Ghost Recon: Wildlands – im Test (PS4 / Xbox One)

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Faustdicke Überraschung: Entgegen der üblichen Always-online-Gängelung der jüngsten Ubisoft-Spiele (The Crew, The Division, Steep und For Honor) lässt sich Ghost Recon: Wildlands trotz Koop-Fokus auch alleine und offline erleben. Eine Einstiegshürde fällt damit weg, die zweite begründet sich in der Zugehörigkeit zur ”Tom Clancy”-Marke: Wem der militärisch-patriotische Tenor eines Call of Duty schon zu viel ist, der sollte um Wildlands einen großen Bogen machen. Das Spiel preist die USA als Gerechtigkeit bringende Weltpolizei und die Überlegenheit ihrer Streitkräfte in jeder Minute so sehr, dass es schon lächerlich wirkt. Wer die schlechten Militärwitze erträgt und das Ganze eher als ”Expendables”-Versoftung denn als bierernste Befreiungsmission angeht, hat jedoch eine Menge Spaß!

Die Ghosts reisen unter der Leitung der unsympathischen Regierungsbeauftragten Bowman nach Bolivien, um die Ermordung des DEA-Agenten Ricardo Sandoval aufzuklären und gleichzeitig das verantwortliche Santa-Blanca-Kartell zu zerschlagen. Dessen Boss, der komplett tätowierte Muskelberg El Sueño, wird von vier Hauptleuten geschützt, die für je einen Bereich der Organisation verantwortlich sind. Zieht Ihr mindestens zwei von ihnen aus dem Verkehr, dürft Ihr El ­Sueño das Handwerk legen. Um an sie heranzukommen, müsst Ihr aber wiederum eine ganze ­Reihe Subbosse töten – was jeweils das Absolvieren einiger ­Missionen ­voraussetzt. Ihr seht schon, schnell durchspielen lässt sich Wildlands nicht.

Im Gegensatz zum strukturell ähnlichen ”Mafia III” kommt hier aber keine Langeweile auf. Dafür sorgen die überraschend abwechslungsreichen Storymissionen. Neben Eliminierungen, Verfolgungsjagden und Eskortier­aufträgen stehen Schleich- und Aufklärungsein­sätze auf dem Plan. Fast immer lässt Euch das Spiel bei der Ausführung freie Hand. Wollt Ihr zu Fuß, durch die Luft oder mit einem fahrbaren Untersatz zum Ziel? Erst einmal die Lage sondieren und im Schutz der Dunkelheit zuschlagen, wenn manche Wachen schlafen oder bei Tageslicht mit Mörserfeuer und Rebellenunterstützung anrücken? Euch mit einem Sturmgewehr ins Getümmel stürzen oder mit einem Scharfschützengewehr aus 400 Metern Entfernung die Reihen ausdünnen? All das ist möglich und bildet auch nur die seriösen Vorgehensweisen ab. Richtig viel Freude kommt auf, wenn Ihr Euch im Koop-Modus mit bis zu drei Kumpels absprecht und etwa mit einem Helikopter mitten in einer Feindbasis landet, kurz Dokumente stehlt und sofort wieder abhebt oder einen mächtigen Frontlader von einer Baustelle stibitzt und damit in ein schwer bewachtes Lager walzt. In ­Wildlands sorgt Ihr selbst dafür, dass das Kernprinzip aus Erkunden, Markieren und Töten nicht langweilig wird.

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