Hasswörter >:( ?welche und warum?
- Dieses Thema hat 117 Antworten, 39 Teilnehmer, und wurde zuletzt von
kevboard vor vor 8 Jahren, 4 Monaten aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
10. September 2014 um 6:45 #1201148
IceWilliams
TeilnehmerWenn man sich mittlerweile Stellenangebote ansieht, findet man glaub ich tausende Worte die ich nicht mag. Da wird wirklich jede Kleinigkeit aus dem englischen übernommen und der einfachste Job klingt plötzlich so, als ob man dafür einen Doktor braucht. Mindestens.
Anderes Beispiel ist meine Fernbedienung. Kein Wort deutsch . Input, Guide, Mute etc. Für uns jüngere die oftmals englisch sprechen kein Pronlem. Aber das mein Vater nicht mehr mit Fernbedienungen klar kommt, ist da auch irgendwo verständlich. Und das wird dann doch wieder zum Problem für michForenintern finde ich vor allem solch “anspruchsvollen” Wortwitze wie Reis statt Ryse , Crapcom etc ziemlich nervig. Weder witzig noch kreativ.
10. September 2014 um 8:10 #1201149Thrawn
Teilnehmer“Fleischkuchen”
(mögliche Rezepte vgl. http://www.chefkoch.de/rs/s0/fleischkuchen/Rezepte.html )
Ich liebe Fleisch und ich liebe Kuchen, aber in Kombination gewinnt das Wort für mich eine unfassbar abstoßende Kraft, die ich nicht erklären kann. Klingt irgendwie nach einem blutigen, pampigen Haufen oder so.@alle Anglizismenhasser (bewusster Verzicht auf “-hater”
Die Sprache entwickelt sich nun einmal weiter, darüber schimpften die Intellektuellen schon vor 400 Jahren, was genauso sinnlos war wie heute. So wird sich wohl kaum noch jemand über den Begriff “Laptop” aufregen, auch wenn es im Rahmen seiner Popularisierung die Forderungen gab, man möchte dieses Gerät doch bitte Klapprechner nennen.
Ebenso unsinnig scheinen derlei Rufe nach “deutschen” Wörtern für englische (noch vor einigen hundert Jahren eher französische) Fremdwörter, wenn man bedenkt, dass diese vermeintlch “deutschen” Begriffe in der Regel selbst aus einer anderen Sprache stammen, etwa das Mobiltelefon mit seinen lateinischen (mobilis = „beweglich“) und griechischen ( τῆλε tēle „fern“ und φωνή phōnē „Laut, Ton, Stimme, Sprache“) Wurzeln. Natürlich ist das “Handy” insofern ein Sonderfall, da, wie bereits erwähnt, die Bedeutung in der Herkunftssprache eine ganz andere ist.Abschließend noch einige ehemalige Fremdwörter, welche bereits im 16. und 17. Jahrhundert nach Meinung von Schriftstellern wie etwa Philipp von Zesen bitteschön durch deutsche Wörter ersetzt werden sollten:
Meuchelpuffer statt Pistole
Dörrleiche statt Mumie
Gottestum statt Religion
Krautbeschreiber statt Botaniker
Lotterbett statt Sofa ,
Spitzgebäude statt Pyramide
Tageleuchter statt Fenster
Zeugemutter statt Natur
…10. September 2014 um 8:31 #1201150rusoko
TeilnehmerRavingrabbid wrote:Ich weiß grad nicht was du meinst. Entweder ich steh grad aufm Schlauch oder du hast den Post nicht richtig gelegen.
Handy heisst im englischen “praktisch”, wobei es in der deutschen Sprache unter dem Begriff aber als Mobiltelefon bezeichnet wird. Das weiß ich.
Es ist also ein Anglizismus und müsste im richtigen Gebrauch eigentlich mobile oder cell phone heißen. Demzufolge ergibt der Gebrauch des Wortes im Bezug zum Gegenstand in der Muttersprache keinen Sinn mehr und das ist was ich meinte.
Mein Post war nicht böse gemeint! Ich habe mich nur ein bisschen darüber amüsiert – ich habe nämlich genug Situationen erlebt, bei denen deutsche im englischen das Wort Handy benutzen, und der gegenüber nur Bahnhof versteht
Handy ist dann wohl eher nur ein Schein-Anglizismus, da es eben im englischen eine andere Bedeutung hat als im deutschen.10. September 2014 um 13:28 #1201151captain carot
Teilnehmer@Thrawn:
Ich bin z.B. kein Fremdworthasser. Sprachliche Entwicklung auch durch Fremdworte ist ganz normal. (Im besten niederrheinisch) Stören tun tut mich da eher, wenn es zwanghaft neumodisch sein soll und Dinge dann auch noch grob falsch vom Englischen ins Deutsche wandern. Ganz besonders oft passiert das mit albernem Managergedöns.
Auf der Gegenseite stehen Importworte wie meinetwegen cool bei uns, aber auch das nette Schadenfreude bei den Amis. Die werden tatsächlich im jeweiligen Kontext verwendet.10. September 2014 um 13:56 #1201152Ravingrabbid
Teilnehmer@rusoko
Ah, ok. Ich hab das jetzt auch nicht irgendwie bösartig aufgefasst, war nur ein kleines Missverständnis
@thrawn
Mit der Entwicklung der Sprache an sich hab ich auch wirklich kein Problem. Einige Wörter sind, wie du schon aufgezählt hast, einfach auch nicht mehr aus dem deutschen Sprachgebrauch wegzudenken, da es sonst einfach zu bemüht wirkt.
Mich stören einfach die Anglizismen, auf die man auch verzichten könnte, gerade wie hier auch angesprochen und im Speziellen auf dem Arbeitsmarkt.
Wenn z.B aus dem schon genannten Hausmeister plötzlich der “Facility manager” wird, ist das doch schon lächerlich.
Oder in der Politik No Spy-Abkommen, könnte auch ohne weiteres Anti-Spionage-Beschluss/Abkommen heißen. Manches muss einfach nicht sein.10. September 2014 um 14:07 #1201153Lofwyr
TeilnehmerDörrleiche finde ich super.
10. September 2014 um 15:30 #1201154captain carot
TeilnehmerQuote:Oder in der Politik No Spy-Abkommen, könnte auch ohne weiteres Anti-Spionage-Beschluss/Abkommen heißen. Manches muss einfach nicht sein.Da finde ich es z.B. vielmehr schon lustig. Kein-Spion-Abkkommen.
Richtig wäre ein No Espionage- respektive Anti-Espionage-Abkommen.Facility Manager ist wiederrum bei uns mittlerweile so dermaßen falsch besetzt, jemand aus dem englischsprachigen Raum würde einfach den Kopf schütteln, wenn der Facility Manager mit Bohrhammer und Besen um die Ecke kommt.
Ob jemanden nun was suckt oder nervt ist mir gelinde gesagt Wurst. Auf der anderen Seite gibt es halt die supertollen Denglisch Scherze aus dem PR- und Managerbereich, bei denen es mich teils echt schüttelt.
Dito bei am Ende des Tages. Inhaltlich unsinniges Managerdenglisch wird von Politikern grandios eingedeutscht, statt letzten Endes ^^ einfach auf hergebrachte Redewendungen zu setzen.
Ich bin absolut kein Sprachkonservierungsverfechter. Mir wäre z.B. eine richtige Rechtschreibreform lieber als alte Rechtschreibung und der halbgare Mist, den wir heute haben.
Stichwort langer Vokal: Haar, Huhn, dieser
Totaler Müll. Die Niderländer und Norweger haben das richtig gemacht. Da gibt es keine zwanzigtausend verschiedenen Varianten.Genauso wenig stören mich Importworte an sich. Warum auch, das ist normal. Selbst Tschö und Tschüss sind eigentlich Importworte, nur über die Zeit stark eingedeutscht.
10. September 2014 um 15:34 #1201155Whitebeard
TeilnehmerLOL, ROFL,FTW, WTF oder OMG. Gibt noch zahlreiche andere Beispiele… Diese Abkürzungen sind nervtötend und ich wage sogar zu behaupten, dass so manch einer sich der Bedeutung dieser Kürzel nicht bewusst ist.
Deine Mudda, Boah Altah usw. = Spiegelbild der deutschen Jugend. Sehr schön anzusehen bzw. anzuhören. (nicht!)
10. September 2014 um 17:50 #1201156Daisen Wars
TeilnehmerHappy Meal, das heißt Junior Tüte immer dieses ein Englischen.
10. September 2014 um 18:08 #1201157Max Snake
Teilnehmer@ Daisen Wars Wenn du glücklich möchtest, dann kauft dir ne Happy Meal. :p
11. September 2014 um 23:20 #1201158Exekutor
TeilnehmerKillerautomat / Hab leider noch nicht rausbekommen was das ist. Aber lt. der Satzung meiner Heimatstadt, müssen alle, die einen Killerautomaten aufstellen eine Gebühr zahlen. Vermutlich ist das eine Selbstmordzelle.
Fanboy / Da das Word hier als Totschlagargument verwendet wird und der angesprochene als verblendet hingestellt wird.
viertel acht / Wer hat sich das ausgedacht? Es gibt bereits viertel nach sieben und viertel vor sieben. Durch das bescheuerte viertel acht, ist nur eine weitere Möglichkeit entstanden, dass man sich missversteht.
SALE / Wieso kann man da nicht bei den deutschen Wörtern bleiben? Ich bin mir sicher, dass viele Deutsche (besonders die Generation 50+) keine Ahnung hat was das bedeutet.
Kirsche für Kirche / Die Familie meiner Frau kommt aus den neuen Bundesländern. Warum auch immer, sagen die dort zu einer Kirche – Kirsche. Das macht mich wahnsinnig. Am Wochenende erzählte die eine erst wieder vom Kirschenrat.
SMSen / Klingt in meinen Ohren einfach falsch.Thrawn wrote:@alle Anglizismenhasser (bewusster Verzicht auf “-hater”
Die Sprache entwickelt sich nun einmal weiter, darüber schimpften die Intellektuellen schon vor 400 Jahren, was genauso sinnlos war wie heute. So wird sich wohl kaum noch jemand über den Begriff “Laptop” aufregen, auch wenn es im Rahmen seiner Popularisierung die Forderungen gab, man möchte dieses Gerät doch bitte Klapprechner nennen.
Ebenso unsinnig scheinen derlei Rufe nach “deutschen” Wörtern für englische (noch vor einigen hundert Jahren eher französische) Fremdwörter, wenn man bedenkt, dass diese vermeintlch “deutschen” Begriffe in der Regel selbst aus einer anderen Sprache stammen, etwa das Mobiltelefon mit seinen lateinischen (mobilis = „beweglich“) und griechischen ( τῆλε tēle „fern“ und φωνή phōnē „Laut, Ton, Stimme, Sprache“) Wurzeln. Natürlich ist das “Handy” insofern ein Sonderfall, da, wie bereits erwähnt, die Bedeutung in der Herkunftssprache eine ganz andere ist.
Abschließend noch einige ehemalige Fremdwörter, welche bereits im 16. und 17. Jahrhundert nach Meinung von Schriftstellern wie etwa Philipp von Zesen bitteschön durch deutsche Wörter ersetzt werden sollten:
Meuchelpuffer statt Pistole
Dörrleiche statt Mumie
Gottestum statt Religion
Krautbeschreiber statt Botaniker
Lotterbett statt Sofa ,
Spitzgebäude statt Pyramide
Tageleuchter statt Fenster
Zeugemutter statt Natur
…
Das Problem ist, dass man damit einfach übertreibt. Schau dir mal die Werbung im Fernseher an, dort wird praktisch bei jeder Werbung mindestens 1 englisches Wort verwendet (teilweise bestehen die Werbungen mehr aus englischen, als aus deutschen Wörtern). Damit haben die, die kein Englisch in der Schule hatten (wie z. B. meine Eltern), Schwierigkeiten im normalen Leben. Das muss doch nicht sein.
Mittlerweile sind wir ja so weit, dass es Menschen gibt, die ihre Medien lieber auf englisch als auf deutsch konsumieren. Dadurch werden andere von diesen Medien ausgeschlossen.
Da lobe ich mir doch Artikel 23 Absatz 1 GG “Die Amtssprache ist deutsch”12. September 2014 um 8:01 #1201159ChrisKong
TeilnehmerSprache ist nix statisches und ändert sich laufend, wird angepasst. Warum sollte die Werbung keine neuen Wörter integrieren? Weil ältere Menschen nicht mehr mitkommen????
So funktioniert das mit der Sprache halt einfach nicht. Es redet ja auch keiner mehr wie im Mittelalter. Von daher ist diese Einstellung eher kontraproduktiv.
12. September 2014 um 8:56 #1201160Tommo
TeilnehmerEin lang gezogenes Okaaaay. Ganz übel. Scheint auch in Mode zu sein.
13. September 2014 um 14:27 #120116113. September 2014 um 22:58 #1201162Tommo
Teilnehmer…ja so ähnlich Retro. Der war gut
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.