The Crew – im Test (PS4/XOne)

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Viele Mitarbeiter des Entwicklerstudios Ivory Tower werkelten schon am nicht gerade kleinen Open-World-Rennspiel Test Drive Unlimited. Unter Ubisofts Fittichen fällt das in vielen Aspekten davon inspirierte The Crew einige Hausnummern größer aus: Statt ”nur” Hawaii mit Euren Boliden zu befahren, steht eine virtuell idealisierte Fassung der kompletten USA (bis auf Hawaii und Alaska) als Schauplatz zur Verfügung.

Bereits in nackten Zahlen ausgedrückt sind die Dimensionen beeindruckend: 5.000 Quadratkilometer umfasst die Landmasse, über 6.000 km ist das Straßennetz lang – und fast jede Gegend kann via Querfeldeinfahrt erkundet werden. Ein Dutzend namhafter Metropolen wie Miami, New York, Los Angeles oder Las Vegas dienen als Fokuspunkte – dazwischen erlebt Ihr die ganze Bandbreite an Umgebungen, die in den USA zu finden ist. Von waldigen Regionen über verschneite Berggipfel bis zu trockenen Canyons. Diese beeindruckende visuelle Vielfalt ist das größte Plus von ”The Crew“ – wer Spaß am Erkunden einer Welt hat, kann sich hier stunden- und tagelang allein damit vergnügen.Natürlich gibt es auch sonst jede Menge zu tun, angefangen mit der langen Kampagne, die eine klischeebeladene, aber kurzweilig in Szene gesetzte Story erzählt: Ihr schlüpft in die Rolle von Alex Taylor, dem (zu Unrecht) der Mord an seinem Bruder angehängt wurden. Nach fünf Jahren Knast geht er einen Deal mit dem FBI ein, um korrupte Gesetzeshüter und den Anführer der Bande 510s (gesprochen ”Five-Tens”) hochzunehmen – Letzterer hat nämlich tatsächlich die Tat begangen.

Dafür fangt Ihr in Chicago an, als Straßenraser die Hierarchie der Gang nach oben zu klettern. Und zwar, indem Ihr 65 Missionen abarbeitet: Neben normalen Rennen müsst Ihr unter knappen Zeitlimits Checkpoints erreichen, vor der Polizei fliehen oder unliebsame Rivalen schrotten. Einfach macht Euch The Crew das Leben nicht, denn nur mit einem passend getunten Gefährt und ausreichender Leistungsstufe habt Ihr Chancen. Mit jeder Aufgabe sackt Ihr Erfahrungspunkte und meist eine Tuningkomponente ein, ab bestimmten Levelgrenzen winken Spezialisierungen: Fünf Setups sind im Lauf der Zeit zu ergattern, die Euer Vehikel vom Allround-Straßenflitzer zur Offroad-Maschine machen oder in eine spezialisierte Rennrakete verwandeln.

Anders als bei vielen Rennspielen sammelt Ihr nicht laufend neue Autos, sondern bleibt in der Regel langfristig bei Eurem gewählten Mobil, das Ihr in Rollenspiel-Art aufmotzt. Dabei helfen neben den normalen Missionen hunderte Nebenbeschäftigungen – wie das Aufspüren von Sehenswürdigkeiten oder zahllose Mini-Herausforderungen: Absolviert Slalomkurse, springt über Rampen, haltet die Ideallinie oder eine Mindestgeschwindigkeit – stets gibt es kleine Belohnungen, mit denen Ihr weiter voran kommt.

Grafisch hinterlässt The Crew insgesamt einen gemischten Eindruck: An Abwechslungsreichtum und Lebendigkeit der Spielwelt gibt es nichts zu meckern, dafür kommt die Technik regelmäßig ins Schnaufen. Die Bildrate bleibt nicht ständig stabil, Kantenflimmern und Tearing treten besonders in belebten Momenten immer wieder auf – offensichtlich unvermeidbare Kompromisse, die unterm Strich dank des ”Gegenwerts“ aber verschmerzbar sind.

Etwas gewöhnunsbedürftig geriet das Fahrverhalten, das gerade am Anfang schwammig wirkt, doch mit steigendem Tuningwert und etwas Eingewöhnung kommt Ihr gut klar. Gewöhnen müsst Ihr Euch auch an eine Portion Zufall im Spielgeschehen, da Ihr fast immer mit Zivilverkehr und damit verbunden mit der Gefahr von Kollisionen in ungünstigen Momenten konfrontiert werdet.

The Crew wird von Ubisoft und Ivory Tower primär als MMO positioniert, weshalb stets eine Verbindung mit dem Internet (sowie Plus- bzw. Gold-Abo, wenn Ihr mit anderen Rennen fahren wollt) vorausgesetzt wird – ohne könnt Ihr nicht spielen! In der Praxis tummeln sich bis zu sieben andere menschliche Fahrer mit Euch in der Welt, die Ihr auf Wunsch zu Koop-Missionen einladen, sie aber auch genauso gut ignorieren könnt. Meist nehmt Ihr die anderen Spieler ohnehin nur als kleine Namenseinblendungen auf dem Bildschirm wahr, weil sie in weiter Ferne unterwegs sind.

Auch spezielle PvP-Wettbewerbe stehen ebenso zur Wahl wie ”Fraktionsrennen“ – teils stundenlang dauernde Wettbewerbe, mit denen Ihr den Online-Ruf von einer von fünf Crew-Organisationen aufmöbelt.

Ulrich Steppberger meint: Ich mochte schon die spirituellen Vorgänger der Test Drive Unlimited-Reihe sehr, da kommt mir The Crew gerade recht. Was Entwickler Ivory Tower an Umfang und Abwechslungsreichtum ins Spiel packt, ist sagenhaft – allerdings solltet Ihr etwa in puncto Technik oder Fahrgefühl nicht das Niveau von Forza Horizon 2 erwarten. Gelangt Ihr jedoch über die triste Anfangsregion hinaus und habt Euer Vehikel ordentlich aufgemotzt, entfaltet sich der Reiz von The Crew immer mehr – vor allem, wenn Ihr gerne Umgebungen erkundet. Überraschend gut haben mir auch Geschichte und Missionsstruktur der Solo-Karriere gefallen, obwohl mancher Aufgabentyp (wie Verfolgungsjagden) schnell für Frust sorgt. Ziemlich kalt lässt mich dagegen der Mehrspieler-Aspekt, der wenig Reize hat – hoffentlich sieht das auch Ubisoft noch ein und reicht einen ”Offline Spielen”-Patch nach.

Kenneth Burgess meint: Als jemand, der Familie in den USA hat, kriege ich beim Spielen von The Crew fast schon Heimweh – so toll wurde das wilde Land vor allem abseits der Städte und Straßen gestaltet. Das erinnert mich an meine Fuel-Zeit: Gang rein, runter von der Straße und auf in die wilden Wälder und Gebirge, um Neues zu entdecken. Weitläufig, abwechslungsreich und schön – Entdecker-Herz, was willst du mehr? Auch, dass die Wahl der Musik bei den Storymissionen auf orchestrale Stücke statt auf 08/15-Elektro-Gedöns (wie bei vielen Rennspielen) setzt, freut mich. Die fehlende Option, mit der Kamera nach oben zu schwenken, nervt mich hingegen – vor allem, wenn man durch Wolkenkratzer-Städte wie New York oder Los Angeles brettert und sich die berühmten Sehenswürdigkeiten einmal genauer anschauen will…

  • virtuelle USA mit 6.000 km Straßennetz als Schauplatz
  • 47 Vehikel mit bis zu 5 Tuning-Klassen
  • hunderte Missionen und Aufgaben
  • nahtlose Online-Einbindung (&amp Pflicht)

Trotz ein paar holpriger Aspekte ist ”The Crew” ein reizvoller Open-World-Raser, der mit konkurrenzlosem Umfang und großer Vielfalt überzeugt.

Singleplayer83
Multiplayer
Grafik
Sound
MadMacs
I, MANIAC
MadMacs

Mir gefällt es richtig gut. Auch wenn die Grafik nicht so super ist, das Spiel macht Spass.

BlackHGT
I, MANIAC
BlackHGT

Das spiel finde ich super. Hat echt Spass geamcht die Story zu spielen. Da kammen gleich erinnerungen an schöne Underground zeiten auf. Nervend ist der online zwang, vorallem weil er so unnötig ist. Auch der Rollenspiel ansatz nervt, vorallem wenn man online spielen will. Viele haben da Autos mit 1300+ Punkten. Da mir aber die Zeit und die Lust fehlt meine Autos aufzuleveln, gucke ich bei den online Rennen immer in die Röhre. Das nervt!