Der Film und Fernseh Thread

Home Foren Off-Topic Der Film und Fernseh Thread

Ansicht von 15 Beiträgen - 12,106 bis 12,120 (von insgesamt 13,086)
  • Autor
    Beiträge
  • #1706847
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Out of Rosenheim

    Der statische Gegenentwurf zum Road Movie. Hier zieht die Strasse an den Menschen eines Diners vorüber. Mittendrin die Freundschaft zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Deutsche Ordnungsliebe trifft auf Amerikanisches Chaos. Marianne Sägebrecht spielt Jasmin, die ihrem Mann davongelaufen ist, ein Klischeebayer wie er im Buche steht. Bei Brenda, gespielt von CCH Pounder ist es umgekehrt, dort ist der Mann weggelaufen, denn Brenda kann übel launisch sein. Und so entwickelt sich die Beziehung der beiden Frauen auch nur recht zögerlich. Aber nach und nach tauen beide Frauen auf.
    Teile des Films wirken wie eine Bühneninszenierung, das Schauspiel trägt auch diesen Ton in diesen Momenten. Dazu passt auch die Figur von Jack Palance als Maler, der früher in Hollywood Bühnenbilder gemalt hat. Weitere skurrile Charaktere ergänzen das Ensemble. Irgendwie ist der Film Wes Anderson, before Wes Anderson. Hier ist Entschleunigung angesagt und ich nehm aus dem Film die Botschaft mit, dass die Welt ein Dorf ist und Familie sich finden kann. Er droht aber nie ins komplett Melancholische abzudriften, die heitere Note bleibt erhalten und es sind die kleinen Entdeckungen und Begegnungen, die den Reiz hier ausmachen. Quasi Culture Clash ohne Clash. Wer Andersons die Tiefseetaucher oder Hotel New Hampshire mit Jodie Foster mag, der ist hier nicht verkehrt. Dem Charme der Szenerie konnte ich mich gut über die Laufzeit hinweg hingeben.
    Kleine Anmerkung zur Bluray-Fassung. Ein grosser Teil der Szenen, gerade Aussenaufnahmen zeigen extrem starkes Korn, das wie ein Instagrammfilter wirkt. Dafür glänzen andere Aufnahmen mit einer tollen Schärfe. Insgesamt durchzogen. Der Ton ist aber eindeutig zu leise abgemischt. Wahlweise hat man hier auch eine amerikanisch bayrische Tonspur, nebst der deutschen Synchro.

    #1706904
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    Sicario von 2015

    Benicio del Toro, Emily Blunt, Josh Brolin. Das sind gute Grundzutaten für einen spannenden Film. Und besonders die sehr gegensätzlichen Charaktere der Protagonisten geben diesem Thriller über den Drogenkrieg an der mexikanisch/amerikanischen Grenze seine besondere Würze.

    Der Film macht keine Gefangenen, aufgrund des Szenarios ist das aber wahrscheinlich ziemlich realistisch.

    Thematisch wird meiner Meinung geschickt die Frage gestellt, wie moralisch eine Regierung bei der Verbrechensbekämpfung vorgehen muss bzw. darf wenn sie Aussicht auf Erfolg haben will. Angenehmerweise möchte der Film hierzu keine einfache Antwort liefern. Die gibt es wahrscheinlich auch nicht.

    Ich bin kein Cineast oder Experte für Kameraarbeit, aber die Einstellungen im Film kamen mir sehr stimmig vor.

    Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt wirklich gut. Besonders del Toro baut eine fast greifbar düstere Aura um seinen Charakter auf.

    Alles in allem ein wirklich guter Film. Ich werde mir Teil 2 wohl auch noch anschauen müssen.

    #1706906
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    #1706939
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    So viel Interessantes dabei?

    #1706943
    Rudi RatlosRudi Ratlos
    Teilnehmer

    [postquote quote=1706904][/postquote]

    Sicario ist Top, der Nachfolger fällt dagegen aber arg ab (ist aber auch noch unterhaltsam).

    Zum Erfolg des Godzilla/Kong-Trailers: Was kann sich Warner davon jetzt kaufen? Sagt 0 über den potentiellen Erfolg des Films aus, gerade wenn er wahrscheinlich eh im Streaming verheizt wird…

    @Topic:

    Schlock – Das Bananenmonster (Blu-ray): John Landis’ Erstling über einen Amok-laufenden Affen ist eine wilde Mischung aus King-Kong-, Horror- und späteren ZAZ-Versatzstücken. So was sieht man auch nicht aller Tage XD Im Mittelteil geht dem Film ein wenig die Puste aus, aber im Großen und Ganzen ein feiner Spaß.

    #1706946
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    [postquote quote=1706939][/postquote]

    Es gibt einen neuen Mortal Kombat?

    #1706947
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    [postquote quote=1706946][/postquote]

    Jupp. Mit reichlich Gore:

    https://ew.com/movies/mortal-kombat-first-look-lewis-tan-joe-taslim-hiroyuki-sanada/

    #1707058
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Der könnte lustig werden.

    #1707083
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Breaking: The first teaser trailer for 'Shin Ultraman' has been released. pic.twitter.com/dB0SkIZ84A

    — Kaiju News Outlet (@KaijuNewsOutlet) January 28, 2021

    #1707128
    Rudi RatlosRudi Ratlos
    Teilnehmer

    Solange es nicht so ‘ne Schlaftablette wie Shin Godzilla wird…

    #1707166
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Shin Godzilla war viel zu schräg um langweilig zu sein. Ich mochte den. Glaube ich. ?‍♂️

    #1707175
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    In My Skin

    England und sein “Skins-Problem”. Ich will gar nicht wissen, wie viele Filme zu diesem Thema ich schon gesehen habe, aber es waren schon einige. Oft findet man da sehr interessante Beiträge, die einen Blick in diese Subkultur gewähren, deren Wurzeln heute noch so aktuell sind wie bei ihrer Entstehung. Der Brexit ist da nur ein weiteres Symptom für das Integrations- und Immigrationsproblem des UK. Wo die Perspektiven trostlos und schlecht sind, dauert es oft nicht lange, bis sich kollektive Wut entlädt. Und die entlädt sich auf die Feindbilder, die verfügbar sind. So lässt sich der teils irrationale Hass vermutlich leichter erklären.
    Adewale Akinnuoye-Agbaje hat diesen Film nach eigenen Erfahrungen inszeniert und quasi seine Biografie drin verarbeitet. Leider fand ich auf die Schnelle jetzt nicht weiterführende Infos, wie viel davon Dramatisierung ist. Leider bietet die Bluray gerade mal den Trailer als Bonus. Das ist bei dem Thema einfach klar zu wenig. Zu gerne hätte ich vom Regisseur ein paar Statements gehört und weitergehende Einblicke erhalten.
    Enita wird als Baby von seinen Eltern weggeben in eine englische Pflegefamilie. Von da an ist er den Launen seiner Pflegemutter ausgesetzt, ebenso wie dem permanent vorhandenen Rassenhass in seiner Gegend. Auf seinem Pfad der Demütigung findet er auf Umwegen zu einer Gruppe Skins in Tilbury. Zu spät begreift er allerdings, dass er nur ein Objekt der Belustigung für die Gruppe darstellt und in der entscheidenden Szene fallen gelassen wird. Der Klappentext des Films ist wieder mal Zeugnis dafür, wie strunzdumm Verleiher ihre Werke zu verkaufen versuchen. Denn wie dort fälschlicherweise angegeben ist die Figur zu keinem Zeitpunkt ein Anführer einer Skins-Gruppe. Aber vermutlich hat man, anstatt sich den Film anzusehen, einfach aufgrund des Covers gemeint, die Geschichte zu kennen. Der Film befasst sich in erster Linie mit dem Abstieg der Figur. Das kann man ihm durchaus vorwerfen, denn der Kampf da raus wird weniger thematisiert, nicht so wie beispw. in American History X, den ich nach wie vor für den besten Beitrag in dieser Rubrik halte. Aber der Film hier hat div. starke Szenen und ich kann diese kleine Perle wirklich empfehlen, da er auch ein Themenbeitrag zu den Ursachen für soziales Elend in England ist. Der englische Milieufilm ist wie gesagt sehr gut aufgestellt und hier hat man einen weiteren lohnenswerten Beitrag. Alternativen dazu findet man in This is England und Hooligans, abseits der Skinsszene in Trainspotting und der Serie Skins, welche trotz des Namens nichts mit Skinheads zu tun hat, aber sehr wohl mit Jugendlichen, die ebenfalls nicht wirklich privilegiert sind.

    #1707177
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Rebecca (Netflix)

    Rebecca ist ein Thriller mit vielen Schauwerten, der recht klassisch daherkommt. Eine junge Dame, die als Gesellschafterin einer älteren Frau dient, um so in der Welt rumzukommen, trifft auf den Weltenbummler Mr. DeWinter. Natürlich dauert es nicht lange, bis aus Faszination Liebe wird. Danach geht es ziemlich abrupt von der Ehe zum neuen Heim. Dort verhalten sich aber die Angestellten des Hauses typischerweise verdächtig. Was folgt ist ein Thriller mit div. Versatzstücken des Genres. Von besorgten Verwaltern, missgünstigen Haushälterinnen ist eigentlich fast alles vertreten. Der Film basiert auf einem Roman und oft wird man den Eindruck nicht los, dass vieles fehlt, zu stakkato-artig sind manche Entwicklungen. Darüber hinaus empfehlen sich sämtliche Darsteller für einen Film wie diesen. Speziell Armie Hammer darf einmal mehr zeigen, was er kann. Leider wird er mMn immer noch stark unterschätzt. Ich hätte mir seinerzeit auch eine Fortsetzung von UNCLE gewünscht, wo er Cavills russischen Gegenpart spielt. Eine grössere Reihe mit ihm in der Hauptrolle würde generell passen.
    Die wie schon erwähnten Schauwerte machen den Film auch ein wenig zum Genuss, er ist wirklich schön in Szene gesetzt. Inhaltlich ist er halt nicht grad originell, auch wenn er gerne so rüberkommen würde. Dafür wirkt mir aber einiges zu konstruiert, bezw. mahlen die Mühlen der Justiz am Ende gar zu schnell. Darum für mich jetzt auch kein Volltreffer, aber sicherlich auch keine Zeitverschwendung. Die gelungenen Anteile überwiegen mMn.

    #1707178
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Last Knight – Die Ritter des 7. Ordens

    Es erwartet den Zuschauer ein mit viel Pathos angereichertes Ritter-Abenteuer, das in einem fiktiven Midage-Setting spielt. Die Besetzung ist bewusst international gehalten, was auch absolut okay ist, da es hier ja nicht um die Abbildung realer Ereignisse geht und die Geschichte zeitlos dargestellt wird. Sie erinnert nicht von ungefähr an King Arthur, ebenfalls mit Clive Owen. Generell passt Owen halt ganz gut in ein solches Setting, da er die nötige Physis und Ausstrahlung mitbringt, um als Anführer einer Gruppe von Elitekriegern durchzugehen.
    Morgan Freeman spielt den Fürst Bartok, der sich gegen die Korruption und für seine Ehre entscheidet. Das wird ihm natürlich zum Verhängnis. Sein Commander sinnt darauf natürlich auf Rache, muss sich aber den Umständen beugen. Um des Schurken habhaft zu werden, sind vereinte Kräfte nötig, denn dieser hat sich in seiner Burg verschanzt, die uneinnehmbar scheint.
    Das ist alles ganz nett anzusehen, die Settings fand ich recht gut umgesetzt, ohne dass es GoT Wow-Effekte auslösen würde. Der Blutzoll ist nicht sehr hoch, die Schlachtengetümmel sind FSK 6 mMn. Die Gegenspieler dürfen auch ein wenig mehr zeigen als nur böse dreinschauen, aber nennenswert bleiben sie nicht in Erinnerung. Wer mit King Arthur seinen Spass hatte, und ich zähle mich da durchaus dazu, der wird hier mit mehr Material versorgt. Der Film ist weder ein Klassiker noch gehört er zu den aktuell besten Vertretern des Genres. Aber mit ein wenig zugedrückten Augen, kann man sich die Ritteraction schon geben, zumal es da auch nicht permanent Nachschub gibt, besonders nicht ohne Fantasy-Ingredienzen.
    Was den Filmtitel betrifft, naja, ausser dem 7. Orden – eine Art Musketiere – gibt es keine weiteren Orden, die man sehen würde. ^^

    #1707179
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Flatliners Remake

    Das Original hat natürlich den Innovationsbonus auf seiner Seite. Das kann das Remake natürlich nicht mehr leisten. Da das Thema immer nur sporadisch beackert wird, ist es gar nicht mal verkehrt, einen neuen Beitrag zum Thema Leben nach dem Tod zu haben, auch wenn dieser nun ein Remake eines Films ist. Seinerzeit durften Kiefer Sutherland und Julia Roberts sich den Nahtoderfahrungen hingeben. Sutherland hat im Remake gar eine Nebenrolle.
    In dieser Version sind es ebenfalls Medizinstudenten, die an sich selber experimentieren und den Tod künstlich herbeiführen, um zu sehen, was nach dem Tod kommt. Dabei ist die Motivation der einen Figur von einem tragischen Verlust geprägt. Diese Schuldgefühle entwickeln bei jedem der Teilnehmer nach der Nahtoderfahrung zusehends Manifestationen in der realen Welt. Oder doch nur alles Einbildung? Irgendwie wird diese Suche nach Vergebung aber zu sehr nach Filmformel abgearbeitet, wie Posten in einer Schnitzeljagd. So wirkt denn auch das Ende für mich weniger stark als das Original, auch wenn ich das schon länger nicht mehr gesehen habe. Werde es aber sicher nachholen, weil ichs mir im Zuge eines Neureleases kürzlich gekauft habe. Viel Neues addiert das Remake dem Thema nicht hinzu, aber die Darsteller können mich durchaus überzeugen. Passagen erinnern auch and Cronenbergs die Fliege oder Limitless, denn durch die berauschende Wirkung der Nahtoderfahrung scheint es in den Köpfen der Probanden rund zu gehen. Der Hinweis auf das schier unglaubliche Potenzial des Gehirns, wird aber nicht weiter unterfüttert. Mir wäre es hier lieber gewesen, man hätte die einzelnen Teile etwas sinniger miteinander verknüpft, etwa dass es einen Preis hat, wenn man mit dem Leben rumspielt. Die Auflösung hinterlässt irgendwie auch einen schalen Geschmack, weil es zu sehr auf dieses wir sind jetzt bessere Menschen Getue hinausläuft.
    Fazit: Interessanter Film, der gleichzeitig Remake und auch eine Variante des Themas ist. Spannend umgesetzt, wobei er sich zu oft auf Jump Scares verlässt, dafür den moralischen Unterbau vernachlässigt. Das Original gefiel mir besser, die Darsteller machen aber nicht den Unterschied, die sind hier passend besetzt.

Ansicht von 15 Beiträgen - 12,106 bis 12,120 (von insgesamt 13,086)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.