A Plague Tale: Innocence – im Test (PS4 / Xbox One)

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Der generelle Spielablauf funktioniert nach bewährtem Prinzip jüngerer Action-Adventure-Erfolge – vor allem Naughty Dogs The Last of Us stand Pate (bietet aber doch ungleich mehr Action). Ihr könnt Euch auf eine ca. zwölfstündige, stets kurzweilige, lineare Tour de Force durchs Mittelalter einstellen – schleicht durch eine mächtige Kathedrale, flieht von einem brennenden Bauernhof, sucht in Burgen und Klöstern Schutz, durchwandert finstere Höhlen oder lichtdurchflutete Wälder. Es wird erkundet, geschlichen, versteckt, gekämpft, geflohen, gerastet und gecraftet. Ihr lenkt Amicia, vielfach schleichend, manchmal rennend, oft ist Euer Bruder Hugo direkt dabei, hält ihre Hand, wenn sie vor aus ihren Löchern quellenden Ratten flüchten oder sich zitternd vor den Häschern der Inquisition wegducken.

Amicia kann Hugo per Knopfdruck sagen, dass er an einem Ort bleiben und dort auf sie warten soll. Theoretisch drängt Euch das Spiel, dann nicht lange wegzubleiben, weil Hugo sonst zu weinen anfängt und Feinde anlockt – in der Praxis passiert das aber so gut wie nie.
Es gibt auch Missionen, wo der kleine Hugo nicht dabei ist – dann ist A Plague Tale: Innocence einfach ein simples Stealthgame: Per Steinwurf macht Ihr Lärm und lockt Patrouillen fort, mit Amicias Schleuder tötet Ihr Wachen ohne Helm problemlos. Doch das kleine Gerät kann noch mehr: An vielen Stellen müsst Ihr damit Halterungen aufschießen – es kann Euch einen lebensrettenden Pfad öffnen, wenn Ihr zum Beispiel einen Toten auf diese Weise vom Galgen nehmt und den Ratten zum Fraß vorwerft.

Amicia verbessert ihre Schleuder an Werkbänken (und wenn Ihr das richtige Upgrade freischaltet, später auch unterwegs) in überschaubarem Maß. Wichtiger sind aber die im Verlauf des Spiels hinzukommenden mächtigen Alchemie-Gadgets, für deren Herstellung Ihr die Umgebung ständig nach Materialien absucht: Bald kann sie Feuer schleudern (und so Lampen entzünden), Ratten an einen bestimmten Ort locken, Feinde schlafen schicken oder offene Flammen ersticken – damit macht Ihr Euren Gegnern relativ locker den Garaus. Obendrein sind Eure Feinde weder clever noch hartnäckig – als anspruchsvoll oder knifflig empfanden wir das Spiel zu keiner Zeit, auch dank reichlich verteilter Rücksetzpunkte.

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moshschocker
I, MANIAC
moshschocker

Ja, das stimmt schon irgendwo, trotzdem sollte das schon auch andersherum gewürdigt werden oder? Ich bin einfach total begeistert, wie heftig die Optik rockt. Das haben die wirklich irre gut hinbekommen. Und das finde ich halt schon bemerkenswert, wenn man eben bedenkt, wie unbekannt dieses Studio ist. Ich finde, solche Grafiken erwartet man dann eher bei den großen Studios mit massig Moneten im Nacken. Cool finde ich, dass so viele Leute ihren Spaß mit dem Teil haben 🙂

ChrisKong
I, MANIAC
ChrisKong

Habs aufgrund der Meinungen hier gekauft. Aber mich interessiert nicht, wie gross das Team war usw. Gewertet werden sollte das Resultat, nicht die Umstände.

D00M82
Moderator
D00M82

Ich fand es auch großartig so für die Voraussetzungen des kleinen Studios und meinen Erwartungen. Ich hatte das Spiel nämlich auch kaum auf dem Schirm und war dann sofort positiv angetan.

Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Wenn ich bedenke, daß hier nur ein verhältnismäßig unbekanntes Studio am Werk war und was für eine gute Arbeit sie hier abgeliefert haben, da können sich die großen Studios eine gewaltige Scheibe abschneiden bei vielen Spielen. Ok, die Gesichtsmimik ist nicht so perfekt.

Die Schleicheinlagen, die Atmosphäre, die Optik, die Charaktere, mir hat das alles wirklich gefallen, auch daß es mal kein wirklich forderndes Spiel ist, tut zur Abwechslung mal richtig gut. Mir hat es verdammt gut gefallen und ist für mich dieses Jahr auch ein absoluter Überraschungshit, den ich erst ein paar Tage vor der Veröffentlichung entdeckt hatte.

moshschocker
I, MANIAC
moshschocker

Ich muss sagen, dass ich die Wertung im Quervergleich zu anderen Games etwas streng finde. Vor allem die Optik ist doch wirklich sehr sehr gut gelungen. Wieso hier die 8/10 gezückt wurde, verstehe ich wirklich nicht mehr. Okay, die Mimik der Figuren ist jetzt nicht weltklasse, aber dafür sind die Umgebungsgrafiken, die Ausleuchtung und der Detailgrad wirklich aller erste Sahne.
Die Musik ist wunderbar, und ich finde es super, dass das Spiel nicht so wirklich fordert. Das passt sehr gut, dass man nicht hinter jeder Ecke den Tod erwartet. Man muss ab und an ein wenig überlegen, ansonsten bekommt man tolle Unterhaltung geboten. Für DAS Geld, DAS kleine Studio (soweit ich weiß) und die Liebe zum Detail wären aber locker minimum 5% mehr drin gewesen. Überzeichnung hin oder her. Das Setting und den Einfall mit der Plage finde ich übrigens sehr erfrischend.

bruenchen
I, MANIAC
bruenchen

Ich hab es mir besser erhofft. Trotzdem gut… immerhin besser als Hellblade (pfuuuui) ?

MadMacs
I, MANIAC
MadMacs

Ich bin jetzt im 9ten Kapitel und muss sagen, mir gefällt es richtig gut. Geht leicht von der Hand und macht Laune.

Zerodjin
I, MANIAC
Zerodjin

@nikex
…vielleicht nicht ganz “pfui”, aber die psychologischen Klischees in “Hellblade” haben bei mir alles andere als Zustimmung oder Begeisterung ausgelöst, vorsichtig formuliert…
Mein Briefkasten wartet immer noch auf “A Plague Tale: Innocence” und hoffe das ich gegen die von Dir beschriebenen Effekte resistent bin.

Maverick
I, MANIAC
Maverick

Also ich fand plague tale richtig gut. Tolle Optik, tolle Story, hugo und amicia wachsen einem richtig an Herz und ich hab Lust auf einen zweiten Teil.
Kommt für mich in diesem Jahr direkt nach days gone.

Daddler
I, MANIAC
Daddler

Schönes kleines Schleichspiel, dass leider kaum fordert. Die Atmosphäre und Optik sind klasse, die Spielmechanik flutscht. Mir ging nur hin und wieder Hugo ein wenig auf den Sack.

NikeX
I, MANIAC
NikeX

Die angesprochenen zwischenmenschlichen Details sind uns auch aufgefallen. Und das Spiel kommt bei Frauen gut an. Zwei, die ich kenne, mögen es. Die Mimik auf Niveau Augsburger Puppenkiste 80er Jahre ist schade. Das stört. Und es stimmt, alles wirkt zu dick aufgetragen. Gegen Ende viel zu überzeichnet. Dass die Kirche so kritisch dargestellt wird finde ich sehr interessant. Ich glaube zuletzt war das so bei der japanischen Version von Maken X. Da gabs auch einen Kampf, gegen den besessenen Papst, im Vatikan. Ich glaube, die Sprecherin von Plague Tale ist die gleiche Person wie in The Town of Light. Für mich das bessere Hellblade (pfui).