Um den Vater des ersten God of War und von Kritikern wegen vulgärer Äußerungen nicht mehr ganz ernst genommenen David Jaffe war es für längere Zeit ruhig. Doch jetzt meldet er sich in seinem Blog zurück – mit einem Eintrag über Kunst in Videospielen
Wie üblich wirkt das Ganze erneut etwas undurchdacht und sehr offensiv – mit zynischen Anspielungen auf konkrete Videospiele und die Spielerschaft selbst. Grundsätzlich lautet der Tenor: Man solle sich nicht von der polierten visuellen Oberfläche der Spiele beinflussen, sich nichts von ihr einreden lassen. Alles nur Ablenkung!
Ein schöner Grundgedanke, der Fundament für viel Diskussionsstoff geben würde. Im Konjunktiv leider deshalb geschrieben, da sich Jaffe wie immer in zu viel Beleidigungen und unzureichenden Beispielen untergeht.
Bereits mit dem Satz “Just because there’s wind blowing and a minimal soundtrack and vast open spaces to explore and a slow pace doesn’t mean that the game you are playing is art.” attackiert Jaffe offenbar Flower, bringt dabei aber keine Argumente.
Beim Satz “And just because a game’s story and presentation contains elements you’ve see in the ‘big boy movies’ doesn’t make a game adult or mean the medium is maturing” möchte man ihm leider ein wenig Recht geben.
Jaffe arbeitet immer wieder heraus, dass dies doch alles oberflächliche Design-Entscheidungen seien, die ein Spiel nicht künstlerisch wertvoller machen würden. Was dies seiner Meinung nach tun würde, bleibt bis zum Ende des Blogeintrags unausgesprochen.
Mit “I’m tired of seeing gamers -and game journalists especially- falling for this.” spricht er mal ganz nebenbei den Endkonsumenten die Kompetenz ab. Also den Leuten, von denen Jaffe wohl lebt….und dazu gibt’s gleich noch einen Round-House-Kick gegen alle blöden und bösen Videospiel-Journalisten.
Im Verlaufe der Meldung wird es zunehmendst schlimmer, wenn Jaffe einen kuriosen Teufelskreis aus Leuten ersinnt, die sich alle selbst einreden, dass ein Spiel Kunst sei – was es laut Jaffe natürlich nie im Leben sein wird!
Spätestens mit dem Satz “Which game designer/game development team will bring us our very own Birth of Nation?!?! Where’s our Citizen Kane?!?!” merkt man, dass Jaffe nicht einmal Äquivalente wie Pong oder Pac-Man ins Auge fasst, die genau wie seine genannten Beispiele aus der Filmwelt, das Denken der Videospielwelt umkrempelten. Jaffe lässt durchblicken, dass ihm die nötige Differenzierung zwischen Videospielen und anderen Medien fehlt, obwohl er gerade dies vehement dementiert.
Gegen Ende weicht Jaffe zurück und führt mit dieser Bemerkung seinen ganzen Eintrag absolut ad absurdum: “So why with games. Can’t we just love games for what the are and always have been?”
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer dem Link zu seinem Blog David Jaffe – Shit Or Get Off the Pot