JOKER
Das dürften so späte 1970er, Anfang bis max. Mitte 80er sein. Plymouth Satellite, Buick Regal… Absolut stimmig. Das Setting dreckig, Mülltonnen, U-Bahn Graffiti, deprimierende Gänge und Treppenhäuser, ineinander greifend, wie bei “Angel Heart” oder “In den Strassen der Bronx”. Höchste Qualität also. Und ein Fest für meine Augen. Davon genoss ich jede Sekunde.
Joker selbst ist ein “der da, der eine, der sich schon immer komisch benahm”. Zu Anfang. So einen kennt jeder. Der Film funktioniert für mich auch ohne Comic Universum. Er wirkt genau dann überzeichnet, wenn er sich an dieses verschwenden muss. Die Sache mit der Anhängerschaft passt zu Fridays for Future, und für Comic Fans ist ein wichtiger, ein bildender Film, der endlich die plakativen Stereotypien seiner Verwandschaft fast ganz abbaut.
Für mich, dessen Lieblingsfilm Volker Schlöndorffs “Tod eines Handlungsreisenden” ist, ist dieses zu viel Überzeichnung eben zu wenig Realität. Teilweise mit üblen Längen.
Aber der Film macht es dann auch wieder mit der nächsten und übernächsten Szene gut. Und das ist so ein bisschen wie das Leben nun mal ist.
Ich muss fair bleiben. Es ist für mich die beste Comic Adaption.
Joker wird immer wieder zu einem von uns. Und trotzdem bleibt er mir unsympathisch, ein Mörder, aber ein einfacher Mensch, ein Spagat eben. Schön wie zwischen Beruf, Daheim, verschiedenen Etablissements und dem Aufstieg gewechselt wird. Nie überfordernd.
Und Gotham City ist wie Manhattan Midtown / Downtown. Und diese Szenerie ist unglaublich glaubhaft, so liebevollst ausstaffiert. Die Stadt ist mein Highlight, und Joker kommt danach. Weiter so.
Den Wayne brauch ich nicht mehr.