Klaus – im Test (PS4)

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Als der Büroarbeiter Klaus aufwacht, steht er vor einem Rätsel: Warum befindet er sich in einem Keller? Und wo ist dieser überhaupt? Kaum macht er sich auf die Suche nach einem Ausgang, stellt er fest: Er ist nicht alleine, denn eine unsichtbare Kraft unterstützt ihn bei seinen Bemühungen – Ihr!

Schon dieser Beginn zeigt, dass Klaus kein gewöhnliches Jump’n’Run ist, denn der unfreiwillige Held beginnt einen Dialog mit seinem stummen Helfer (also Euch), der in Form von direkt in die Umgebung eingebetteten Sätzen erscheint. Zwar wundert er sich über Eure Anteilnahme, folgt aber willig Euren direkten Anweisungen (verordnet in Form von Analogstick- und Buttoneingaben) und nimmt auch indirekte Hilfe gerne an: Drückt Ihr auf das Touchpad des Controllers, erscheint eine Markierung auf dem Bildschirm, mit der Ihr bestimmte Türen öffnet und Plattformen bewegt, damit sein Weg von Blockaden und Gefahren befreit wird.

Diese Spielmechanik wird regelmäßig geschickt eingestreut, jedoch fallen die Touchpad-Kontrollen etwas schwammig und fummelig aus – da Ihr aber nur selten Aktionen in Sekundenbruchteilen koordinieren müsst, ist das nicht weiter schlimm. Das heißt nicht, dass Klaus ein simpler Spaziergang ist: Manch knifflige, gerne mit klugen Timing- und Knobelelementen angereicherte Sprungpassage erfordert reichlich Geschick, ohne dass dabei Frust aufkommt.

Sechs Szenarien warten auf Klaus, die immer wieder frische Komponenten einführen: So gesellt sich zeitweise der hünenhafte K1 mit eigenen Fähigkeiten zu Euch, den Ihr auf Knopfdruck separat oder parallel steuert – ideal für umfangreichere Teamwork-Aufgaben! Oder Klaus will seinen eigenen Kopf durchsetzen, was Eure Kontrolle über seine Aktionen zeitweilig auf überraschende Weise einschränkt. Oder Ihr landet in einer ”Glitch”-Welt, bei der vorher etablierte Grundprinzipien auf den Kopf gestellt werden und die neue Situation geschickt ausgenutzt werden will. Die variantenreichen Levels werden zudem von versteckten ”Erinnerungsabschnitten“ ergänzt: Dort füllt Ihr Klaus’ Gedächtnislücken und es werden nochmals eigenständige und fantasievolle Geschicklichkeits- oder Knobelelemente eingeführt, die in der ”echten” Spielwelt keinen Platz finden würden.

Neben einer etwas gewöhnungsbedürftigen Sprungphysik kann man Klaus höchstens den relativ knappen Umfang ankreiden. Doch dazu passt ein Sprichwort vortrefflich: ”In der Kürze liegt die Würze.“

Ulrich Steppberger meint: Wegen solcher Überraschungen liebe ich Download-Spiele: Vorher hatte ich von Klaus nichts gehört, nach dem Durchspielen bin ich davon begeistert. Denn hinter dem unscheinbaren Namen sowie der schlichten, aber stilvollen Optik steckt einer der einfallsreichsten und motivierendsten Hüpfer der letzten Jahre. Immer wieder trefft Ihr auf neue Elemente und Überraschungen, die bis zum Schluss Abwechslung garantieren und Klaus’ Geschichte spannend machen. Die gewitzte Dialogintegration in die Umgebung und das Bewusstsein des Helden, dass er ”ferngesteuert” wird, verleihen dem Abenteuer eine eigene Note. Dank fairer Checkpoint-Verteilung bleibt in den anspruchsvollen, aber nie unfairen Levels Frust aus – das etwas träge Sprungverhalten fällt daher nicht sonderlich ins Gewicht. Gebt Klaus eine Chance – es lohnt sich!

Rätsellastiges 2D-Jump‘n‘Run mit Stil und vielen intelligenten Ideen.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
Sound