Ai Limit

[joia]

Am Dienstag war es dann soweit und Ai Limit wurde heruntergeladen.
Bis zum spielen können war es dann aber auch noch ein Weg – am Mittwoch wurde noch ein Patch in Größe von 8 Gb nachgeladen und gestern, gerade als ich losdaddeln wollte, kam noch ein Patch über 4Gb dazu – Versionsnummer irgendwas mit .20 am Ende.

Aber dann!

Ich habe bereits die Demo gespielt, deshalb auch das Spiel vorbestellt und wusste insofern, was mich erwartet. Trotzdem gibt es meiner Meinung nach natürlich immer den guter oder schlechten Ersteindruck – aber ich darf sagen, dass der Zweiteindruck den guten ersten nur bestätigt hat.

Das Teil wurde übrigens im Rahmen des Projektes “China Hero Project” von Sony veröffentlicht – es handelt sich im vorliegenden Fall um ein kleines Entwicklerstudio und – das muss auch gesagt werden – um ein Erstlingswerk.

Das ist insofern wichtig – weil was ich unten teils kritisiere ist Jammern auf ziemlich hohem Niveau. Das Spiel macht verdammt viel richtig und ist meiner Meinung nach ein richtig gutes Soulslike, dass mit seinem Kampfsystem und bei der Story überzeugt.
Es ist halt nur eben ein “kleines” Werk. Was auch immer das bedeuten mag.

Und für alles was unten folgt, gilt hier auch Spoilergefahr im Verzug!!

Es handelt sich bei Ai Limi um ein astreines Soulslike, wobei es aber in Hinblick auf Kampfmechanik nicht mithalten kann. Nicht, dass es ein einfaches oder gar leichtes Soulslike wäre, nein – aber man braucht bei den ersten Bossen, von denen ich bisher 3 erledigt habe, nicht mehr als drei, fünf Versuche.

Lore, der erste richtige Boss im Spiel fand ich dann sogar in der zweiten Phase leichter, als in seiner Ersten. Aber das kann gut ein subjektives Erlebnis sein.

Das RPG-System funktioniert im Grunde wie bei Souls und das auch richtig gut – also die Werte wie Vitalität, Stärke und so weiter lassen sich erhöhen und skalieren entsprechend mit den Waffen. Und der Charakter lässt sich darüber hinaus mit unterschiedlichen Sphären und einer Art “Bossseelen” stärken – auch das funktioniert richtig gut und macht Spass.
Erreicht aber nicht die Komplexität oder Tiefe eines “richtigen” Souls.

Und klar kommen dazu im Verlauf des Spiels Waffen und Rüstung, wobei die Waffen noch verbessert werden können – die Rüstungen aber unterscheiden sich in den Werten und bieten je nach Wert Hilfe in verschiedenen Situationen.

Ich persönlich finde nicht, dass die Komplexität oder Tiefe wirklich fehlt – das Spiel ist spürbar kleiner als ein Dark Souls oder gar Elden Ring – der Umfang ist mir aber noch nicht ganz klar – darüber dann ein andermal mehr. Aber gerade dass es eben nicht so aufgeblasen und AAA daherkommt, sondern sich als kleine Produktion mit labyrinthartigen Schlauchlevels auszeichnet, macht es nicht nur symphatisch, sondern eben auch gut. Unter anderem.

Kritik dürfte die schwache Technik auslösen – das Spiel sieht dabei keineswegs schlecht aus, sondern kommt quasi wie ein Mangafilm daher. In manchen Momenten sieht es fantastisch nach Film aus, in anderen schluckt man, ob der flachen und verwaschenen Texturen, vor allem, wenn in engen Passagen die Kamera ganz nah an der Protagonistin ist. Da schluckt man schon mal einen Kloß herunter. Aber wirklich störend fand ich das nie. Mich erinnert die Optik ein wenig daran, wie ein Remnant 1 als Remaster aussehen würde. Wobei anders als hier in Ai die Texturen nicht unscharf sind. Insofern unterstelle ich den Entwicklern Absicht – um den Eindruck einen Comicfilmchens zu unterstreichen.

Laufen tut das Spiel in runden 60 fps (Ps5Pro) und gut und irgendwelche sonstigen Schwächen – bis auf die mageren Texturen – habe ich technisch gesehen noch nicht entdecken können.

Das Leveldesign ist relativ unspektakulär schlauchartig, aber wie schon gesagt im Ansatz durchaus labyrinthisch, erkunden ist also erwünscht und wird auch belohnt.

Zur Story: Postapokalypse, das Überleben der Menschheit, die Heldin als Überlebenshelferin. Wer nichts zu erzählen hat, sollte sich besser kurz halten und das mach Ai Limit: die Story ist kurz und soweit, so gut – und wird in angenehmen kleinen Happen dargeboten.

Das Kampfsystem stützt sich noch auf eine kleine Neuigkeit: eine Art Skalierung (die Sync-Rate) des Kampfschadens in Echtzeit, die Kampfschaden erhöht und Magieangriffe ermöglicht, die sich aber auch durch Schaden oder durch Nutzung der Magieangriffe abnutzen bzw. entleeren kann – eine Art Ersatz für das fehlende Stamina. Das System sorgt immer für ein aufmerksames Auge und Handeln, da es besser ist, wenn die Leiste immer ein wenig gefüllt und nicht entleert ist.

Kurz zusammengefasst:
Für mich ist AI Limit am Tag 1 und nach ca. 7 Stunden ein rundherum gelungenes, kleines Soulslike. Ich mag es, wenn ich mal nicht in einer Open-World, sondern wieder zielgerichtet, trotzdem mit Erkundungsabgängen und belohnenden Sidequests ausgestatteten Levels unterwegs bin.

Die Optik – da kann man jammern oder es nehmen wie es ist. Ich bevorzuge letzteres – ich mag die Stimmung die das Spiel in Verbindung von Optik – Comic- bzw. Mangalook – und Sound erzeugt und die ganz eigenartige Postapokalypse und Story von Ai Limit besonders hervorhebt.
Und ja, das schafft das Spiel trotzdem, auch wenn die Animation der Protagonistin teilweise staksig wirkt.

Das Kampfsystem und seine Ausbaumöglichkeiten überzeugen mich im Rahmen des Spiels durchaus – wenn es sich dabei auch um eine Lite-Version eines “echten” Souls handelt.

Fazit vom ersten Tag: Gut bis richtig gut und habe viel Freude beim Spielen und ausprobieren.

Mal sehen, wie es am Wochenende läuft.

Grüße

[joia]

Viel kann ich nicht sagen – nur, dass es immer besser geworden ist und noch immer besser wird.

Ich habe das Spiel jetzt fast durch und brauche vielleicht noch 2-3 Stunden bis zum Ende.

Gesamtspieldauer geschätzt – je nach Fähigkeit des Gamers und genauem bzw. ungenauem Erkunden: zwischen 12 und 20 Stunden.

Das Kampfsystem entwickelt sich über die gesamte Spieldauer hindurch, die Möglichkeit, seine Waffen und Gegenstände zu verbessern wächst mit der Spieldauer – ist also erst im zunehmenden Verlauf des Spiels möglich.

Die Qualität der Grafik überzeugt mich, trotzdem technisch mehr möglich gewesen sein muss. Ich unterstelle Sense Games, das Spiel so konzipiert zu haben – wie schon gesagt – im Mangalook – denn das Konzept wird dann auch konsequent über verschiedene Bereiche weiter entwickelt. Und das funktioniert wunderbar.

Klar, im Vergleich habe ich aktuell Khazan angespielt und hier ist die Optik eine Wucht, trotzdem das ganze im Comic-Stil daher kommt.
Und doch ist es gerade die manchmal ziemlich schlichte Grafik, die aus AI Limit so ein stimmiges Spiel macht. AI Limit hat einfach Stil. Und das findet man gegenwärtig nicht allzu häufig. Dazu gehört auch der Sound.

Sound: Es gibt, soweit ich mich entsinne, bislang genau zwei unterschiedliche Atmo-Sounds, keine Musik. Das erzeugt wie gesagt mit der Grafik eine unheimlich dichte Atmosphäre. Dazu kommt das – Englisch – sehr gelungene Voice-Casting. Die Charaktere, denen man im Spiel begegnet, haben alle unterschiedliche Persönlichkeiten und die Protagonistin selbst bleibt sich und den anderen bislang ein Rätsel – auch ihre Vertonung ist sehr gelungen und spielgelt die Fremdheit der Figur sich und der Spielewelt gegenüber. Manchmal ist Arissa dermaßen stoisch, dass ich sie in der Luft zerreißen könnte.

Gegnerdesign – vom Stil her erinnern mich die Gegner an Bayonetta, Stellar Blade und Remnant I + II.

Das Rätsel der Geschichte löst sich mit der Zeit langsam auf – die Story wird klug erzählt und spitzt sich im Verlauf des Spiels immer weiter zu – auch wenn sie nichts wirklich Neues bietet. Trotzdem wird sie eben geschickt eingestreut und zieht den Spielverlauf über mit.

Das Leveldesign ist wie gesagt schlauchartig, lädt aber trotzdem zum erkunden ein, da viele geheime Bereiche erst entdeckt werden wollen und außerdem wichtiges Loot – Waffen, Rüstung, Zubehör – enthalten.

Ich muss natürlich fairerweise sagen, dass es ein Problem gibt, das noch gepatcht werden muss. Kein Gamebreaker. Wenn ich mich von einem Ort zum nächsten Teleportieren will, kann es in ca. 10% der Fälle passieren, dass das Spiel sich aufhängt. Aber das ist das einzige Problem, dass mir bislang aufgefallen ist.

Ich dachte, ich würde mehr über das Spiel schreiben – aber das wäre nicht fair bzw. würde zu viel verraten.

Persönlich kann ich es jedem Soulsliker nur ans Herz legen. AI Limit ist ein gelungenes, kleines Soulslike, mit eigenwilligem Design, gelungener und fordernder Kampfmechanik (die leicht von der Hand geht), interessanter KI-Story und einer großartigen Atmosphäre.

Minuspunkte sind ganz klar die überholte Grafik, die manchmal staksig oder leblos wirkenden Animationen und das oben erwähnte Problem beim Laden eines neuen Bereiches.

Jammern auf ziemlich hohem Niveau über ein Spiel, dass es jedem Soulszocker leicht macht, JA! zu sagen.

Ich habe zwischenzeitlich unterschiedliche Kritiken zum Spiel gelesen und ich denke, man kann eine Tendenz ausmachen – Man mag AI Limit – oder man mag es nicht.

Am besten zu sehen auf Metacritic: Von den “Profis” bekommt das Spiel 66 Punkte, von den Zockern 88. Ich gehöre zu den Zockern, die sich gern ein eigenes Bild machen.

Ich persönlich denke nicht, dass das am Spiel selbst liegt, da die Mechanik einwandfrei funktioniert und das Spiel durch seinen Stil auch ziemlich originell daher kommt. Was ich gelesen habe, war oft übermäßige Kritik bezüglich der Optik sowie des Stils des Spiels überhaupt. Aber das ist schwer zu kritisieren, weil Geschmackssache.

Und meiner Meinung nach eher ein Qualitätsbeweis.

Man sieht und liest – ich bin begeistert.

[joia]

Achja – falls jemand das Game zockt, würde ich mich über seine Darstellung des Spiel freuen.

Grüße

[joia]

Hier kann man sich einen Eindruck verschaffen, wie das Ganze praktisch aussieht.

[Bort1978]

Ist auf jeden Fall auf meiner Wunschliste. Steffen hatte es ja auf der Hauptseite am Freitag bei den Tops & Flops auch schon positiv hervorgehoben.
Jetzt bin ich erstmal ne Weile mit AC Shadows beschäftigt. Danach stehen ein paar weitere Releasetermine von neuen Titeln an, die mich interessieren. Aber es rennt ja nicht weg. Und vielleicht wird es noch etwas weiter mit Patches getunt. 😊

[joia]

nein, wegrennen tut es nicht 😉

das problem mit dem teleport ist seit gestern übrigens verschwunden bzw. bislang in mehreren stunden nicht mehr aufgetaucht. es gibt ja verschiedene enden und storyverläufe, vielleicht hängt es irgendwie damit zusammen. hab mir in verschiedenen walkthrough-videos auch die stellen angeguckt und die haben das problem gar nicht.
kann also auch einen maschinenproblem sein, speziell auf meiner kiste.

das spiel packt mich immer wieder auf´s neue. gestern einen neuen teilbereich entdeckt und schon wieder verliert man sich im entdecken und es gab wieder einen sehr geilen bossfight. gefühlt bin ich jetzt schon im endgame, aber ich glaube, da gibt es noch die ein oder andere überraschung, bis ich es endgültig durch haben werde.

[joia]

himmelherrje!

und dann biege ich einfach woanders ab und hätte einen ganzen storyteil nicht entdeckt, wenn ich da nicht abgebogen wäre. wunderbar!

und dann in noch einen ganz anderen teil verlaufen und ein ganzes level entdeckt, dass ich so bis zum endboss übersehen hätte.

bei dem ich übrigens jetzt beinahe angekommen bin. aber so hat mir das spiel wieder auf herrliche art noch mehr zeit gekostet.

[mirayong]

Ai Limit scheint ein sehr vielversprechendes Experiment zu sein, insbesondere für ein Spiel eines kleinen Entwicklungsstudios. Es bietet ein interessantes Soulslike-Erlebnis mit einem fesselnden Kampfsystem und einer einzigartigen Atmosphäre. B

192.168.100.1 192.168.1.1

[joia]

!!! vorsicht !!! unbezahlte werbung !!!

ich habe das spiel jetzt durch – und für den durchlauf 27 stunden gebraucht … und es fehlen mir immer noch ein paar waffen und zauber. dass ich es nochmal durchspiele ist mir persönlich eh klar – ich kann es jedenfalls soulslikern nur empfehlen.

als zwischenmahlzeit gibt es aber jetzt erstmal ein khazan.

[Autor]

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