Vegan & andere Ernährungen bzw. Lebensstile
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23. September 2018 um 17:32 #1623047HIMitsuTeilnehmer
Was Tierwohl betrifft, wäre interessant zu wissen, wieviele Fleischliebhaber ihr Fleisch noch wie früher genießen könnten, wenn sie mal ne Doku wie “Earthlings” oder “Dominion” gesehen haben. Ich kenn eigentlich einen, der darüber hinwegkam, würde aber schätzen, dass er zur Minderheit gehört. Wenn sich jemand Earthlings mal anschaut, empfehl ich Kapitel 1 zum Thema Haustiere zu überspringen, zum Glück passiert so ein Mist in Deutschland nicht (wohl als eins der wenigen Länder).
23. September 2018 um 18:37 #1623050FuffelpupsTeilnehmerIch kann mein Fleisch vom Metzger weiterhin genießen und auch das vom Supermarkt, wenn es mal sein muss. Versuche möglichst wenig billig Fleisch zu kaufen und der Rest ist mir ehrlich egal. Ich kauf recht viel bei Amazon und weiß der Laden behandelt seine Mitarbeiter wie dreck. Life is to short to be perfect.
23. September 2018 um 19:04 #1623052ghostdog83Teilnehmer? Amen Fuffel. ?
23. September 2018 um 23:38 #1623059ChrisKongTeilnehmerHab ich schon probiert, aber das ist nicht der Punkt. Die Frage ist auch nicht ob das schmeckt, sondern obs Ersatz für Käse ist. Nein, ist es nicht. Käse lässt sich nicht einfach so ersetzen, weil es zig tausend Sorten gibt, deren Geschmack und Konsistenz man einfach nicht simulieren kann. Diskutier mit mir nicht über Käse, da gibts nichts zu gewinnen für dich. Wenn du veganen Käse essen willst, dann mach das. Ich will das aus genannten Gründen nicht.
24. September 2018 um 3:50 #1623064HIMitsuTeilnehmer@ChrisKong: sagt auch keiner, dass es 1:1 zu ersetzen ist, aber für manche ist es je nach Sorte gut genug, um auf Kuhmilchkäse zu verzichten. Deshalb sollte man einige Sorten probieren, bevor man einfach grundlos sagt, das kann nicht gut sein. Wenn du das hast, ist’s ok. Stimmt auch, dass es viele Sorten gibt, Feta fand ich immer am besten, ob man es ohne aushalten kann, muss man selber herausfinden.
Wie gesagt, Käse war früher mein absolutes Lieblingsessen und hab immer gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, darauf zu verzichten, fiel mir aber leichter als gedacht, zum Einen mit den richtigen Informationen was vor allem Ethik betrifft, zum anderen sicherlich auch weil guter Käse in Japan kaum zu bekommen ist.@Ethik: Ein interessantes und bekanntes Video dazu ist diese Uni-Rede von vor 4 Jahren. In der Mitte sind ein paar Minuten graphic footage, aber kann man überspringen wenn’s für einen zu hart ist.
24. September 2018 um 6:01 #1623066ChrisKongTeilnehmerGenau aus diesem Grund könnte ich niemals ohne Zwang vegan sein. Die Käsetheken in der Schweiz sind prall. Ich esse ja nicht nur Schweizer Käse. Zum einen esse ich den Käse roh, zum anderen findet er in vielen Gerichten Verwendung (Raclette, Fondue, Älpler Maggronen, Cordon Bleu usw.). Von billigem Ramschkäse halte ich nicht viel. Muss dazu aber auch sagen, dass bei uns der Käse etwa gleich teuer ist, wie das Fleisch.
Aber irgendwie scheint das hier doch wieder in eine Moral-Diskussion hinabzudriften und du etwas dem Klischee des belehrenden Verfechters deiner Ideologie zu entsprechen. Ich glaube wie gesagt, wenn man die Moralkeule schwingt, und das ist ja durchaus legitim, sollte man vielleicht sich an der eigenen Nase nehmen und keine Videospiele zocken, die nicht zu fairen Bedingungen hergestellt werden, respk. deren Abspielgeräte.
24. September 2018 um 9:34 #1623067AnonymInaktivGroßartiges, äußerst interessantes Thema!
Nachdem ich mich bereits 2010 für ein paar Monate rein vegetarisch ernährt hatte, nachdem ich deine Doku über Wiesenhof sah, wurde ich leider doch wieder rückfällig bzw. erlag dem Gruppenzwang.
Meine Frau und ich haben grundsätzlich wenig Fleisch auf dem Speiseplan gehabt. Seit Juli diesen Jahres sind wir derzeit Pescetarisch unterwegs (Milch, Käse, Fisch, kein Fleisch). Wobei ich auf Milch verzichte. Einerseits wegen meiner Laktoseintoleranz, andererseits weil wir das Elend auf dem Hof eines Milchbauers direkt vis a vis tagtäglich observieren können. Bei Fisch sind wir uns noch nicht sicher, weil wir wirklich sehr, sehr gerne Sushi essen… nichtsdestotrotz essen wir Fisch sehr selten (1-2x pro Monat).
Earthlings und What the Health werden wir uns zeitnah zu Gemüte führen.
Ich denke jeder von uns hat eine Verantwortung für den Planeten und für kommende Generationen zu tragen. Insbesondere, aber nicht nur, als Eltern wurde uns das bewusst, wobei wir auch vorher schon sehr auf Nachhaltigkeit bedacht gelebt haben. Die größte Stellschraube ist aber tatsächlich, auf Fleischkonsum gänzlich zu verzichten. Selbstverständlich auch, um diese widerwärtige Perversion der Massentierhaltung nicht mehr fördern…
24. September 2018 um 9:36 #1623069ghostdog83TeilnehmerWenn ich Spaceys Verhalten dagegen sehe, hält er sich mit solchen Ausführungen zurück, setzt sich also eines solchen Anscheins nicht aus, andere von etwas überzeugen zu wollen.
Wenn ich der Ansicht wäre, anderen die Wahrheit näher zu bringen, um sie zum besseren Pfad zu geleiten, es aber nicht über die Gesundheit der Person geht, wäre dies wohl die naheliegendste Methode.
24. September 2018 um 10:38 #1623082HIMitsuTeilnehmerOk, das wird jetzt bestimmt eine kontroverse Lawine lostreten, aber online über sowas vernünftig zu reden ist immer schwierig, da viele es oft unbewusst persönlich nehmen.
@ChrisKong: Dass der ethische Aspekt präsent ist, darf nicht überraschen, da es ja der Hauptpunkt der veganen Lebensweise ist. Wenn’s nicht willkommen ist, muss man ja nicht darüber reden, wir können auch gern nur Kochrezepte austauschen (ernst gemeint).
Ja, wir richten immer Schaden an, praktisch schon allein durch unsere Existenz, das heißt für mich nicht, dass ich deshalb beliebig viel schaden anrichten kann. Mit der Logik, dass meine Videospiele irgendwelchen Angestellten schaden, weil sie weniger Geld bekommen, als sie sollten, oder weil sie zu viel arbeiten (obwohl sie die Wahl haben), und deshalb es Quatsch wäre, die Viehindustrie zu kritisieren, könnte man praktisch alles verteidigen. Du darfst nicht gegen Rassismus sein, weil du ein Handy hast, du darfst nicht gegen Tierquälerei sein, weil du ein Auto hast, du darfst nicht gegen Frauendiskriminierung sein, weil du ein Haus hast, usw.usf.
Und auch wenn sich das wie ein Angriff anklingen mag, es ist nicht so gemeint, ich rede von meiner Sicht und meinem Lebensstil, und auch wenn wir nicht selber Meinung sein sollten, ändert das meine Meinung über dich nicht und ich werde dich weiterhin schätzen als Teil dieser Community. Bis vor weniger als einem Jahr war ich auch Allesfresser, und hab mich wegen neuen Informationen entschieden, nicht mehr unnötig für das jährliche Quälen und Töten von Trillionen von unschuldigen Tieren und Zerstören der Umwelt zu zahlen. Verurteile keinen, der anders ist, denke aber, dass “ignorance is bliss” hier falsch ist, und jeder zumindest wissen sollte, was er unfreiwillig drei Mal am Tag finanziert. Ich zumindest, hätt’s gern viel früher erfahren, und nicht Jahrzehnte später durch Zufall.@Sternenträumer: hallo, weiß nicht wie gut dein Englisch ist, aber wenn du gern noch mehr Dokus anschauen willst, “H.O.P.E. what you eat matters” (youtube) ist ein sehr interessanter Film der alle 3 Aspekte beleuchtet. Zum Thema Umwelt ist wohl “cowspiracy” (youtube oder netflix) am bekanntesten. Ein anderer wäre Forks over knives, wobei ich die anderen besser fand.
Auf die Gefahr hin wieder als Moralapostel gestempelt zu werden (wobei du scheinst recht offen zu sein), ein Problem der Fischindustrie, außer der Umweltverschmutzung (ca. die Hälfte des Plastiks und Mülls im Meer scheint von Fischerschiffen zu kommen, große Schiffe haben auch Mini-Fabriken an Bord), ist der sog. “Bycatch”, also die Tiere, die neben der Zielgruppe eingefangen werden (die riesigen Industrieschiffe benutzen Netze, die bis zum Meeresboden gehen und alles einfangen, von Kleinfischen bis hin zu Schildkröten, Delphinen, Haien und Walen) und idR. (tot) wieder ins Meer zurückgeworfen werden. Wissenschaftler sagen mittlerweile auch, dass beim derzeitigen Rhythmus die Ozeane bis 2048 leergefischt werden (im Vergleich zu 1950 sollen derzeit nur noch 10% der Fischbestände, die wir essen, übrig sein). Die kurze (15 Min) Doku “Seaspiracy” (youtube) ist interesant.
Dass Fisch für Liebhaber schwer aufzugeben ist, kann ich nachvollziehen, mochte es auch immer mehr als Fleisch, zudem gibt’s meine Lieblingskarussel-Sushi-Kette 2 Minuten von mir… (hatte früher auch sehr viel Dosen-Thunfisch gegessen).@Ghostdog: weiß nicht ob ich das richtig verstanden habe, man bringt Leute auf den richtigen Pfad indem man NICHT mit ihnen redet? Nichts gegen Spacemoonkey, seine Art ist genauso legitim wie die von Leuten wie mich, die gerne darüber reden. Wird doch keiner gezwungen 😉
24. September 2018 um 10:48 #1623086ghostdog83TeilnehmerOk, das wird jetzt bestimmt eine kontroverse Lawine lostreten, aber online über sowas vernünftig zu reden ist immer schwierig, da viele es oft unbewusst persönlich nehmen.
Da gehe ich mit deiner Aussage konform. In einer Seminargruppe wäre ein solches Thema mit Spannungspotential besser aufgehoben. Die Lesart des geschriebenen Wortes wäre somit obsolet, da im persönlichen Gespräch ein Austausch stattfindet. Vermutlich ein Grund, warum @SonicFanNerd sich z.b. aus diesem Thread heraushält. 🙂
24. September 2018 um 10:57 #1623089HIMitsuTeilnehmer@ghost dog: Genau. Wir können das Thema Ethik auch ganz rauslassen, wenn’s für friedlichere Atmosphäre sorgt 😉
24. September 2018 um 11:03 #1623092ghostdog83TeilnehmerDu kannst tun und lassen was du möchtest.
24. September 2018 um 11:33 #1623097D00M82TeilnehmerDas Thema Ethik ist für viele Veganer (Auch für mich) aber so ziemlich das Hauptargument.
24. September 2018 um 11:45 #1623099SpacemoonkeyTeilnehmerfür mich ein sehr schöner nebeneffekt. mache es eigentlich hauptsächlich weil ich überzeugt bin dass tierprodukte nicht besonders gesund sind und ich sie mittlerweile wirklich eklig finde. darum fällt es mir auch so extrem leicht. auch ohne ersatzprodukte. will ja keinen ersatz für etwas was ich eklig finde 😉
werde da aber wohl zu einer minderheit gehören und habe respekt vor leuten die es hauptsächlich aus ethischen gründen machen.werden das hier schon hinkriegen ohne uns zu kratzen
24. September 2018 um 12:00 #1623100MontyRunnerTeilnehmerDieses Thema hasse ich.
Kleine Selbstvorstellung:
Ich bin seit 22 Jahren aus erst rein moralischen und mittlwerweile auch ökologischen Gründen Ovo-Lacto-Vegetarier. Im Herzen bin ich Veganer. Allerdings sind meine Ansichten sehr extrem. Würde ich vegan leben, wäre ich zu verrückt und würde die meisten Menschen noch mehr hassen. Im Grunde verachte ich alle Menschen, die bewusst Leid in Kauf nehmen. Deswegen mache ich nur den halben Schritt zur meiner Meinung nach einzigen richtigen Ernährung, damit ich meine Freunde behalten und normal unter Menschen wandeln kann und nicht ins Extremisten Camp zu mir eigentlich unangenehmen Leuten ziehen muss. Käse und vor allem Eier gibt es bei mir noch. Wenn ich die leichte Wahl habe, greife ich zu veganen Varianten (nicht nur auf Nahrung bezogen). Ich wünsche mir eine vegane Gesellschaft; aber nicht geboren aus Zwang, sondern aus Erkenntnis und Überzeugung. In “meiner” Gesellschaft wäre Fleischverzehr eine Straftat so selbstverständlich, wie Kindesmißbrauch ein Verbrechen ist. Das ist nur meine Utopie. Den Weg dahin sehe ich (wie gesagt) nicht mit dem Schwert erkämpft. Ganz generell gehe ich niemanden auf die Nüsse mit meiner Einstellung; ein Grund mehr für mich, (noch) nicht vegan zu sein.Ein paar Thesen/Statements:
– Gesunde Ernährung hat grundsätzlich nichts damit zu tun, ob man auf tierische Produkte verzichtet oder nicht. Im Schnitt leben Veggies gesünder als Carnivoren, weil sich der Durchschnttsveggie mehr Gedanken um gesunde Ernährung macht. Ich gehöre leider zur Ausnahme von dieser Regel 😉
– Bei dem Thema stellt sich automatisch die Frage nach der Moral. Selbst defensive Veggies können für Konflikte sorgen, da sie auf andere Menschen meist automatisch eine vermeintlich niedere Moral projezieren. Da kommt schnell eine Art Gutmensch-Vorwurf. Oftmals läuft das unterschwellig. Hardcore-Veggies hingegen greifen Carnivore direkt an; nerven; werden sogar gewalttätig. Ich finde das scheiße, kann es aber sehr gut verstehen. Ob das moralisch legitm ist, ist Ansichtssache. Ich finde es nicht zielführend. Außerdem möchte ich mein kurzes Leben nicht komplett dieser Sache opfern. Immerhin ist der Mensch ein Allesfresser und hat erst seit kurzer Zeit überhaupt den Intellekt, darüber zu reflektieren und die Wahl, sich anders zu ernähren. Die Art und Weise, wie wir uns ernähren ist fundamental. Da kann man keine weltweite plötzliche Änderung erwarten. Ich persönlich mache einen Schritt in die für mich richtige Richtung und bin zu weiteren Schritten bereit; die gehe ich aber nicht alleine, weil ich sonst den Anschluss an die Gesellschaft verliere (oder umgekehrt ;-).
– Durch Verzicht auf Fleisch könnten viel mehr Menschen ernährt werden, da man in die Produktion (<– perverses Wort mMn) von einem Stück Fleisch viel mehr Energie stecken muss, als hinten raus kommt.
– Der Verzicht auf Fleisch wäre ökologisch ein Riesengewinn für den Planeten.
– Fleischersatzprodukte machen da Sinn, wo Menschen nach ihrer Ernährungsumstellung nicht komplett auf ihre alte Esskultur verzichten wollen (ich möchte z. B. nicht auf Mamas Gyrosgericht verzichten). Zudem hat Essen auch große soziale Komponenten. Mit direktem Fleischersatz lässt es sich leichter gemeinsam speisen, weil man immer noch fast das ganze Essen teilen kann. Außerdem gibt es diverse typische Fleischprodukte, weil sie einen praktischen Formfaktor haben, wie den Aufschnitt auf’s Brot oder das Würstchen auf dem Grill. Es liegt doch nahe, das vegetarisch nachzubauen.
Das reicht erst einmal. Bei dem Thema fühle ich mich leider genötigt, mitzumischen. Falls sich jemand durch mein Geschreibsel angefeindet fühlt, bitte ich vor der Retourkutsche um die genaue Beachtung meiner Formulierungen.
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