Papers, Please – im Test (PSV)

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Einzigartig und radikal anders war Papers, Please, als es 2013 auf dem PC für Aufsehen sorgte. Auch 2018, auf einem in die Jahre gekommenen Handheld, hat die merkwürdige Bürokratie-Simulation nichts von ­ihrer Faszination eingebüßt.

Worum geht es? Ihr schlüpft in die Rolle eines Passkontrolleurs des fiktiven Staates Arstotzka, der nach Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen mit seinem Nachbarland Kolochien einen Grenz­übergang geöffnet hat. Ihr hockt in einem Pixel-Büro, sortiert Einreisedokumente auf Eurem Schreibtisch und seht im Hintergrund den Grenzübergang. Eure Aufgabe: ­Pässe kontrollieren, Daten abgleichen, Ablauffristen checken – und dann per ”Genehmigt”- oder ”Abgelehnt”-Stempel in den Pass den Grenzübertritt gestatten beziehungsweise verbieten. Am ers­ten Arbeitstag (der etwa 10 Minuten dauert) ist das simpel, doch bald kommen neue Regeln hinzu: Mal brauchen Menschen aus Land X ein zusätzliches Visum, mal müssen Arbeitswillige eine entsprechende Erlaubnis vorzeigen. Eure Arbeit ist repetitiv und anspruchsvoll zugleich: Auf dem kleinen Vita-Display schiebt Ihr die Papiere via Touchscreen herum, schlagt in Eurem Anweisungsbuch nach, checkt Ausstellungsorte, vergleicht die Passnummer auf Visum und Arbeitserlaubnis. Mal müsst Ihr Fingerabdrücke nehmen, mal auf einer Nacktfotografie nach Schmuggelware suchen. Fehler werden bestraft: Habt Ihr mehrere Schummler versehentlich durchgelassen, wird Euer Gehalt gekürzt. Das hat dramatische Folgen, es bringt Eure Haushaltsplanung durcheinander. Wie wollt Ihr so Miete, Heizung und Medikamente für den kranken Sohn bezahlen?

Also arbeitet Ihr schneller, werdet effizienter – und gnadenloser. Falsches Datum? Abgelehnt! Versuchte Pass­fälschung? Arrest! Menschliche Schicksale werden zu Nummern, Ihr denkt kaum noch nach, ob Ihr der Bitte eines Mannes nachkommt,­ seine Ehefrau auch ohne Papiere einzulassen. Es wird dramatisch: Ihr könnt Menschenhandel verhindern, Rebellen helfen, Verbrecher erwischen, bestochen werden. Es gibt Polizeigewalt und Anschläge. Eure Familie kann sterben, Ihr könnt von Nachbarn denunziert oder vom Staat entlassen werden. 20 verschiedene Enden warten nach 31 Arbeitstagen (oder früher) auf Euch, dazu ein Endlosmodus. Papers, Please ist technisch bieder, doch die kompetenten deutschen Texte überzeugen ebenso wie die Sowjet-Ästhetik gemalt aus tristen Pixeln.

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Eydrian
I, MANIAC
Eydrian

Bitte, bitte für Switch oder PS4 nachreichen…! ??

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Diese Download werde ich nicht entgehen lassen.