Castlevania: Order of Ecclesia – im Klassik-Test (DS)

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Von wegen Stillstand! Erzvampir Koji ’Iga’ Igarashi beweist mit dem dritten DS-Castlevania, dass durchaus noch kreatives Blut in den Adern seiner Entwickler fließt, und schickt gleich einige heilige Kühe der Seriengeschichte in den Sarg: kein Belmont-Clan, keine Peitsche ’Vampirekiller’ (zumindest nicht als Waffe) und kein Seelenklau à la Soma Cruz. Also endlich der von manchen Kritikern ersehnte Neustart für Konamis Saugersaga?

Zählt man die prominentesten Neuerungen von Order of Ecclesia zusammen, entsteht eher der Eindruck eines traditionsbewussten Serienteils. Die frische Heldin Shanoa, die im Auftrag des Ecclesia-Ordens ­düster-romantische Spukorte nach den Teilen der obskuren Dominus-Glyphe absucht, erinnert Serienkenner an den zweiten NES-Teil von 1988 Simon’s Quest. In dessen Tradition stehen auch der gepfefferte Schwierigkeitsgrad und das zentral gelegene Dörfchen Wygol, in dem Ihr Infos, Quests und Items bekommt. Der Spielablauf verweist dagegen klar auf die DS-Vorgänger: Raumgreifende Doppelsprünge, ein stattliches Waffenarsenal und von Gegnern übernommene Fähigkeiten machen Spaß, sind aber nicht neu.

Allerdings funktionieren die von manchen Feinden hinterlassenen Glyphen, die Shanoa per Tastendruck einsaugen kann, ausgereifter als die sammelbaren Seelen der beiden Vorgänger. So könnt Ihr die X- und Y-Taste frei damit belegen und per Tastenkombination spektakuläre Glyphen-Verschmelzungen ausführen. Zwei Schwert-Glyphen ergeben z.B. eine Riesenklinge, eine Schatten- und eine Licht-Glyphe verschmelzen zur blendenden Nova. Bis Ihr alle Kombinationen getestet und alle Verschmelzungen gesehen habt, dürfte einige Zeit vergehen. Die rechte Schultertase belegt Ihr schließlich mit Stärkungs-Zaubern oder mit speziellen ’Arma’-Glyphen, die Shanoa in eine fledermaus- bzw. katzenartige Tierlady inklusive entsprechender Fähigkeiten verwandeln. Besonders erwähnenswert ist auch die Magnes-Glyphe, die Euch per Kraftfeld um bestimmte Magnetpole schweben lässt. Da Shanoa auch herkömmliche Nahkampfwaffen als Glyphe beschwört, müsst Ihr stets Euren grünen Magiebalken im Auge behalten und Euch nach langwierigen Angriffsketten kurz erholen. Eine Taktik, die Ihr spätestens bei den haarsträubenden Bossduellen perfekt beherrschen solltet. Plötzlich aus dem Erdreich schnellende Knochenfische, vertikal kletternde Megakrabben oder Riesenrüpel Goliath verzücken mit exquisiten Animationen, die Ihr bei den vielen Anläufen, die Ihr bis zum Sieg braucht, eingehend studieren dürft. Die 17 erstmals per Oberweltkarte wählbaren Örtlichkeiten hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Teils wunderschön, teils enttäuschend klein und eintönig, rangieren die Stationen Eurer Reise zum verfluchten Schloss eines gewissen Grafen von genialen Gebirgsschluchten bis zu generischen Geisterhäusern. Keine komplette Neu­interpretation des bekannten Stoffes also, aber ein launiger Remix voller Biss und Witz.

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Kikko-Man
I, MANIAC
Kikko-Man

Bevor Igarashi die Serie uebernommen hatte, gab es schon 12 Castlevania-Teile und die Serie hatte bereits einen dicken fetten Fussabruck in der Historie der Videospiele hinterlassen. Als Vaeter der Serie wuerde ich eher Hitoshi Akamatsu und Akihiko Nagata sehen. Auch wenn er viel fuer die Serie getan hat, nicht jedes Iga-Castlevania ist leider grossartig. Er ist ja auch fuer die Wii-Fuchtelei und die 3D-Teile auf PS2/XBox verantwortlich

Revan
I, MANIAC
Revan

Wie jedes Castlevania von Igarashi absolut großartig, mir persönlich haben hier die Bosskämpfe aber am wenigsten gefallen.

Bei allen anderen Teilen konnte man durch fleißiges Skillen die Bosse irgendwann mühelos wegsmashen, hier musste man trotz hohem Charakterlevel Angriffsmuster auswendig lernen und reaktionsschnell ausweichen – kann ich nicht ausstehen, sowas 😅

@Schnitzel:
Konamia hatte sich leider mit dem Serienvater Igarashi zerstritten, weswegen dann nur noch die komplett anderen Lords of Shadows-Ableger von einem völlig neuen Studio kamen.

Vermutlich wirst du es auch schon wissen, aber falls nicht: “Bloodstained: Ritual of the Night” ist Igarashis Nachfolgeprojekt. Spielt sich 1:1 wie Castlevania, nur ohne den großen Namen 😃

Remo
I, MANIAC
Remo

Auf dem 3DS gab es ja noch Castlevania Mirrors of Fate. Auch wenn es jetzt kein Metroidvania war.

schnitzel
I, MANIAC
schnitzel

@Seppatoni
Ja, ich finde es auch schade, dass die Reihe nicht auf dem 3DS fortgeführt wurde. … Zumindestens war Castlevania bis dahin auf jedem Nintendo-Handheld vertreten, aber auf dem 3DS muss ich tatsächlich ein bisschen überlegen…

Seppatoni
I, MANIAC
Seppatoni

Ich habe damals die GBA- und DS-Castlevanias mit Freude gezockt. Order of Ecclesia war und ist für mich die Krönung der Metroidvania-Serien-Ableger. Abwechslungsreiche Schauplätze, motivierender Schwierigkeitsgrad. Schade war es der Schlusspunkt der Reihe.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Ist das nicht auch Teil der Collection? Wäre also eine gute Gelegenheit, das nachzuholen 🙂

schnitzel
I, MANIAC
schnitzel

Was habe ich die beiden ersten Spiele für den DS damals geliebt. Dawn of Sorrow war tatsächlich das erste Castlevania, dass ich durchgespielt habe und der darauffolgende Teil ließ auch nicht lange auf sich warten. Order of Ecclesia habe ich damals aber bewusst ausgelassen, da mir das Spiel laut Tests zu schwer erschien. Heute bereue ich diese Entscheidung wahrscheinlich.