Kholat – im Test (PS4)

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Als Basis für Kholat dient eine wahre Begebenheit: Im Winter 1959 kam im russischen Ural eine neunköpfige Skiwanderergruppe unter bis heute nicht ganz geklärten Umständen ums Leben, die man durchaus als mysteriös bezeichnen könnte. Daraus spinnen die Entwickler eine mit konspirativen und paranormalen Elementen vollgestopfte Story, die fetzenweise in Textdokumenten und von Sean Bean als Promi-Stimme aus dem Off erzählt, aber nie so ganz durchschaubar wird. Als wesentlich unkomplizierter erweist sich das eigentliche Spiel: Nach einem kurzen Marsch durch eine verlassene Ortschaft findet Ihr Euch kurzerhand im Ural wieder, nur mit Taschenlampe, Kompass und Karte ausgestattet. Auf dieser sind einige Koordinaten verzeichnet – was also tun? Am besten einfach dorthin marschieren. Wer es noch nicht gemerkt haben sollte: Kholat ist ein waschechter Vertreter des gerade so trendigen Walking-Simulator-Subgenres. So stapft Ihr also durch einsame, ganz ansehnliche Winter- und (gelegentlich) Höhlenumgebungen – auch wenn die Bildrate nicht gerade die flüssigste ist – und versucht, nicht die Orientierung zu verlieren. Es gibt keine Zielmarkierungen und auf der Karte wird Eure Position auch nicht vermerkt – das ist anstrengend und gelegentlich frustrierend, dafür müsst Ihr zumindest nichts craften. Habt Ihr alle Zielpunkte abgeklappert und zusätzlich herumliegende Papierzettel aufgeklaubt, folgt prompt das (kryptische) Finale. Gefahr droht nur in Form seltsamer Geistwesen, die manchmal Euren Weg kreuzen und bei Berührung zum Tod führen. Das kann auch mal überraschend oder gar unvermeidlich passieren, hält sich aber zum Glück in Grenzen.

Ulrich Steppberger meint: Die Inspirationsquelle von Kholat mag viel Potenzial haben, aber das Spiel verwirklicht davon nur wenig. Vielmehr haben wir hier den inzwischen zigsten Walking-Simulator, der sich mit seinem winterlichen Szenario positiv und durch seine sperrige Navigation negativ abhebt. Letzten Endes klappert Ihr die einzelnen Zielpunkte mehr oder weniger mühsam ab, ärgert Euch garantiert nicht nur einmal über ein jähes Ableben sowie die daraus resultierenden langen Ladezeiten und stellt mit zunehmender Dauer fest, dass die vielversprechend beginnende Geschichte in einem bestenfalls rudimentär nachvollziehbaren Kuddelmuddel endet. Zurück bleibt der Eindruck, dass wesentlich mehr drin gewesen wäre.

Atmosphärisch gelungene, spielerisch miniamlistische und story-technisch wirre Wanderung durch russische Winterumgebungen.

Singleplayer5
Multiplayer
Grafik
Sound