Rundumschlag: Britische Lehrer kritisieren Videospiele

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Kürzlich hielt die britische Association of Teachers and Lecturers ihre jährliche Konferenz ab. Thema war dort , inwiefern Schüler gewalttätige Szenen aus Videospielen auf das reale Leben projizierten – das Ergebnis fiel nicht sonderlich positiv aus.

So berichtet der Guardian, dass demnach bereits Vierjährige Autounfälle und schwere Verletzungen nachspielten, die sie gesehen hätten, als für ihr Alter ungeeignete Titel unbeaufsichtigt im Kinderzimmer gespielt worden wären. Die Lehrer erklärten zudem, dass Spiele ihre Schüler aggressiver machte und dafür sorge, dass diese von Fantasy-Welten abseits der Realität abhängig werden würden.

Merke also: Eine differenzierte Bewertung unseres Hobbys lernt man auch im Ausland nicht überall.

[Bild-Quelle]

ordinary_vanity
I, MANIAC
ordinary_vanity

Ich finde es einfach nur lächerlich, dass man Videospiele immer noch als Sündenbock für verkorkste Familien- und Sozialpolitik heranziehen muss.Wer auch nur halbwegs was von Biologie und Aggressionstheorien gelesen oder bestenfalls verstanden hat weiß, dass jedes Lebewesen auf dieser Erde Aggressionspotenzial hat – mal mehr, mal weniger. Glauben die Politiker also ernsthaft, dass Aggression plötzlich vom Himmel gefallen ist als man Videospiele erfunden hat? Wissen die überhaupt, dass es auch KEINE Ab-18-“”Killerspiele”” gibt? Heißt das dann, dass ich Blumen abschlachten muss, wenn ich Flower gespielt habe?Und was war vor 100 Jahren? Haben die Leute da bitteschön God of War gespielt und danach beschlossen, Krieg zu führen?Ganz ehrlich: es ist lächerlich. Lasst uns doch bitte gleich alle Medien und am besten noch das Denken verbieten, damit wir nicht aggressiv werden. Dann wären wir vielleicht sogar auf dem geistigen Niveau der Politiker und würden verstehen, was sie in ihren Steinzeithöhlen palavern.Die Briten sollen sich lieber mal an die eigene Nase fassen und überlegen, wie schrecklich es manche Jugendliche in ihrem Land haben. Und nicht etwa weil sie zocken, sondern weil die Eltern bettelarm sind und sich keine Millionen-Villa in London leisten können. Weil der Vater trinkt und die Mutter schlägt. Weil die Jugendlichen nicht auf eine gute Schule oder Uni können. Und weil die Eltern selbst nicht mehr die Kraft oder den Verstand haben, die Jugendlichen so zu beschützen wie es der Normalfall wäre. Ich habe einige Dokumentationen gesehen, in denen das der Fall war und das ist meiner Meinung nach das weitaus größere Problem.Videospiele mögen vielleicht noch einen gewissen gedanklichen Anreiz bieten oder bei einigen die Hemmschwelle zur tatsächlichen Gewalt senken, aber die Ursache liegt doch im sozialen Umfeld – so wie man aufgewachsen ist und was man bisher erlebt hat. DAS ist das Problem – und es liegt an den Politikern, sich darüber Gedanken zu machen.Aber wie einige schon gesagt haben geht es mir auch langsam auf den Keks und ich kann es nicht mehr hören…

zockeraNdi
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zockeraNdi

Hätte es die Bundesprüfstelle damals schon gegeben wären Grimms Märchen auch indiziert worden .Wobei die immer weiter geschraubte Gewaltspirale in der VideospielBranche mir inzwischen schon sehr missfällt .Wenn es auf dem Markt ist wird es auch von Minderjährigen gespielt, so ist wohl die Realität .Es gibt wohl leider genug oder zumindest zuviel unverantwortliche Eltern .

Sauerland ist Schauerland
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Sauerland ist Schauerland

Auch hier geht es wieder um die typische Panikmache bzw. um die Suche nach einem Sündenbock. Wenn die Kinder vor den Fernseher gesetzt werden und sich die Eltern nicht drum kümmern, verkommen die Kinder nicht aufgrund des Fernsehers, sondern aufgrund der Eltern. Aber erzählt das mal den beteiligten Eltern.Vor ein Paar Jahren gab es eine Studie zum Thema Schwimmen. Dort wurde behauptet, dass die Rate der Nicht-Schwimmer unter Grundschülern viel zu hoch sei und die Schulen mit ihrem mangelhaften Schwimmunterricht die Schuldigen sind. Komisch, dass meine Eltern mit ihren Kindern irgendwie den Weg ins städtische Frei- und Hallenbad gefunden haben.Aber was soll es. Schuld sind immer die anderen Individuen und/oder die Gesellschaft.

SideScroller
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SideScroller

Ist doch immer wieder praktisch wenn Videospiele zum Sündenblock erklärt werden können. Dann sind andere, mögliche Faktoren, die das Verhalten von Kindern beeinflussen könnten aus dem Spiel und müssen gar nicht mehr unter die Lupe genommen bzw. diskutiert werden.

What_tHe_FAQ
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What_tHe_FAQ

Ich habe jetzt erst ein halbjähriges Praktikum in einem Kindergarten abgeschlossen und hab auch mitbekommen wie Kinder in dem Alter solche Dinge gemacht haben. Aber was ich mitbekommen hab lag das eher an den Sachen die sie im Fernseher sahen (unter anderem Star Wars the Clone Wars ^^). Das Problem an solchen Sendungen ist das sie meist nicht differenzieren können was gut und was böse ist und aus welchen Beweggründen die Charakter in den Serien Gewaltätig werden. Und in so einem Fall müssen die Eltern eingreifen. Die Leiterin meinte auch ständig das die Kinder heutzutage immer weniger mit Umwelt aggieren und passiver werden.EDIT: Ich will jetzt auch nich als Moralappostel da stehen ich war glaub ich auch nicht besser 😀

captain carot
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captain carot

Wenn ich da so an die Achtziger denke, da wurde zwar alles an aus 500 Pixeln bestehenden “”Kriegsspielen”” indiziert aber wir haben mit Minisoldaten gespielt, auf der Kirmes Erbsenpistolen und diese ratternden Plastiksturmgewehre geholt und auch mal Krieg usw. gespielt.

moshschocker
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moshschocker

@Seska:Na das sagst du so leicht daher, obwohl es im Kern ja genau da anfängt! DIESE gruppe ist GEGEN DIE ANDERE Gruppe! Meiner Meinung nach in der Kernaussage deutlich schlimmer als dieses “”Gewalt in Videospielen”” Thema!

Seska1973
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Seska1973

Kinder spielen Cowboy und Indaner, die Cowboys “”erschiessen”” die Indianer.. Diese Sinnlose Gewalt, das sollte einhalt geboten werden. …*wer Ironie findet kann es behalten*

Tom Throffle
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Tom Throffle

Oh nein! Kinder spielen Autounfälle nach! Wie Furchtbar! Also ich hab das in dem Alter auch gemacht, mein Vater hatte zwar ne Playstation und da hab ich zugeschaut seit ich zwei bin (Tomb Raider =) ) und ich bin trotzdem nicht verdorben. Ich hab auch schon mit Acht Vice City gezockt und hab trotzdem noch keine Autos geklaut. Heute ist ja auch das Fernsehprogramm nicht mehr das Gleiche. Vor 10 Jahren kam noch immer die Puppenkiste, das hat mich viel mehr Fasziniert als irgendwelche Nintendospiele. Ich finde solange man mit den kindern genug “”normale”” sachen macht, wie Bilderbücher vorlesen ist das mit der “”verdummung durch Videospiele”” halb so schlimm

Lofwyr
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Lofwyr

Blah.

henning
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henning

Meine Oma hat mir erzält, dass in ihrer Kindheit die Lehrer und Ärzte vor dem Radio gewarnt haben, da es die Jugend verdirbt.

captain carot
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captain carot

Eigentlich schon nicht mehr kommentarwürdig. Phantasiewelten. Das sollte in dem Alter sogar irgendwo normal sein. Kinder leben eben nicht in der gleichen Welt. Die gleiche Kritik gab es bereits bei Büchern, Filmen und Fernsehen.Der andere Part, sowas gehört nicht in Kinderhände, da sind aber die Eltern in der Pflicht, nicht die Spiele Schuld. Das gleiche wär´s ja, wenn man einen vierjährigen Filme schauen lässt, die für das Alter ungeeignet sind. Egal, ob das Clockwork Orange oder the Expandables ist, oder wenn ich einem kleinen Kind Horrorgeschichten vorlese.

Max Snake
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Max Snake

@ KidHimself Echt hart. 🙁

KidHimself
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KidHimself

@Max: Einige von uns leben wirklich in der Vergangenheit. Kürzlich habe ich mich mit einem jungen Kollegen über South-Park unterhalten. Einer der älteren Kollegen im Lehrerzimmer kriegt das mit, kommt herbei und sagt (Achtung mit Dialekt): “”South-Park? So

mog
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mog

@Shin-Anubis:Wenn Du schon einmal so etwas zu Gesicht bekommen hast – läuft bei DIR wohl was schief!

Max Snake
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Max Snake

1. Ich gebe Cloud1429 recht.2. Einige Lehrer leben wohl in der Vergangenheit.3. Lehrer sollen die Kultur verstehen. 4. Ich kann das einfach nicht mehr hören bzw. erst lesen.

cloud1429
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cloud1429

Man man man. Werden die auch mal fertig mit dem Thema. Jeder sieht es anders. Ich als Spieler sehe es so, dass ich mich bei Videospielen abreagieren kann bzw. abschalten kann, da ich mich auf was anderes konzentriere als auf meine Probleme.Ich habe auch einige Freunde, die nicht zocken und sich leicht von dieser Regenbogenpresse beeinflussen lassen.Für mich ist die soziale (eigentlich eher Asoziale) Gesellschaft schuld an der Gewaltbereitschaft unserer Kinder. Schon um 12 Uhr wird uns täglich über TV erzählt, wie unfair unsere Regierung ist, indem sie Kinderschänder einfach laufen lassen, idiotische Projekte finanzieren die keinen Sinn für uns haben oder andere Sachen. Internet ist da auch ziemlich heftig. Und sieht man dann zu den Politiker, machen die nichts sondern zeigen auf Themen die sie selbst nicht mal ansatzweise verstehen.Ich glaube es liegt eher an der fehlenden Erziehung, da viele Eltern ihre Kinder einfach vor dem TV versauern lassen und an der finanziellen Lage vieler Familien. So entstehen nunmal Unzufriedenheit und Missgunst anderen gegenüber, der Rest ist dann nur noch Zeit bis es dann passiert.

Shin-Anubis
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Shin-Anubis

Wenn 4 jaehrige Kinder unbeaufsichtigt und problemlos 18er Titel zu Hause zocken koennen, dann laeuft aber ganz gewaltig was schief in der Familie.