We Happy Few – im Test (PS4)

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Endlich! Nach langer Wartezeit erschien das ursprünglich fürs Frühjahr angekündigte Survival-Abenteuer We Happy Few am 10. August für PlayStation 4 und Xbox One. Der bunte Comic-Look des Singleplayer-Abenteuers erinnert an Spiele wie BioShock: Infinite. Wer jetzt aber grafische Höchstleistungen erwartet, wird enttäuscht. We Happy Few ist ein Indie-Titel, und das sieht man auch: Ruckelnde Kanten beim Umsehen und flache Texturen stören den Gesamteindruck, und beim Blick in die Ferne verschwinden Objekte schneller, als uns lieb ist. Die alternativlose englische Sprachausgabe wird mit deutschen Untertiteln ergänzt und auch die Menüs sind übersetzt – meistens zumindest. Hier und da wurden Texte schlichtweg vergessen, was ärgerlich ist. Auch eine fehlende Mini-Map und der Verbleib von Questmarkern nach Abschluss eines Auftrags machen einen unsauberen Eindruck.

Wer über diese Macken hinwegsehen kann, den überzeugt We Happy Few mit kreativer Spielwelt und spannender Story in einer alternativen Realität: In der haben die Deutschen unter dem neuen Führer Rommel 1943 England erobert. Um die grausame Besatzung zu vergessen, flüchten sich die Bewohner des Städtchens Wellington Wells mit der Wunder­droge ”Joy” in eine sorgenfreie Parallelwelt. Aus der bricht ­Redakteur Arthur nach über 20 Jahren aus, um sich auf die ­Suche nach seinen unter­drückten Erinnerungen zu begeben. Zunächst steuert Ihr Arthur, später Chemikerin Sally und Kriegs­veteran ­Ollie, deren Geschichten sich überschneiden. Ihr deckt so Stück für Stück die Vergangenheit und das dunkle Geheimnis von ­Wellington Wells auf.

In den zahlreichen Haupt- und Nebenmissionen (die Spielzeit der Hauptquest beträgt etwa 20 Stunden) löst Ihr Rätsel, räumt Häuser in der offenen Spielwelt leer oder kloppt Euch durch die Süchtigen. Als Belohnung gibt es Punkte, die Ihr in Fähigkeiten investieren könnt. Das Haudrauf-Kampfsys­tem à la Skyrim gewinnt dabei zwar keinen Preis, kann aber mit cleverem Schleichen meist umgangen werden. Innovativer kommt der ”Drogenkonsum” daher: Wollt Ihr Euch offen unter den Süchtigen bewegen, könnt Ihr ein paar ”Joy” schlucken. Dann verwandelt sich die Spielwelt in ein quietsch-buntes Happy-Land. Aber Vorsicht: Werft Ihr Euch zu viel ein, beginnt ein bunter Trip und Ihr geht K.o. Auch auf Hunger-, Durst- und Schlafleiste solltet Ihr ein Auge haben, um nicht mit Debuffs bestraft zu werden.

Wem das zu stressig ist, der stellt die Survival-Mechanik im Menü ab und schlendert unbeschwert durchs Spiel – wie ein waschechter Joy-Junkie eben.

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NikeX
I, MANIAC
NikeX

Ganz schön umfangreiches Spiel. Die Alpha habe ich viel gespielt. Und mit den Szenarien von Sally, Ollie und Arthur habe ich 50+ Std. in England verbracht. Am Lustigsten war die Szene in der Ollie fragt, was sie mit den Behältern machen sollen, zuruckgeben für Pfand? Zum Joy kommt noch das Spritzen von Glucose und Insulin. Ganz schön drastische Ideen. Die Leute sind süchtig nach oberflächlichster Zerstreuung. Fahrenheit 451, Brave New World und 1984 haben ein Kind. Nervigstes Element sind die ultraöden und langen Laufwege, teilweise mit Abkürzungen, die mich auf Pfade nicht beendeter Levelarchitektur geschickt haben. Das ist zwar echt schlampig, passt aber zur Oberflächlichkeit (alles nur Fassade). Solche Spiele gibt es kaum. auch die Sorge, als Sarah das Baby nicht verhungern zu lassen ist krass. Solche Spiele brauche ich mehr. Das Figurendesign ist so abartig genial, dass ich es besser als das von Bioshock finde, im Verhältnis zu Seinerzeit. Das schreit nach mehr, nach Verfilmung, nach einer Netflix Serie. Absolut grenzgenial. Aber nochmal spiele ich es nicht.