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    Beiträge
  • #1666994
    NikeXNikeX
    Teilnehmer

    Wie Homosexualität war auch Drapetomanie lange eine “psychische Krankheit”:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Drapetomanie

    Und “Hysterie” ist auch so ein Beispiel:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Drapetomanie

    Für mich sind das keine Diagnosen, sondern Stigmatisierungen. Wir brauchen bloß nicht glauben, dass wir da heute moderner wären.

    Kaum einer weiß, dass “Pharmakos” Menschenopfer bedeutet: https://de.wikipedia.org/wiki/Pharmak%C3%B3s
    Aber Pharma(industrie, zeutika…) kennt jeder.
    finde ich bezeichnend.

    #1666995
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Mir geht es um nichts anderes, als die Freiheit des Menschen, und die Verantwortung, die er für diese trägt.

    Welche Freiheit denn? Freiheit findet nur in einem sehr eingeschränkten Rahmen statt, das meiste ist lediglich die Illusion von Freiheit.

    #1667081
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Das erste Beispiel ärgert uns und zerrt an unserem Idealbild, daher ist die Person behandlungsbedürftig, sie muss einsehen, dass sie leben muss. Wenn einer die Hilfe will, sehr gern. Soll sich behandeln lassen.

    Hier der Fall eines Mannes, der lt. Behörde an einer psychischen Störung leidet, die zum Leid aller Nachbarn Ausdruck im Abfallsammeln auf dessen Grundstück findet. Seine Persönlichkeitsstörung sei zudem „nicht therapiefähig“. Gegenüber der Nachbarschaft verhält sich die Person auffällig aggressiv.

    Die Stadt kann nichts tun, außer den Müll zu beseitigen, bevor es wieder losgeht.

    Quellen:
    https://www.wn.de/Muenster/4068325-Aufraeumaktion-am-Althausweg-Stadt-laesst-erneut-Grundstueck-von-Kinderhauser-Muellsammler-raeumen
    https://www.wn.de/Muenster/2017/03/2755817-Notorischer-Abfallsammler-in-Kinderhaus-Der-Muellberg-im-Garten-ist-wieder-da

    #1667126
    Anonym
    Inaktiv

    #1667131
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    [postquote quote=1667126][/postquote]

    Da bist de sprachlos.

    #1667133
    NikeXNikeX
    Teilnehmer

    Ich benutze mal den veralteten Begriff “wahnsinnig”:

    Unsere Gesellschaft und die Therapie möchten Veränderung des schlechten Verhaltens in gutes Verhalten. Das ist in sich selbst schizoid, wenn die Hintergründe nicht angegangen werden, oder nur zu einem bestimmten Teil. Was zählt, ist nur die Änderung.

    Auf der anderen Seite werden aus Straftätern sehr schnell Personen, die therapiert werden. Also, was ist nun richtig?

    Die Person hat offensichtlich ein Verbrechen begangen. Aber sie erscheint “wahnsinnig”.
    Sie kommt nicht ins Gefängnis, sondern in die Psychiatrie. Wenn sie nicht ins Gefängnis kommt, ist sie dann nicht nach der Rechtsprechung freigesprochen, und unschuldig?
    Warum kommt sie dann in ein “Gefängnis”? Hier wird aus Gesetz plötzlich Psychiatrie. Und diese Verbindung beunruhigt mich.
    Ich sehe hier soziale Kontrolle.

    Wohin das führt, das zeigt der Horror des Falls Mollath:
    https://www.der-fall-mollath.de/

    Wenn schon nicht ins Gefängnis, wollte der Staat diese Person unendlich in der Psychiatrie “parken”. Das ist nicht geglückt. Dieses Mal. Gutachter, Staat, eine vorbildliche Verschwörung. Und als Irrtum verkauft.
    Das ist die Gesellschaft und Staatsform, vor der ich mich fürchte.

    So kann aus einer an sich kurzen Haft in einem Gefängnis plötzlich eine lebenslange Behandlung in einer Psychiatrie werden.

    #1667139
    Anonym
    Inaktiv

    [postquote quote=1667131][/postquote]

    ?

    #1667291
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Das ist in sich selbst schizoid, wenn die Hintergründe nicht angegangen werden, oder nur zu einem bestimmten Teil. Was zählt, ist nur die Änderung.

    Aus meinem Umfeld mit beruflichen psychologischen Hintergrund kann ich dir versichern, dass es sehr wohl darum geht, individuelle Ursachen zu ergründen (Gruppen/Einzelgespräch). Wer in einer Therapie keine Bereitschaft zeigt, sich zu öffnen, auf seine Probleme einzugehen, im Gegenteil sich so verhält, dass eine Zusammenarbeit schwer bis gar nicht möglich ist, darunter Mitpatienten leiden (durch dessen Verhalten), wird nach einer gewissen Zeit wieder aus der Therapie entlassen (in dem Fall Tagesklinik: Fälle, bei denen bestimmte Probleme das Leben der Betroffenen (schwer) belasten). Es wird kein Verhalten aufgezwungen bzw. Handlungen unter Zwang vollzogen.

    #1667472
    NikeXNikeX
    Teilnehmer

    Das ist interessant, ja. Zwang muss Tabu bleiben. Aber die Frage bleibt, warum so viele von dieser Reise nicht zurück kommen.

    Hardliner Spahn möchte ja eine Art Express Schnellcheck für diese Menschen. Und Bayern stellt durch das Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz diese Menschen quasi mit Straftätern gleich.

    #1667535
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Spahn und Bayern sind auch nicht gerade die humanistischen Leuchtfeuer.

    #1667536
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    [quote quote=1667472]Aber die Frage bleibt, warum so viele von dieser Reise nicht zurück kommen.[/quote]

    Patienten widerfahren nach der Therapie zunächst eine Tiefphase, manche kehren in die Therapie wieder zurück.
    Die Kosten einer solchen Behandlung wird von der jeweiligen Krankenkasse getragen. Die Dauer des Aufenthalts hängt somit auch davon ab, wie lange die Krankenkasse bereit dazu ist, weiter zu zahlen.

    #1667581
    NikeXNikeX
    Teilnehmer

    Ja, ghostdog, das ist die humane, die sanfte Seite.
    Hier sprechen ein paar über die andere:

    Fand ich hochinteressant.

    #1667749
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    #1667752
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Cool.

    #1667788
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

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