Legacy of Kain: Soul Reaver 2 – im Klassik-Test (PS2)

Dies könnt Ihr wie im ersten Teil durch Elementar­magie aufwerten – vorausgesetzt, Ihr habt sie zuvor im jeweiligen Tempel und nach jeder Menge Gehirn­akro­batik erobert. Licht, Schatten und Luft sind Euch aber nicht nur im Kampf behilflich: Viele Mechanis­men, Fallen und Portale lassen sich erst durch Ein­satz des passenden Elements aktivieren bzw. umgehen. Besonders beliebt: Das magische Projek­til. Hierfür ladet Ihr Euren Reaver an einem Altar mit der entsprechenden Substanz auf, wechselt in die Ego-An­sicht und be­schießt über das Faden­kreuz dicke Dämonen, Vampirjäger oder magische Augen.

Und gibt Euer Energiekringel für den Reaver-Einsatz nicht mehr genug Seelen­elixier her, greift Raziel einfach zu anderen Mordwerkzeugen: Speer, Helebarde, Schwert, Axt und Fackel sind zwar nicht so effektiv wie das Seelenschwert – aber dafür wird das Gemetzel umso blutiger, denn die Waffenwahl entscheidet über die Todesart. Bei lebendigem Leibe verbrennen, kopflos zu Boden gehen oder am Ende eines Pfahls sein Leben aushauchen und danach in einer Blutfon­täne zu Boden fallen – Raziels Feinden bleibt nichts erspart, deshalb gehen sie vorzugsweise gemeinschaftlich auf den Vampir los. Wo Ihr im ersten Teil höchstens zwei oder drei Gegner auf einmal bekämpft habt, tretet Ihr diesmal gegen ganze Horden an.

Damit Ihr in dem Getümmel nicht den Überblick verliert, entscheidet Ihr Euch in Zelda-Manier für einen Gegner. Der wird mit einem roten Kringel markiert und ist ab sofort Raziels Sündenbock Nr. 1: Egal welche Attacken Raziel wählt – der auserkorene Feind muss sie so lange einstecken, bis Ihr Euch ein anderes Opfer vornehmt oder der Ver­teidiger sich erfolgreich wehrt. Beson­ders die Sarafan sind harte bzw. schwer gepanzerte Nüsse: Die fanatischen Vampirjäger lassen kaum einen Hieb durch und setzen Eu­rem monströsen Alter Ego mit Kombos zu. Macht Euch also beizeiten mit den wichtigsten Verteidigungs­techniken vertraut. Ab­wehren, zur Seite ausweichen oder über den verwirrten Kontrahenten springen, um ihm anschließend von hinten den Spieß ins Rückgrat zu treiben – ein mörderisches Vergnügen, das obendrein für Futter sorgt: Geschlagenen Gegnern saugt Raziel die Seele aus dem Leib.