Silent Hill HD Collection – im Test (360)

In der HD-Collection sind mit den Teilen 2 und 3 ’nur’ die beiden besten PS2-Episoden enthalten. Silent Hill 4, Origins und Shattered Memories fehlen ebenso wie das Seriendebüt. An Bonusmaterial ist lediglich die SH 2-Zusatzepisode Born from a Wish von Xbox und PS2-Director’s-Cut enthalten. Das Bild liegt in 16:9 und 720p vor, Ladezeiten wurden werktreu übernommen. Das stil- und serienprägende Grafikrauschen kommt angesichts der scharfen HD-Optik vor allem auf PS3 streckenweise zu kurz, Teil 3 wirkt in hellen Bereichen zu sauber. In den meist dunklen Umgebungen überzeugt die Grafik vor allem mit detaillierten Wandtexturen und Schattenspielen. Die ekelhaft zuckenden Kreaturen erzeugen mehr Unbehagen und Terror als die gewöhnlicheren Downpour-Monster. In Zwischensequenzen wirken menschliche Bewegungen dagegen ungelenk und billig. Dafür kreischt und wummert es in Dolby Digital fieser denn je aus den Boxen…

Silent Hill 2 erzählt die in sich geschlossene Geschichte von James Sunderland, der einem Brief aus Silent Hill von seiner totgeglaubten Gattin folgt. Teil 3 setzt Teil 1 fort und konfrontiert die junge Heather mit einem mysteriösen Kult. Trotz dieser Unterschiede ähneln sich beide Titel bei Handhabung und Spielablauf, wenngleich SH 3 die etwas elegantere Steuerung bietet. Der Wechsel aus festen und dynamischen Kamerapositionen erschwert in beiden Spielen gelegentlich die Orientierung, trägt aber zum Angstgefühl beim Erkunden von Gebäuden voller dunkler Flure und verschlossener Türen bei. Dabei kündet ein im Inventar mitgeführtes Radio durch Rauschen von monströsen Bedrohungen in der Nähe. Kämpfe mit Stöcken und seltenen Schusswaffen steuern sich behäbig, Flucht ist trotz angriffsfauler Widersacher oft die bessere Idee. Im Schein der Lampe löst Ihr Rätsel, die je nach Schwierigkeitsstufe zwischen simpler Lauf- und Sammelarbeit und absurd schweren Kopfnüssen pendeln. Gespeichert wird manuell an großzügig platzierten Orten.

Michael Herde meint: Kein Spiel finde ich gruseliger als Silent Hill 2, trotz besserer Grafik kommt Teil 3 nicht ran. Beide Spiele mixen organische Analogklänge mit Industrielärm und Niederfrequenz-Teppichen, was mit dem Monsterdesign und der Schwäche meiner Helden permanentes Unbehagen erzeugt. Auch bei der HD-Collection stehen mir die Haare zu Berge – aber nicht nur, weil mich das Zusammenspiel von Sound, Licht und Design heute noch nervös macht. Nein, ich finde vor allem die HD-Version auf PS3 gruselig: Unverständlicherweise ruckeln beide Spiele, Teil 3 leidet schon zu Beginn mehrmals unter erheblichen Slowdowns, die auf der Xbox 360 kaum spürbar sind. Milde stimmt mich Teil 2 mit einer zusätzlichen neuen Sprachfassung – die alten Sprecher klingen in beiden Spielen, als hätten sie gelangweilt vom Blatt abgelesen, auch passt das Gesprochene nicht immer zu den Cutscene-Animationen. Ich mag die knackigen Rätsel über 1.000 verschlossene Türen, absurde Wegsperren und andere altbackene Elemente kann ich ebenso hinwegsehen wie über die Steuerung – mit der 2D-Version klappt es ganz gut. Wer die Originale nicht kennt und ein paar Ecken und Kanten nicht scheut, greift unbedingt zu. Wer die Originale besitzt, kann auf diese halbgare, auf PS3 technisch fragwürdige ”Sammlung” aber verzichten.

• alte &amp neue Sprachfassung für Silent Hill 2
• Schwierigkeit von Rätseln &amp Kämpfen separat einstellbar, mehrere Enden pro Spiel
• PS3 vs. 360: Auf PS3 ruckeln beide Spiele, SH 3 mit starken Slowdowns, der Grießel-filter ist etwas schwächer ausgeprägt.

Spielerisch veraltet und von der HD-Bearbeitung geschunden, aber immer noch extrem verstörendes und gruseliges Duo.

Singleplayer		82
Multiplayer
Grafik
Sound