für die Xbox One als Download-Spiel zum Preis von knapp 50 Euro erscheinen – was es auch getan hat, nur ausgerechnet in Deutschland nicht. Zumindest gegenwärtig findet sich noch keine Spur im heimischen Xbox Game Store, aber findige Besitzer der Konsole wissen ja, dass man das Problem durch einen “Ortswechsel” leicht ungehen kann.

Wer Raiden nur als Mortal Kombat-Blitzgott oder Metal Gear Solid 2-Reservesnake kennt, blickt nun bitte voller Scham zu Boden und liest zur Strafe den hardcoregaming101-Eintrag zum Entwickler Toaplan oder trainiert für einen 1CC-Durchlauf in MushihimesamaFutari. Und nein – auch beim Wort Salamander denken wir künftig nicht mehr nur an schwarz-gelbe Schwanzlurche oder Schuhgeschäfte! Raiden ist eine Shoot’em-Up-Serie des Studios Seibu Kaihatsu, die es zwischen 1990 und 1998 auf drei Hauptspiele und vier Spin-offs brachte, und die vor allem in der Spielhalle gefeiert wurde. Seit Raiden III übernahm der (ebenfalls japanische) Entwickler Moss das Ruder, Teil 4 erschien sogar als Raiden IV: Overkill hierzulande im PSN.

Am 25. Februar folgte nun der sechste Serienteil Raiden V (weil das dritte Spiel Raiden DX hieß) in Japan – für die Xbox One. Und weil Regionalcodes auf Heimkonsolen zum Glück passé sind, läuft das Ding auch auf Euren europäischen Geräten.

Wie seine Vorgänger ist Raiden V ein Vertikal-Shoot’em-Up – mit einem von drei Schiffen, die sich in puncto Bewaffnung nur wenig unterscheiden, düst Ihr über hässliche Landschaften hinweg und fegt pausenlos Feindformationen vom Schirm.

Mittels gesammelter Power-ups steigert Ihr Eure Feuerkraft und wechselt zwischen den drei Primär-Waffen: roter Streuschuss, blauer Laser, pinker Plasmastrahl. Ihr könnt jede Knarre auf Level 10 bringen, Smartbombs zünden und zusätzlich die neue ”Cheer”-Attacke nutzen. Deren Energie wird von ”Cheers” befüllt, die Ihr anderen Spielern zukommen lasst oder selbst erhaltet. Denn wer mit seiner Konsole online ist, kriegt regelmäßig Botschaften über die Leistungen anderer Zocker – und die darf er dann virtuell beklatschen.

Das zweite Online-Gimmick ist ein kleines Diagramm links im Bild, das Euren Score mit den Weltbesten vergleicht – weil aber aus unerfindlichen Gründen regelmäßig die Verbindung abbricht, bleibt dieses Bild oft leer und das ”Cheer”-Feature unbrauchbar.

Raiden V hetzt Euch durch acht sehr schnell scrollende Levels mit teils noch schnelleren feindlichen Bullets, bereits ab der dritten Stage zieht die Schwierigkeit schon auf ”Normal” drastisch an. Wer die simpelste Stufe wählt, der kann Feinde killen, ohne dass sie zurückschießen.

In jeder Stage gibt es (sehr knifflig herauszufindende) Ziele, die Ihr erfüllen müsst, um andere Stage-Varianten zu erreichen – wir hätten uns da vielmehr ein Auswahl-Prinzip à la OutRun gewünscht! Neben den acht Story-Abschnitten (die Ihr nach einmaligem Absolvieren auch direkt wählen dürft), bietet das Spiel 50 Boss-Missiönchen mit recht unterschiedlichen Herausforderungen. Und wer den allerletzten Boss sehen möchte, sollte bis zum achten Gebiet alle drei Waffen auf Level 10 geboostet haben.

Ein großes Problem von Raiden V ist die Sichtbarkeit der Kugeln – gelbe Bullets neben gelben Score-Items auf hellbraunem Grund sind nicht gut erkennbar. Das wird auch nicht besser, wenn das Spiel regelmäßig in eine entferntere Perspektive wechselt.

Noch eine Info für Shoot’em-Up-Profis: Es gibt leider keine Option, das Bild zu drehen.

Matthias Schmid meint: Nein, ich werde kein Raiden V-Fan mehr. Die wirklich üble Optik könnte ich ja noch verschmerzen – z.B. mochte ich das Xbox-360-Ballerspiel Ginga Force trotz Kackgrafik sehr gern. Aber bei Moss’ neuestem Erguss stört mich die Kombination aus blitzschnellem Scrolling, flotten Schüssen und ungünstiger Farbabstimmung massiv – trotz sehr kleiner Hitbox komme ich oft nur mit viel Glück lebend durch Kugelformationen hindurch. Das zählt für mich nicht als hohe Schwierigkeit, das ist ein spielerischer Mangel! Dabei mag ich den Mix aus klassischem Spielgefühl und Bullet-Hell-Anleihen, das simple Score-System (Feinde schnell abschießen!) und die fetten Waffen wie z.B. den Megalaser, der Aufladezeit benötigt. Auch das ”Cheer”-System ist neckisch – wenn es mal funktioniert. Schade finde ich, dass es keinen Zweispieler-Modus gibt.

  • Bildschirm-Drehen nicht möglich (kein Tate)
  • 8 recht lange Stages, verschiedene Routen
  • 3 Schiffe, 3 Waffen
  • Kugelformationen zwischen klassisch und Bullet Hell – leider teils schlecht sichtbar
  • läuft auf jeder Xbox One

Technisch schwacher Shooter ohne große Höhepunkte – solide Balleraction mit ein, zwei pfiffigen Features.

Singleplayer62
Multiplayer
Grafik
Sound
Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Mh, da spart man sich wohl die USK-Prüfung 🙁

Barbarez82
I, MANIAC
Barbarez82

Habt ihr das aktuelle Update geladen? Ich hab die jap. Discversion und nach dem Update sind die Bildschirmtexte in englisch, die ingame Unterhaltungen mit (nerviger) englischer Synchro und es wurden zusätzliche Waffen hinzugefügt. Zudem sind die Online Unterbrechungen nicht mehr vorhanden und auch das Abstürzen, wenn man das Spiel in einem Rutsch durchzockt, wurde behoben. Leider sind die gelben (grad im Wüstenlevel sehr nervigen) Kugeln noch vorhanden. Evtl. kommt da ja noch ein “”pink bullet”” Patch.