Meinung
Ulrich Steppberger meint: Reflections hat Mut, um nach dem DRIV3R-Drama tatsächlich eine Fortsetzung zu wagen. Erfreulicherweise ist der neue Versuch erfolgreicher, denn Parellel Lines macht das meiste richtig, was beim Vorgänger daneben ging. Die Fahrmissionen erinnern an die glorreichen Zeiten der ersten Episode, die zum Glück spärlichen Zu-Fuß-Einlagen klappen dank solider Steuerung jetzt ebenfalls. Gut gefällt mir die visuelle Umsetzung von New York, das dank gelungener Architektur und belebter Straßen den Eindruck einer Großstadt überzeugend vermittelt – allerdings sorgen die vielen Fahrzeuge für häufig lästige Kollisionen, was zusammen mit der arg schnell alarmierten Polizei den Spielfluss etwas bremst. Unterhalten kann das schnörkellose Rumgerase dennoch, zumal der Zeitsprung in die Gegenwart für die zweite Hälfte des Abenteuers frischen Wind bringt. Gegen den übermächtigen Konkurrenten GTA kommt Driver aber nicht an: Zu kurz ist die konventionelle Story, zu wenig gibt es auf Dauer trotz ordentlicher Nebenmissionen zu tun – Parallel Lines ist trotzdem mehr als nur ein gelungener Überbrücker zum nächsten Rockstar-Epos.