Enter the Matrix – im Klassik-Test (PS2 / Xbox / GC)

Das Besondere an der rabiaten Sache: Euer Gedrücke wird je nach Gegner-Konstellation automatisch interpretiert. Steht Ihr beispielsweise neben einer Wand, stößt sich Euer Recke vom Gemäuer ab und haut gleich mehrere Widersacher um – ein ehedem simpler Kick mutiert so zum akrobatischen Sprungangriff.

Apropos Akrobatik: Für Könner stehen zahlreiche Ausweich-Optionen zur Verfügung, die jeden Kunstturner wie einen blutigen Anfänger aussehen lassen. Da werden Räder und Salti geschlagen, Leitern erklommen, klaffende Schluchten übersprungen und Wände waagerecht beschritten. Letzterer Trick funktioniert allerdings nur, wenn Ihr zuvor den ‘Fokus’ aktiviert.

Diese per Schultertaste jederzeit einsetzbare Zeitlupen-Funktion kennen Cineasten aus dem seinerzeit revolutionären Leinwand-Vorbild: Begleitet von einem schicken Verwisch-Effekt schlurft Ihr fortan im Schneckentempo durch die Polygon-Umgebung. Wirkt diese Tatsache auf den ersten Blick eher hinderlich, kommen bei genauem Hinsehen zahlreiche spielerische Besserungen zum Vorschein: Sowohl Eure digitalen Feinde als auch deren blaue Bohnen bewegen sich nämlich ebenfalls stark verlangsamt. Ergo könnt Ihr den anfliegenden Geschossen nun behände ausweichen, fix eine Knarre zücken und schließlich unbarmherzige Rache üben.

Hierfür steht 128-Bit-Schützen ein ebenso variantenreiches wie durchschlagendes Waffenarsenal zur Verfügung: Unter den diversen Pistolen, Maschinengewehren, Granatwerfern respektive Sniper-Knarren findet garantiert jeder seiner präferierten Todbringer. Ab und an entdeckt Ihr gar gemeine Rauchbomben oder Sprengsätze, die bei akkuratem Wurf für explosive Überraschungen im Gegnerfeld bürgen. Anders als von Shiny-Boss David Perry ursprünglich angedacht, verfügen genannte Argumentverstärker jedoch nicht über unendlich Munition. Geht also knausrig mit den Patronen um oder schnappt Euch per Konterattacke die Bleispritze eines Bösewichts. Gegenteilig verhält es sich mit der Lebensenergie beider Protagonisten. Lädt diese sich doch (genau wie der ‘Fokus’-Anzeiger) nach einer kurzen Ruhephase selbsttätig wieder auf.