Watch_Dogs 2 – im Test (PS4)

Beim Schleichen bieten zahlreiche Hack-Optionen und offene Gebiete mehrere Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen. Besonders hilfreich sind ferngesteuertes Auto und Flugdrohne, die durch Löcher schlüpfen, Schlösser knacken und Gegner betäuben. Wer lieber mit der Knarre draufhält, sieht sich meist vielen, aber wenig cleveren Häschern gegenüber. Mit Deckungssystem und (nicht abschaltbarer) Zielhilfe verlaufen die Schießereien simpel und funktional, aber auch statisch. Nehmerqualitäten besitzt Marcus nicht, doch großzügig gesetzte Checkpoints – auch innerhalb der Missionen – erlauben einen schnellen Neustart. Im Nahkampf setzt Ihr eine an einer Schnur befestigte Billardkugel ein, die Gegner auf Knopfdruck ausknockt.

Die bunte und lebendige Spielwelt lädt mit unterschiedlichen Stadtteilen und ländlichen Gegenden zum Erkunden ein. Verhaltet Ihr Euch auffällig, zieht das zwar Reaktionen seitens der Einwohner nach sich, dennoch habt Ihr z.B. als Verkehrsrowdy wenig zu befürchten. Entsprechend selten tritt die Polizei auf den Plan. Flieht Ihr aus deren Fahndungsbereich und bleibt unauffällig, stellen die Ordnungshüter die Suche ein. Gleiches gilt für Auseinandersetzungen mit Mitgliedern feindlicher Gangs, auf die Ihr gelegentlich trefft.

Die neuen spielerischen Möglichkeiten und die lockere Grundstimmung stehen Watch_Dogs 2 gut. Die Missionen führen an viele unterschiedliche Orte, wiederholen die spielerischen Abläufe jedoch immer wieder. Dazu fällt die Story weder stringent noch sonderlich spannend aus, vielmehr ist der Unterschied zu den Nebenaufgaben kaum spürbar.

Audiovisuell gefällt das farbenfrohe und detaillierte Stadtbild, bei dem nachladende Texturen und Kantenflimmern kaum stören. Akustisch dominieren die lizenzierten Musikstücke aus Marcus’ MP3-Player und dem Autoradio, doch auch die Surround-Kulisse überzeugt mit Authentizität und Dynamik. Die deutschen Sprecher und Texte sind prima.

Online stehen drei Multiplayer-Spielarten zur Wahl: Beim “Online-Koop” geht Ihr mit einem Partner verschiedene Aufgaben an, etwa den unbemerkten Download von Daten oder Geiselrettung. Bei der “Kopfgeld-Jagd” gilt es, einen feindlichen Hacker zur Strecke zu bringen oder selbst vor den Häschern zu fliehen. Dazu mischt auch die Polizei kräftig mit. Die “Hacker-Invasion” funktioniert ebenfalls auf zwei Arten: Ihr hackt einen anderen Spieler oder müsst diesen davon abhalten, Eure Daten zu klauen. Der Hacker muss unentdeckt bleiben, während der Geschädigte versucht, den Dieb zu finden. Die launigen Modi integrieren sich nahtlos ins Hauptspiel, können aber abgeschaltet werden.