Monster Hunter 3 Ultimate – im Test (Wii U)

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Sammeln, kombinieren und kämpfen: Wer aus Pokémon herauswächst, findet in der Monster Hunter-Serie ein ebenso komplexes Action-Gegenstück. Auch hier ist der Ablauf immer derselbe, die einzelnen Editionen unterscheiden sich durch die Gestaltung der Abenteuerwelt, Attraktionen, Monsterauswahl und Community-Funktionen. Jedoch werden die Ungeheuer nicht dressiert, sondern im Team erlegt und dann gegrillt! Inhaltlich ergänzt wurden in der Neuauflage des Wii-Originals 30 Monstertypen, 2.000 Ausrüstungsteile, 500 Items und 6 Waffen. Ultimate erscheint inhaltsgleich auf Wii U und 3DS und bietet umfangreiche Link-Funktionen: Man kann im Quartett online oder lokal auf Monsterjagd gehen sowie systemübergreifend spielen – z.B. ein Wii-U-Jäger mit 3DS-Freunden. Zudem tauscht Ihr mittels Download-App für 3DS Spielstände, um die Wii-U-Karriere mobil fortzusetzen.

Das ist ganz schön viel Aufwand für eine Abenteuerwelt, die auf den ersten Blick recht übersichtlich erscheint: Es gibt zwölf auffallend knapp bemessene Areale, in denen zunächst nur ein paar harmlose Pflanzenfresser herumlungern. Durch das Absolvieren verschiedenartiger Aufgaben wird die Umgebung erst nach und nach belebt: Es erscheinen mächtigere Monstertypen, besonders große Kolosse dann später auch nur an bestimmten Tagen – checkt die Monstervorhersage und ladet täglich wechselnde Herausforderungen! Zudem werden später neue Areale wie Sumpf, Gebirge, Wüste und Stadt zugänglich.

Die zur Handlung (Ihr erforscht geheimnisvolle Erdbeben) beitragenden Quests erplaudert Ihr bequem am Schalter, sie dauern je bis zu 50 Minuten und stellen Euch vor besonders knifflige Aufgaben – neben der Jagd gilt es, Fundstücke zu bergen, die im Revier übermächtiger Raubtiere schlummern. Da muss man auch mal Lock- und Ablenkungsmanöver organisieren. Das klappt natürlich nur mit entsprechender Ausrüstung und hier kommt der offene Modus ins Spiel: Abseits der Missionen jagt, angelt, sammelt und schürft Ihr allerlei Rohstoffe, um damit Ausrüstung und Heimatort vielfältig zu erweitern. Bald dürft Ihr auch Gärtner mit der Aufzucht spezieller Pflanzen betrauen und Fischer aussenden, Überschuss tauscht Ihr mit Händlern und anderen Spielern.

Oder Ihr kombiniert sie zu neuen Artikeln: So lassen sich aus natürlichen Werkstoffen immer kompliziertere Werkzeuge entwickeln – z.B. Lähmungsfallen, Supertränke und Spezialmunition. Ebenso verhält es sich mit den Waffen, denn die im Laden erhältlichen oder selbst geschmiedeten Grundtypen lassen sich mit speziellen Materialien über mehrere Stufen zu allerlei exotischen Varianten erweitern. Grundsätzlich gibt es zwölf Waffentypen: Neben klassischen Schuss-, Schlag-, Schnitt- und Stichwaffen führt Ihr auch ungewöhnliche Sorten wie Morph-Axt (verbindet Axt- und Schwerteigenschaften), Gewehrlanze und Jagdhörner. Letztere musizieren allerlei Statusboni, was vor allem beim Teamplay von Vorteil ist. Weil sich z.B. ein Schwert nicht für fliegende Ziele eignet und die schwere Rüstung in der Wüste zur Last wird, müsst Ihr je nach Aufgabe und Einsatzort die Ausrüstung wechseln – manuell oder über Ausrüstungsprofile. Das wachsende Wissen sammelt Ihr in Lexika für Monsterarten und Item-Kombinationen, die sich dann komfortabel studieren und anwenden lassen. Zusammen mit dem wandelbaren Touch-Assistenten (siehe Kasten) und der neuen Kampfkamera (mit Gegnerfixierung) klappt die Bedienung besser als im Wii-Vorbild, selbst 3DS-Spieler dürfen dank Touchpad oder Schiebepad Pro die Kamera lenken.

Der grafische Schwerpunkt des Abenteuers liegt auf Animation und Präsentation der haushohen Megamonster, die Euch mit pfiffigen Tricks von der Klinge springen wollen. Manche speien Gift oder Blitze, andere kreischen Helfer herbei und halten an sicherer Stelle ein Erholungsschläfchen. Dagegen wirkt so manche Umgebung kahl und zu knapp bemessen: Diverse Obermotzkämpfe werden über mehrere Abschnitte ausgetragen, beim Wechsel erwartet Euch jeweils eine Ladepause – wenn so ein Biest dann panisch hin und her rennt, kann die Laderei schon auf den Keks gehen. Beim 3DS sticht die einfache Hintergrundgrafik weniger ins Auge, dafür stören unschöne Treppeneffekte. Auf beiden Systemen sind die Textkästen der Gespräche mickrig ausgefallen, sodass man selbst auf einem 52-Zoll-TV genau hinsehen muss.

Wuchtige Action und kooperative Taktiken ermöglicht der Online-Modus, in dem sich die Spieler in Gilden organisieren und gemeinsam die ganz großen Brocken niederstrecken: In der Gruppe lassen sich viele Waffentypen effektiver einsetzen als im Einzelspiel, weil sich die Monster auch mal auf andere Kämpfer konzentrieren. Da hat man die Zeit, um z.B. Fallen zu stellen, mittels Haken den Ungeheuern in den Rücken zu fallen oder aus sicherer Entfernung Spezialgeschosse einzusetzen. Zwischendrin wird gechattet und gehandelt oder es werden Minispiele gedaddelt: Ihr mixt Gerichte für Statusboni und fordert Mitspieler zum Armdrücken.

Oliver Ehrle meint: Zwei Stunden braucht man, um sich einzurichten. Dann packt Euch das Jagd- und Sammelfieber: Hier kann man ohne lange Laufwege pausenlos Monster schlachten und Items farmen, was das Zeug hält! Durch die vielen Verhaltensweisen und Eigenarten der Biester gibt es auch einiges zum Staunen und Tricksen, selbst mit Dieben und unsterblichen Plagegeistern müsst Ihr klarkommen. Zusammen mit täglich wechselnden Herausforderungen, Koop-Jagd und DLCs könnt Ihr über 400 Stunden mit dem Abenteuer verbringen. Für manche Obermotzkämpfe sind mir die Abschnitte der Schauplätze aber zu knapp bemessen, über fünf Ladepausen während einer Schlacht sind 2013 nicht mehr zeitgemäß – Vorsicht, Neuauflage! Bei einer solchen Spiellänge erwarte ich auch einstellbare Tastenbelegung und freie Wahl bei Schrift- und Menüdesign, die Vorgabe ist mir zu hässlich und zu mickrig. Die 3DS-Konnektivität scheint dagegen in jeder Hinsicht verlockend, konnte mangels App und Day1-Patch aber nicht getestet werden. Auf dem Handheld wirkt Ultimate optisch weniger altbacken und die Steuerung geht ebenso ordentlich von der Hand wie mit dem Joypad, auch ohne Schiebepad Pro komme ich bestens zurecht.

  • jagt aufregend animierte Megamonster
  • Item-Farming ohne Ende
  • stellenweise zu viele Ladepausen
  • Teamplay und Charaktertausch systemübergreifend möglich

Deluxe-Version der Wii-Jagd mit Touch-Assistent und Link-Vielfalt: an Umgebung und Protagonisten nagt jedoch sichtlich der Zahn der Zeit.

Singleplayer83
Multiplayer
Grafik
Sound
DonCurrywurst
I, MANIAC
DonCurrywurst

@Dr.Mario: Mag sein, aber der Online Konform von Nintendo ist dennoch überarbeitungswürdig 😛

wolffenstein
I, MANIAC
wolffenstein

war der Test nich schon vor einigen wochen online oder irre ich mich da ??egal das ist ein hammer geiles spiel schon allein dafür hat sich der kauf der wiiu gelohnt hab schon die 100 h Spielstunden überschritten und ich hab noch weit nicht alle Missionen geschafft

Dr. Mario
I, MANIAC
Dr. Mario

@ Don Currywurst: Der Hersteller – und somit der Verantwortliche für den Online-Modus – ist aber Capcom…

DonCurrywurst
I, MANIAC
DonCurrywurst

[quote=Piotrik]Der Monsterpart ist vorbildlich und die 3DS Unterstützung sowas von Nintendobombastisch![/quote]Ganz ehrlich? Nintendo hat nach wie vor noch keine Ahnung was ordentliches Onlinegaming betrifft. Ich liebe Monster Hunter und habe auch beide Versionen, aber die 3DS Unterstützung ist Banane.Man kann ohne WiiU das Spiel nicht online zocken. Das ist schon harter Käse. Auch wenn MH momentan das Spiel ist, was ich am meisten Zocke, kann ich doch nicht ignorieren, dass Nintendo im Bereich Online Komfort sich dringend mal bei Sony oder MS orientieren sollte (na, der kommt zuerst mit dem Kostenfaktor bei MS?) 😛

Spriggan
I, MANIAC
Spriggan

Eine Franchise für welche ich mich nie begeistern konnte und wahrscheinlich auch nicht mehr werde, wenn andere damit ihren Spass haben solls mir natürlich recht sein 😉

Gast

Ich habs gestern vom Versteigerer geschickt bekommen (wiiU-Fassung). Ich freue mich schon drauf.

Piotrik
I, MANIAC
Piotrik

Der Monsterpart ist vorbildlich und die 3DS Unterstützung sowas von Nintendobombastisch!Capcom kann auch anders wie man sieht.Aber gespielt habe ich noch kein einziges Mosterhunter.Ich könnte mir mal eins für die Vita von den PSP-Fassungen gönnen.Liebe Eltern kauft euren Kindern im Alter von 8 bis 16 Jahren ein WIIU.