Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth – im Klassik-Test (Xbox)

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Wer Fan der alten Horror-Meister ist, für den hat der Name ­Howard Philips Lovecraft einen ähnlich guten Klang wie Edgar Allan Poe (”Der Rabe“) – auch wenn der schrullige Brite und Erfinder des berüchtigten Necronomicons nie ganz mit der Bekanntheit seines Landsmannes konkurrieren konnte. Immerhin hat’s in den 80ern – also rund 50 Jahre nach dem Tod des ­Autors – für ein eigenes Pen’n’Paper-Rollenspiel gereicht. Call of Cthulhu vom amerikanischen Chaosium-Verlag ermöglichte das Charakterspiel in Lovecrafts von schlabbermäuligen Tenktakel-Unholden und debilen ­Inzuchtskrüppeln bevölkerten Abstrusitäten-Kosmos. Mit der Lizenz des Papier-RPGs im Gepäck, setzen ­Morrowind-Macher Bethesda und die Engländer Headfirst Lovecrafts Schauermär als Horror-­Adventure um – und würzen den Grusel-Cocktail mit einer Prise Ego-Shooter.

Die Geschichte fängt an, wo sie aufhört: Held und Ex-Cop Jack Walker fris­tet sein vom Grauen gezeichnetes Dasein in der berühmten Arkham-­Anstalt (ja, auch die verdanken wir Lovecraft, nicht etwa den ”Batman“-Comics). Die Rückblende erzählt eine Geschichte, die Ihr (Bethesda-­typisch) aus der Ich-Perspektive erlebt. Jack kommt dem Grauen im bedächtigen Spürnasen-Tempo und mit der für meterlange Dialoge nötigen Geduld auf die Spur. Die düsteren ­Kulissen nach Hinweisen untersuchen, mit den mutierten Bewohnern von Lovecrafts Mystery-Dörfchen Inns­mouth plauschen, die persönlichen Notizen des Hauptdarstellers bzw. interessante Manuskripte durchforsten und notfalls im Schleichgang monströse Wächter umgehen – so sieht der Alltag eines Übernatürlichen-Ermittlers im angehenden 20. Jahrhundert aus.

Apropos übernatürlich: Die Indizien für paranormale Ereignisse häufen sich – aber ‘echte Monster’ setzen die Designer Lovecraft-echt nur sehr sparsam ein. Den Großteil des Gegner-Aufgebots stellen die vom ‘Innsmouth-Makel’ befallenen Bewohner des kleinen Küstenstädtchens, und erst nach zahllosen Stunden der Schleich-Verdammnis drückt man Euch endlich Schießeisen in die Hand, mit denen Ihr allzu aufdringliche ­Mutanten in Schach halten dürft. Lädierte Helden werden übrigens nicht wie sonst üblich mittels Allheilmittel kuriert, sondern nach ‘streng medizinischen’ Gesichtspunkten und Körperteil für Körperteil wieder zusammengeflickt. Eine regelrechte Verwundungs-Statistik, Zonen-Unterteilung sowie ein Medizinköfferchen mit Schmerzmittelspritze, Verbandszeug und Nadel bzw. Faden machen’s möglich. Also Obacht bei Kampfansagen: Euer Alter Ego ist ein Adventure-Detektiv – und keine Shooter-typische Ein-Mann-Armee.

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Tabby
Gast

Reden wir hier vom selben Spiel?
https://www.maniac.de/tests/call-of-cthulhu-im-test-switch/

Edit: Hab gerade die Kommentare gesehen, alles klar-Déjà-vu 😉

Gast

Das letzte Spiel war auch ziemliche Grütze und die Schleicheinlagen waren nur nervig. Man kann es als Liebhaberstück bezeichnen, da die Geschichte sich streckenweise recht interessant gegeben hat, es war aber weniger so richtig versatzstückleig, mehr Adventure mit netten Rätseln und einem sehr billigem Ego-Shooter-Einsatz und dem schon angesprochenen Schleichsystem.

Tabby
Gast

Zumindest beim letzten Call of Cthulhu Game, welches auch für Switch erschienen ist, hatte ich keinerlei Motivationsprobleme oder ähnliches und hatte das Spiel innerhalb weniger Tage durchgespielt.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

@ghostdog83 Daran musste ich auch direkt denken und die Erzählungen zu dem Xbox-Spiel decken sich ziemlich mit meinen Eindrücken zum neuen: Atmosphärisch stark, interessante Ideen und dann auf einmal ätzender Schleichkram… Daher versauert der neue Teil leider auch erstmal auf dem Stapel der Schande.

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

Anfangs noch Adventure, dann Action und später Schleichshooter.

Ist das bei dem letzten Call of Cthulhu nicht ähnlich, wo sich an verschiedenen Genreversatzstücken abgearbeitet wird, ohne darin brillieren zu können?

Gast

Habs damals auf dem PC gespielt und irgendwie wusste das Spiel selbst nicht, was es denn sein wollte. Anfangs noch Adventure, dann Action und später Schleichshooter. Die dümmste spielerische Entscheidung war aber, dass wenn man zu wahnsinnig wurde der Freitod anstand – und damit war dann irgendwann für mich Schluss, weil ewig düstere Optik, bei der man nix sieht, plus unausgegorenem Gameplay und dann noch Bestrafung weil man sich eben für die “düsteren Sachen” interessiert, die einem vorgesetzt werden, war einfach müßig.

Kikko-Man
I, MANIAC
Kikko-Man

Fuer Leute die auch gelegentlich am PC zocken und Lust auf das Spiel bekommen haben:
Das gibt es gerade fuer unter 2 Euro bei gog.com
https://www.gog.com/de/game/call_of_cthulhu_dark_corners_of_the_earth

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

Und wie vieles alte heute garnicht mal so günstig

belborn
I, MANIAC
belborn

Hatte das ebenfalls auf der 360 nachgeholt.
Schließe mich den Vorrednern an.War schon teilweise hacklig zu spielen aber die Athmo top.Klassiker

FirePhoenix
I, MANIAC
FirePhoenix

MMn das Beste Cthulhu Spiel. Atmo top, wie Tabby schon sagt. Gameplay manchmal was strange, aber durchaus spielbar. Jedenfalls hab ich es schon 2x durchgespielt. Für dieses Game und so manche andere behalte ich meine 360, die noch einige Titel abspielt, die in der AK der One/Series LEIDER nicht enhalten sind.

Tabby
Gast

Atmosphärisch fand ich das Spiel richtig top, rein spielerisch bin ich aber damit nicht so richtig warm geworden, weshalb ich es auch nie durchgespielt hatte. Im späteren Spielverlauf hatte mich irgendwann leider die Motivation verlassen.