Geist – im Klassik-Test (GC)

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Weil Ihr als körperloses Wesen zwar Schaden von Euch abwendet, aber auch keinen anrichten könnt, geschweige denn den Grund für die Astral-Abspaltung herausfindet, müsst Ihr Euch eine neue Hülle beschaffen. Zu diesem Zweck könnt Ihr von allerhand Gegenständen Besitz ergreifen. Das Sortiment reicht von Farbtöpfen, Abfalleimern, Computern, Ventilatoren, Motorrädern bis hin zu explosiven Fässern. Doch ­warum eine Cola-Dose übernehmen? Bevor Ihr von einen Lebewesen (Tier oder Mensch) Besitz ergreifen könnt, müsst Ihr das auserkorene Opfer erst erschrecken – beispielsweise mit besagter Alu-Büchse. In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Ihr schlüpft in einen Getränkeautomaten und feuert Dosen auf einen ahnungslosen Wissenschaftler. Erschrecken funktioniert jedoch nur in mehreren Schritten, weshalb Ihr jetzt die Getränkeverpackungen zum Platzen bringt. Der Feigling tritt die Flucht auf die Herrentoilette an und läutet den ­letzten Akt Eurer Schreck-Kaskade ein. Dank Eurer Formwandel-Fähigkeit färbt Ihr das Leitungswasser im Waschbecken blutrot und bringt das Nervenkostüm des eingeschüchterten Weißkittels endgültig zum ­Einsturz. Den neuen Körper in Beschlag genommen, knackt Ihr simple Rätsel, kämpft gegen Feinde und versucht, das Geheimnis des Geistermädchens Gigi und Ihre Verbindung zu der Volks Corporation aufzudecken.

Clever agieren ist ebenfalls bei den Bosskämpfen gefragt, auch wenn die Schergen weniger durch Intelligenz als mit einer langen Lebensleiste auffallen. Mehrstöckige Monster oder grobschlächtige Vorstandshandlanger zwingt Ihr zwar primär mit Waffengewalt in die Knie, Eure Geisterfähigkeiten leisten Euch ebenso gute Dienste: Ergreift Besitz von einer Granate und bugsiert die explosive Kugel direkt unter die Füße Eures Gegners oder übernehmt die Kontrolle über ein automatisches Geschütz und feuert aus allen Rohren. Solch perfide Tricks sind natürlich auch im Multiplayer-Modus erlaubt: Beim ‘Besessenheits-Deathmatch‘ wechselt Ihr häufiger den Körper als die Waffe, im Modus ‘Nimm den Wirt gefangen‘ balgen sich die Spieler gar um die Kontrolle eines Wirtes. Während Geister versuchen, ihre Kontrahenten in eine der vielen Fallen zu bugsieren, machen diese mit Astralpistolen Jagd auf die körperlosen Erscheinungen.

Wer nun Lust auf eine Runde Gespensterjagd bekommen hat, muss beim Kauf eines bedenken: Geist läuft wie schon Metroid Prime 2: Echoes nur im 60-Hz-Modus.

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