Filmkritik: Monster Hunter

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Dieser Artikel stammt aus der M! 339 (Dezember 2021).

MERING •  Capcoms Monster Hunter-Reihe besticht mit kreativen Ungeheuer-Designs, charmanten Begleiterkatzen und einer schicken Spielwelt. Alle drei schreien danach, auf die große Leinwand gebracht zu werden, und zumindest Monster und Katzen finden sich auch in Paul W. S. Andersons Verfilmung des Spiels wieder. Doch wie bei so vielen Spiele-Filmen hat auch Monster Hunter eigentlich gar kein Interesse an seiner Videospielvorlage.

Der Film dreht sich um den toughen weiblichen Militär-Captain Artemis (Milla Jovovich), der aufgrund eines übernatürlichen Sturms in eine Parallelwelt gelangt, in der gigantische Monster ihr Unwesen treiben. Schnell wird Artemis klar, dass Maschinengewehre gegen ein Diablos wenig ausrichten und so muss sie mit einem ­Hunter (Tony Jaa) zusammenarbeiten, der sie in die Geheimnisse der Monsterjagd einführt. Das passiert in einem gähnend langweiligen Prozess, in dem Artemis und der Jäger alle typischen Szenen dieses ”Von-Feind-zu-Freund”-Szenarios durchlaufen, um sich schlussendlich dem Diablos zu stellen. Bis dahin sind zwei Drittel des Films vergangen und dieses 103-minütige Action-Spektakel fängt an, langatmig zu werden.

Schlimmer noch als die Vorhersehbarkeit des Plots ist dabei, wie wenig Interesse Anderson an der Monster Hunter-Welt hat. Ungeheuer und Waffen sind zwar klar der Capcom-Reihe entliehen – und gerade Erstere sehen fantastisch aus –, doch fühlt sich ihr Auftreten immer nur wie ein Cameo an. Nicht zuletzt, weil Jaas Hunter nur in einer Fantasiesprache spricht, erfahren wir nichts über seine Welt. Das Capcom-Franchise verkommt bei Anderson zur billigen Staffage, mit der er seine eigene Geschichte erzählt. Gerne wirft man Monster-Filmen vor, dass sie im Grunde keine Handlung haben, und auch Monster Hunter ist da keine Ausnahme. Aber Godzilla und Mothra haben immerhin nicht lange gefackelt, bis sich gegenseitig auf die Rübe gehauen haben.

neuste älteste
T3qUiLLa
I, MANIAC
T3qUiLLa

ich wär mit tony jaa gern uf monster jagt gegangen. mit ihm zusammen monsterkloppen und rüstungen schmieden…aber das wurde ja wieder verhollywoodwurstet.
der film hat so signifikante schwächen welcher schon bei den schnitten anfängt.
gibt eine episode der corridor crew wo sie das problem mit zu vielen schnitten kleinen szene erläutern.

schreibt die figuren pssend zum szenario und nicht die szenarien auf die figuren….das ist nicht glaubwürdig, da sich unser umfeld nie uns npasst…. wir passen uns dem umfeld an. und das kpieren sehr viele filme. anderson kapiert das aber schon seit langem nichtmehr.

Spacemoonkey
I, MANIAC
Spacemoonkey

sie war mal so toll in million dollar hotel

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

Ich weiß, das mag sich jetzt wie eine Übertreibung anhören, aber bei Frau Jovovich Mimik hatte ich den Eindruck, sie sei nun endgültig in Granit übergegangen – womöglich hat ihr die letzte OP den letzten Rest an Regung geraubt.

Über den Film lässt sich so einiges sagen, nichts Gutes versteht sich, aber im Endeffekt ist er nicht mal das wert, überhaupt sich großartig damit zu befassen, ihn zu zerreißen.

Einmal schauen, sich mehr oder weniger über den Dilettantismus ärgern und abhacken. Ende der Geschichte – ja, bis die eigentümliche Erfolgsstory von Paul W. S. Anderson in die nächste Runde geht. Genug Geld scheint er damit schließlich zu verdienen.

MadMacs
I, MANIAC
MadMacs

Der Film ist einzig als der Frau Jovovich ihre Rentenversicherung anzusehen.

RYU
I, MANIAC
RYU

Ich fände Milla Jovovich könnte sich bald auch ma das Megaman-Kostüm überstreifen.^^

Zu der dicken Waffe: Mir gefällt sie. 😀

bupple
I, MANIAC
bupple

Moin,

der Film ist absoluter Schrott und tritt das Franchise mit Füßen. Unglaublich, dass Capcom das erlaubt hat – aber wenn’s ums Geld geht, verkauft man auch gerne die Seele. Dabei ist dieser Film nicht nur in der Umsetzung hinsichtlich Monster Hunter schlecht.

Im Film fehlt es an allem: Action, schauspielerischer Leistung, Story, schöne Bilder, Landschaften… es ist einfach nur Schrott. Nicht mal als Trash oder B-Movie reicht er.

Es bleibt nur der Appell: nicht anschauen! Erst recht nicht kaufen!

Gruß,
bupple

Nipponichi
I, MANIAC
Nipponichi

Monster Hunter ist auch so eine Lizenz, wo ich mich wirklich frage, was das als Film soll. Als Anime könnte ich mir eine Verfilmung vorstellen, aber so ist es nur irgendein dahingerotzter Film, der mal schnell Kohle bringen soll. Mit Liebe zum Detail hat das gar nichts zu tun.

Der Film ist lediglich eine nette Hirnweglegaction, die auch irgendeinen anderen Namen tragen könnte. War ja mit den Resident Evil-Filmen auch nicht anders. Die konnte man sich schon anschauen, aber die hätten auch einen anderen Namen tragen können. Dann wären sie bestimmt eher als irgendwelche Zombie-Filme akzeptiert worden. Mit Resident Evil hatte das ja auch nichts sonderlich zu tun, außer ein paar Namen.

Bei einem bin ich mir aber sicher. Monster Hunter wird bestimmt dennoch so viel Geld einspielen, daß ein zweiter Teil kommen wird.

Gast

Nur 103 Minuten, da können wir ja froh sein. Aber mal ehrlich, wer erwartet, dass Andersons Filme etwas anderes als ABM-Maßnahmen für seine Ehefrau sind, der hat seit Jahren unter nem Stein auf einem der Jupitermonde gelebt. Igendwie ist er auch ein besser betuchter Uwe Boll. Dem kann man ja viel nachsagen, aber zumindest hat bei ihm die Action immer in den Fordergrund gehört – und viel anderes als einen bekannten Namen auszuschalchten, macht Pauli hier und schon vorher auch nicht.
Das Tragische an der Sache ist aber, dass der Film so oder so sein Budget reinbekommt und noch genügend Kohle, um einen zweiten Teil zu rechtfertigen. Gerade der chinesische Markt tickt da deutlich anspruchsloser und könnte aufgrund seiner Masse hier schon ausschlaggebend sein.

Ansonsten könnt ich bei dem Bild zum Artikel schon im Stahl kotzen und kriege Ekelausschlag! Die übergroßen Waffen, die in Animes und Spielen schon – in meinen Augen – grenzdebil sind, wirken bei realen Personen nur noch albern als ohnehin schon.
Ja ja, ist im Spiel auch so. Wird dadurch nicht seltendämlicher, aber hey, wem es Spaß macht.

Hoffen wir mal, dass meine Erfolgsprognose sich nicht bewahrheitet, aber seine Reseident Evil … äh … nennen wir sie mal “Adaptionen”, haben sich ja auch verkauft …