Der Film und Fernseh Thread

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  • #1792216
    TabbyTabby
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    Hehe, bei mir dürfte das letzte Mal auch so lange her gewesen sein.
    Vor allem habe ich die Filme auch nie auf DVD geschaut, sondern damals auf VHS und jetzt halt auf Blu-ray xD

    #1792265
    JonnyRocket77JonnyRocket77
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    So, bei uns gabs gestern zu Halloween “Late Night with the devil”. Hat mir bis auf das Ende sehr gut gefallen. Das kam dann etwas zu plötzlich. Es spricht jedoch für den Film, dass ich gern noch eine Weile zugesehen hätte. Bei den meisten aktuellen Filmen ist es eher andersrum. Hier wurde aber wirklich viel richtig gemacht. Der Hauptdarsteller (den man eher aus kleineren Rollen kennt) macht seine Sache verdammt gut. Auch sein Sidekick passt wie die Faust aufs Auge. Die 70er Talkshow Atmosphäre wird extrem gut rüber transportiert. Da war viel Liebe fürs Detail dabei. Rein als Horrorfilm gesehen hat mich jetzt nichts umgeworfen, aber das Gesamtpaket überzeugt. Werde ich mir beizeiten mit Sicherheit nochmal anschauen.

    #1792266
    TabbyTabby
    Teilnehmer

    Bei Late Night with the Devil kann ich mich eigentlich nur anschließen, ich fand den Film ebenfalls mehr als gelungen. Das Ende fand ich persönlich eigentlich okay, wenn halt auch etwas plötzlich.
    Außerdem gab es gestern Abend noch House 3 bzw Horror Show, wie der Film eigentlich heißt und House 4.
    Während Horror Show ein nicht wirklich origineller, aber dafür sehr blutiger und zumindest unterhaltsamer Slasher war, der mit der House Reihe überhaupt nichts zu tun hat, war House 4 dann tatsächlich ein richtiger Stinkstiefel gewesen und der mit Abstand schlechteste Film der ganze Reihe. Oh man, war der Film schlecht gewesen. xD

    #1792283
    ChrisKongChrisKong
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    The Marvels

    Ist schon wieder eine Weile her seit meinem letzten Marvel-Film. Weder die Guardians noch Ant-Man konnten mich überzeugen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Bei the Marvels scheint man nun irgendwie die Probleme der beiden Filme kombiniert zu haben. Leider ist das Resultat vor allem eines nicht, unterhaltsam. Die beste Stelle ist noch in die jugendliche Gedankenwelt von Mrs. Marvel einzutauchen. Das machte man schon in der Serie recht gut. Nur macht das so gut wie kaum etwas von dem Film aus, was diesen Streifen zum absolut generischen Mittelmass degradiert.
    Starten tut der Film mit der Schurkin, die nur eines kann, gut aussehen. Ansonsten wird die Darstellerin nicht wirklich gefordert. Die vielen dummen Dialoge im Film, die nur den Zweck haben, Exposition zu betreiben, verhindern auch nur den Anflug von Schauspiel. Der Aufbau des Films funktioniert fast gar nicht, wenn man die angegliederten Serien nicht kennt. Nicht, weil man dem Plot nicht folgen könnte, der ist aus Spaceballs geklaut, nein, die Charaktere erhalten im Film null Profil.
    Die Parallele zu Ant-Man findet sich hier in der CGI, den gesamten Film förmlich ertränkt. Das ist leider so öde, als würde man sich ein A.I. Reel auf Instagramm zu Marvel anschauen.
    Dinge und Wissen ist einfach vorhanden, wenn nötig, was uns schon in der ersten Szene klargemacht wird. Da gibt es einen Dialog zwischen einem Handlanger der Schurkin und ihr, der impliziert, dass der Handlanger schon über mehr Infos verfügt. Warum diese dann nicht schon geteilt sind, weiss keiner. Ausser man ist sich bewusst, dass es nur darum ging, den Zuschauer ins Bild zu setzen, auch wenn das letztlich keinen Sinn ergibt.
    Es gibt hier gewissermassen einen McGuffin, der sich in zwei Teile splittet. Das ist noch das höchste der Gefühle an Variation.
    Ein anderes Problem ist diese ich-tausch-den-Platz-mit-dir-wenn-du-deine-Kräfte-einsetzt-Mechanik, die in einem noch konfuseren Schnittgewitter endet, aber nie wirklich clever eingesetzt wird. Also noch mehr Spezialeffekte rein, damit man auch darüber nicht zu lange nachdenkt.
    Der Film ist sogar erstaunlich kurz, aber ein gelungenes Pacing hat er trotzdem nicht. Dafür springt man zu sehr von einer Action zur nächsten und die Actionszenen dauern wie immer einfach zu lange. Heisst, der Film könnte inhaltlich mehr bieten, wenn man ihn kürzen würde und vieles von der Action durch bessere Charaktermomente ersetzen würde. Dann hätte die Dramaturgie vielleicht auch eine bestimmte Fallhöhe. So ist es einem wieder mal herzlich egal, was auf dem Spiel steht.
    Was auch wieder ein wenig symptomatisch für das generelle Marvel-Problem ist, eine eigene Tonalität, je Film zu finden, äussert sich in Regisseurin Nia DaCosta. Ihr Candyman konnte mich überzeugen, ging eigene Wege als der Originalfilm und wirkte inszenatorisch durch seine gelungene Bildsprache. Aber davon spürt man hier nichts, als hätte eine A.I. auch gleich Regie geführt. Dass DaCosta den Film nicht über Gebühr promotet hat, spricht Bände. Für das Writing gibts auch drei Credits, was bei dieser Form der Dramaturgie, die eng mit den Serien verknüpft ist, auch nicht verwundert.
    Der Plot greift auch den Kree/Skrull Konflikt wieder auf, fühlt sich aber thematisch wie ein Schritt zurück an nach Secret Invasion. Wobei ich von dieser Serie auch nur abraten kann. Nur hält man hier im Film alles so simpel, dass man regelrecht spürt, wie wenig Lust man auf die Geschichte hatte. Streicht man den Film komplett, hat man nicht wirklich was verpasst für Ereignisse des MCU. Zumindest fühlt es sich genauso an. Am Ende gibts den Reset-Knopf und das wars. Sam Jackson wirkt auch hier ziemlich gelangweilt und unterbietet seine Performance von Secret Invasion nochmals.
    So bleibt der Film irgendwo gefangen zwischen, uninteressant, verschwendet, unlustig und zu wenig ernst oder dringlich. Man merkt etwas heraus, dass man versucht, neue Zielgruppen zu erschliessen, was der Film dann ja auch hätte stilistisch fortführen können. Ich erwähnte ja eingangs die Szene, in der wir für einen Moment in Kamalas Gedanken entschwinden. Man wäre gut beraten gewesen, den Film ausschliesslich aus ihrer Perspektive zu erzählen. Das hätte sogar fast schon was von Tank Girl gehabt. Bestimmte Szenen hätte man dann auch gezeichnet realisieren können. Am Ende hat man wieder den konventionellsten Weg gewählt, der irgendwie ging. Und das ist etwas, das Marvel einfach noch lernen muss. Engagiert nicht Raimi, DaCosta und Co., wenn ihr doch nur den nächsten Film nach Schema F machen wollt. Dafür sind andere Regisseure besser geeignet. So beraubt man sich schon prinzipiell einer eigenen Identität und mir als Zuschauer liefert man keinen Grund, sich auf den nächsten Film zu freuen.
    Als nächstes gehts bei Marvel dann wieder ins Sony-Lager. Ob ich da glücklicher werde, glaube ich indes jedoch nicht.

    #1792297
    captain carotcaptain carot
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    Ich fand The Marvels nicht die herbeizitierte Vollkatastrophe. Ne, nicht wirklich gut, halt schon mit starkem Stangenware-Feeling.

    Kamala Khan hätte hier auch für mich mehr im Fokus sein können, die Figur ist als Fangirl/Superhero-Azubi IMO angenehm anders als die erwachsen Helden und Iman Vellani macht ihre Sache meiner Meinung nach wirklich gut. Das ganze hätte ruhig unkonventioneller bleiben dürfen.

    Ich glaube, ich gucke mir noch mal Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben an. Der hat sehr vieles besser gemacht als viele adere (potenzielle) Franchise Filme der letzten paar Jahre und nimmt sich auch nicht zu ernst. Leider nur mäßig erfolgreich.

    #1792298
    ChrisKongChrisKong
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    Der könnte trotzdem eine Fortsetzung erhalten, weil, tadaa, auf Netflix lief er sehr erfolgreich. Gut möglich, dass die einen weiteren Teil mitfinanzieren. Er passt halt sehr gut in deren Schema. Die Zukunft wird vermutlich sowieso stärker wieder von Co-Produktionen geprägt sein, da auch die Vertriebswege immer mehr zerfasert sind. Gibt so gut wie keinen mehr, bei dem alles aus einer Hand ist. Und jetzt, wo Paramount verkauft ist, wird man sicherlich schauen, wo man mit welchen Stoffen erfolgreich war.

    #1792300
    captain carotcaptain carot
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    Das ist mit Sicherheit mittlerweile ein Problem. Gleichzeitig sind die ausufernden Budgets ein anderes.

    Letztes Beispiel bei Disney+ war wohl Agatha all Along vs The Acolyte. Ersteres war bei geringeren Zuschauerzahlen ein voller Erfolg, weil sehr viel günstiger. Honor among Thieves war wohl mit um die 150 Millionen auch noch vergleichsweise ‘günstig’ aber beileibe keine kleine Produktion.

    #1792307
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Madame Web

    Um die eigene Leidensfähigkeit zu testen, gings weiter mit Madame Web von Sony. Der Film ist weit weniger problematisch oder ein totaler Fail, als aus ihm gemacht wurde. Gut ist er trotzdem nicht. Immerhin versucht er die Charaktere ein wenig greifbarer zu machen. Heisst, die Stossrichtung wäre gut, aber die Umsetzung ist es eher nicht.
    Ich werde hier auch mal ein Problem adressieren, das mittlerweile viele von diesen Franchise-Filmen haben, die neue Charaktere mit eigenen Filmen einführen wollen.

    Das Origin-Problem

    Eine der Weisheiten, wenn man es so nennen möchte, die mir von George Lucas im Gedächtnis geblieben sind, war, inmitten der Action zu starten. Zeig, was du tust, dann weiss ich, wer du bist. Ich brauch keinen Werdegang, um das als Zuschauer zu verstehen. Sobald mal das Interesse für die Charaktere da ist, kann man bei Bedarf diese Dinge immer noch weiter ausloten. So erfahren wir beispw. erst im dritten Indy-Film, woher Fedora und Peitsche stammen, seine Angst vor Schlangen, die Narbe am Kinn usw. Komisch nur, dass die Filme davor ganz ohne dieses Wissen funktioniert haben. Uns werden diese Dinge dann aber auch gezeigt und nicht über langweilige Exposition erklärt. Hier bietet sich für einen Vergleich idealerweise die Alien-Filmreihe an und die Alien vs Predator Filme. Während Scott und Cameron uns das Verhalten der Crewmitglieder organisch in ihrem Umfeld zeigen, bei Scott die Arbeiterklasse im Weltall, bei Cameron die Macho-Attitüden des Militärs, werden im ersten Alien vs Predator Film die Biografien wie Wiki-Einträge vorgelesen. Den Unterschied sollte eigentlich jeder merken.
    Zurück zu dem Origin-Problem. Hier stellt sich die Frage zu Show dont tell weniger, nur die Frage, ob wir das wirklich alles zeigen müssen und wie viel es von der eigentlichen Handlung in Anspruch nimmt. Hat der Werdegang eine Relevanz für die Geschichte oder ist es eher schmückendes Beiwerk.
    Superhelden und ihre Stoffe tendieren dazu, die immer wieder gleichen Tropes zu verwenden und die Geburt des Helden auch mit deren Nemesis zu verknüpfen. Und das findet mittlerweile in einer solchen Häufigkeit statt, dass für darin eine Misskonzeption liegt. Es gibt natürlich gelungene, fast schon prototypische Beispiele, die wirklich gut funktionieren und uns an der Charakterentwicklung teilhaben lassen. Hierzu gehören sicherlich die bekanntesten Comic-Helden dazu. Passenderweise natürlich Spider-Man, dessen Egoismus in letzter Konsequenz zum Tod eines geliebten Menschen führt und ihn erst danach zur freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft werden lässt.
    Nur, wie viele von diesen ähnlichen Geschichten braucht es in der Welt der Comics denn noch? Stan Lee erkannte das Problem und die X-Men, die durch ihre Genetik ihre Superheldenkräfte erlangten, waren seine Antwort. Das ersparte den Autoren dann diesen Zwang, für jede der Figuren einen Background zu kreieren, der sich immer wieder wie eine nächste Variante der Spider-Man Geschichte anfühlt. Also auch da galt, direkt hinein in die Action. Wenn Verknüpfungen in die Vergangenheit relevant sind, können die auch gut als ein Twist eingebaut werden. Man denke da an die Watchmen und die Herkunft eines der Mitglieder.
    Startet man ein Cinematic Universe, kann ich gut verstehen, warum man dazu einen Einstiegsfilm macht. Nur war das mMn keine gute Idee, es praktisch für jede Figur zu wollen und hat dann eben auch mal seinen Peak erreicht. Wie gesagt, solange es eine gute Verbindung zur Geschichte gibt, bin ich dem auch nicht abgeneigt. Z.B. wurde in Captain America sein Hintergrund als Posterboy für Kriegspropaganda sinnvoll in die Geschichte und später auch in die Miniserie the Falcon and the Wintersoldier integriert.
    Bei Sony scheint man nun der Meinung zu sein, lauter solcher Origins-Filme liefern zu müssen. Morbius, Venom, Madame Web, demnächst Kraven the Hunter. Die standen dann noch in Konkurrenz zu den ganzen DC-Filmen, die sich sogar deutlich weniger mit diesen Filmen abmühten. Nur zur Unterscheidung, ein Einzelfilm zu einem Superhelden ist ja nicht gleich ein Film über seine Entstehung. Die Frage ist einfach, wie viel Zeit man damit aufwenden soll und was es erzählerisch bringt.
    Auch hier gerne ein Beispiel, das ich als gelungen betrachte. Kill Bill und die Herkunft von Oren Ishii. Diese wird uns in einem kleinen Anime im Film gezeigt und liefert die Erklärung, wie sie an die Spitze der Yakuza gelangen konnte, die ansonsten strikt patriachalisch sind. Zumal sie auch noch keine reine Japanerin ist. So wirkt denn auch später ihre Skrupellosigkeit absolut überzeugend. Für alle anderen Figuren in Kill Bill hat man das nicht gemacht, vermutlich auch, um das Geheimnisvolle um die Figuren ein wenig zu bewahren. Und nötig wars halt eben nicht. Von Beatrix Kiddo sehen wir dann auch erst im zweiten Teil, wie sie ihr Training durchlief und es hat einen direkten Zusammenhang mit ihrer Konfrontation mit California Mountain Snake und mit ihrer Flucht aus dem Holzsarg.

    Und Madame Web? Nun, der ganze Film ist eine einzige Vorgeschichte, für Madame Web und ihr Gefolge. Ein Prolog auf Filmlänge ausgedehnt. Klingt prickelnd? Nicht wirklich. Wir erleben hier auch nicht die Geburtsstunde ihrer Nemesis, denn der Gegner im Film überlebt das Ende nicht. Und was diesen im Grunde bewegt, ist irgendwie absolut obsolet, geht eher Richtung selffullfilling prophecy. Am Ende verteidigt er seinen Lebensstil, von dem wir nicht wirklich was erfahren. Weder was er macht, noch was es mit dem Dark-Spider-Man Kostüm auf sich hat. Die ganze Story mit den Spinnenmenschen wirkt auch so hinzugedichtet und deren Mantra, wir mussten eingreifen, wirkt auch deplatziert. Schliesslich warten sie schön ab, bis der Schurke alle erschossen hat, bevor sie aktiv werden. Man könnte jetzt denken, dass man dem Zuschauer vielleicht noch eine Botschaft mit auf den Weg geben will, wie nicht in ein Ökosystem einzugreifen oder dgl. Aber nein. Dafür kommen dann so faule invertierte Sprüche wie aus grosser Verantwortung folgt grosse Macht. Genau, der Spruch aus Spider-Man, einfach andersrum und irgendwie total unsinnig.
    Der Streifen lässt mehr Fragen offen als das Ende von Akte X. Der Schurke sieht oder besser träumt permanent von einer möglichen Zukunft, die dann sowieso nicht eintritt. Stellt sich die Frage, wie und warum aus den drei Teenagerinnen später dann Superhelden werden. Zeitlich sind wir dann deutlich woanders angesiedelt, die einzige Überschneidung mit dem MCU ist Onkel Ben, den wir kennenlernen. Was Sony also genau mit dem Film bezwecken wollte, weiss ich nicht. Denn so für sich alleine kann man den Film komplett ignorieren. Er verlangt faktisch eine Fortsetzung, weil vieles einfach nicht auserzählt wird. Diese wird wohl kaum folgen und ins MCU wird man die Figuren wohl auch kaum integrieren.
    Nein, Sony hat hier wirklich absolut keinen Masterplan, den sie verfolgen. Aktuell läuft ein dritter Venom-Film, der Abschluss dieser Reihe, und von Spidey weit und breit nichts in Sicht. Man versucht nicht mal wirklich die nicht funktionierenden Einzelfilme zu einem grossen Ganzen zu verknüpfen.
    Die Darstellerriege ist eine gemischte Angelegenheit. Dakota Johnson überzeugt mich ehrlich gesagt nicht. Sie wirkt wie eine TV-Moderatorin, die sich in anderen Jobs versucht, um daraus eine Reportage zu machen. Die Teenagerinnen machen ihre Sache gut, allerdings kommen sie dann auch wieder etwas zu kurz, als dass sich wirklich eine Chemie unter ihnen entwickeln könnte. Tahar Rahim als Schurke Ezekiel ist eine Enttäuschung. In the Serpent (Miniserie auf Netflix), spielte er einen Psychopathen und zwar so fesselnd, dass er wirklich die Spannungskurve nach oben trieb. Davon merkt man hier nichts. Er ist so austauschbar wie die Geschichte. Sein Charakter kommt zwar oft vor, bleibt aber absolut unterentwickelt. Interessanterweise müht er sich die längste Zeit selber ab, die Drecksarbeit zu erledigen, obwohl er scheinbar ein erfolgreicher Geschäftsmann ist. Aber man sieht eigentlich irgendwelches Personal. Sparmassnahme von Sony?
    Effekte gehen in Ordnung, aber wirklich viel Schauwerte hat der Film sowieso nicht. Das Ende löst sich irgendwie in Wohlgefallen auf, obwohl es eigentlich dramatischer nicht sein könnte. Für mich stimmen hier die positive Tonalität mit dem Geschehenen nicht überein.
    Der Film ist undurchdacht von Anfang bis Ende. Allerdings war die Kritik sicher eine Aufkummulierung von Marvel-Frustmomenten. Denn persönlich kann ich jetzt nicht sagen, dass dieser Film schlechter sein soll als diverse andere Filme im Marvel-Universum, die jüngst über die Leinwand flimmerten. Die Probleme sind meist ähnliche. Hier hätte man nur von Anfang die Entstehung der Madame Web auf ein Minimum reduzieren sollen, denn obwohl man einen ganzen Film drauf verschwendet, bleibt vieles unterentwickelt.
    Seis drum, vielleicht setzt man mit Kraven the Hunter auf etwas mehr kernige Action, dann kann man wenigstens die geniessen.

    #1792822
    captain carotcaptain carot
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    Mad God
    Ob man mit Phil Tippetts alptraimhafter Endzeitvisionnvon Animationsfilm was anfangen kann? Ist jedenfalls kein Film für jeden, zumal die 85 Minuten ohne Dialog auskommen.

    Visuell ist es jedenfalls ein Meisterwerk analoger Animationskunst und 2024 im Zeitalter von KI Bullshit an jeder Ecke gleichzeitig ein Anachronismus.

    #1792898
    ChrisKongChrisKong
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    The Fall Guy

    Die nächste Show der 80er, die ein Kino-Revival erfahren durfte. Nach dem locker flockigen The Lost City mit Sandra Bullock und Channing Tatum, dürfen dieses Mal Ryan Gosling und Emily Blunt ein Action-Techtelmechtel durchlaufen. Das hat wenig mit dem Colt Seavers aus der Serie zu tun – schätze ich mal, da das tatsächlich eine der wenigen Serien war, die ich damals nicht wirklich verfolgt hatte – aber eine werksgetreue Adaption war da auch nicht das Ziel. Nun steht und fällt das mit dem Zusammenspiel der Hauptdarsteller. Beide harmonieren nicht schlecht, aber ganz ehrlich, die Funken fliegen für mich da nicht. Da war die Kombi Gosling und Emma Stone in LalaLand doch besser. Zumal ich die Rollen vermutlich eher getauscht hätte und Emily Blunt besser in die Colt Seavers Rolle gepasst hätte. Das wäre für mich ein guter Twist gewesen, aber wenn man heuer Genderswapping macht, vermutet man wohl gleich wieder eine Agenda, auch wenn es der Sache hier irgendwie mehr Pepp verliehen hätte.
    Nun denn, der Film unterhält streckenweise sehr gut und viel Kurzweil kommt schon auf. Natürlich ist er wie die meisten der aktuellen Filme auch wieder zu lang. Solche Filme muss man wirklich nicht auf 2 Stunden auswalzen. Gerade im ersten Drittel wirken die Beziehungswortgefechte wie eine Bremse und sind auch nicht wirklich originell. Die Autoren dachten wohl anders und kommen in der Szene einfach nicht auf den Punkt.
    Joa, wer hier wegen Gosling ein Nice Guys 2 erwartet, der liegt leider falsch. Drew Pearce ist was Dialoge betrifft jetzt eher Mittelmass, was seine Filmographie eindeutig belegt. Da wünschte man sich halt Shane Black als Scriptdoctor.
    Hannah Waddingham, bekannt aus Ted Lasso, spielt eine durchgeknallte Produzentin, und kann so ein paar Akzente setzen.
    In der Summe ein launiger Actioner, der nichts wirklich falsch macht, trotzdem Optimierungspotenzial offenbart. Am Ende gibt es dann noch ein überraschendes Cameo, das kaum hätte lustiger sein können, Erinnerungen an das geniale Intro von Austin Powers 3 wurden geweckt.
    Wer the Lost City mochte oder Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten, sollte mal einen Blick riskieren.

    #1793079
    ChrisKongChrisKong
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    Deadpool & Wolverine

    Highbudget-Trash aus der Marvel-Küche oder wichtiger Eintrag im MCU? Um es kurz zu machen, Ersteres. Und der Film macht daraus auch keinen Hehl. Für mich gehörte die Deadpool-Reihe nie zum MCU oder den X-Men Filmen, das besorgen schon alleine die Meta-Kommentare, die jegliche Ernsthaftigkeit auflösen wie Zuckerwürfel im heissen Kaffee. Spielt das eine grosse Rolle? Ja und Nein könnte man sagen. Auf der einen Seite sucht Marvel den Erfolg vergangener Tage, auf der anderen Seite haben sie ihn nun mit einem Film, der sich nicht mit Häme zurück hält zu eben jenem MCU. Was der Film also versucht, ist klar. Darum war sein Erfolg vermutlich sogar absehbar.
    Bei der Umsetzung steht und fällt es ein wenig damit, wie sehr man Ryan Reynolds erträgt oder eben nicht. Ich muss sagen, dass ich sowohl ihn wie auch The Rock mittlerweile nur noch dosiert geniessen kann. Denn obwohl beide schauspielern können, tun sie es fast gar nicht mehr und sind mittlerweile ein Synonym für den überteuerten Mist, den man auf Netflix serviert bekommt. Bei Reynolds wird das nur umso deutlicher in diesem Film, denn Hugh Jackman zeigt darstellerisch ganz klar, wer die besseren Skills hat. Den Spass an der Übellaunigkeit kann man ihm förmlich ansehen. Und dennoch zeichnet er durchaus ein differenziertes Bild dieser neuen Logan-Figur.
    Auf der anderen Seite bleibt Reynolds eine Laberbacke ohne wirkliches Gespür für komödiantisches Timing. Sein Credo lautet, Masse statt Klasse. Und so haut er Gag um Gag raus, damit ein paar davon zünden, wenn der Rest es nicht tut. Er hat leider auch die Angewohnheit, Pointen zu Tode zu reiten und das zeugt nicht von Comedy-Talent.
    Eine der besten Sequenzen der Reihe war im zweiten Film die Rekrutierung der X-Force. Es war fast schon ein eigenständiger Sketch. Und so ist auch dieser Film aufgebaut, als eine Aneinanderreihung von Sketchen, die mal mehr mal weniger mit der Erwartung der Zuschauer spielt. Besonders im Hinblick auf die Cameos, hat man damit sicherlich den grössten Spass. Allein schon der Gag um Captain America ist Gold wert.
    Daneben gibt es ein buntes Zitate-Fest rund um die X-Men und die Avengers. Ich werde hier jetzt nicht die ganzen Cameos aufzählen, es sind recht viele. Einer davon hat es allerdings schon zum viralen Hit geschafft und mal eben in Eigenregie einen MCU Film gecancelt. Das verdeutlicht das Problem noch einmals sehr gut. Die Rede ist natürlich von Blade, dem einzig wahren Blade. Und damit bedient man die ganzen Marvel- und MCU-Kritiker natürlich perfekt, sägt aber buchstäblich das eigene Reboot damit ab.
    Stellt sich die Frage, jetzt, wo bei Marvel alles durchdekliniert wurde, funktioniert das MCU nur noch als Parodie und What if…? Wundertüte? Die Frage werden die kommenden MCU Filme beantworten müssen mit ihrer Zugkraft an den Kinokassen.
    Deadpool & Wolverine hatte so grossen Appeal, dass ihm auch der frühe Disc- und Streamingrelease überhaupt nicht geschadet hat. Heisst, die Leute hatten richtig Bock auf die enthemmte Sause und dieses Fanfest. Vielleicht gibts dafür noch keinen passenden Begriff. Es ist ein Mix aus viralem Marketing, Metakommentar, Fanservice und einer Hommage sowie Persiflage.
    Eine Geschichte will der Film nicht wirklich erzählen. Die TVA ist hier der Luzifer ex Machina, den man passend mit Metacomment zum McGuffin Timeripper stattfinden lässt. Dann natürlich das Mad Max Szenario, das auch ganz laut nach Trash schreit. Wobei ich hier sogar eher an den Krieg der Eispiraten gedacht habe.
    Damit die Reihe weiter funktioniert, muss sie natürlich ausserhalb des MCU stattfinden und das MCU selbst muss Material liefern. Immer gesetzt den Fall, dass es weitere Deadpool Filme geben wird. Natürlich macht man sich auch darüber lustig.
    Die Schwierigkeit besteht nun darin, die Ausrichtung eines weiteren Films zu finden. Denn Teil 2 unterscheidet sich sehr stark von Teil 3. Das ist natürlich von Vorteil, so behalten die Filme ihre Eigenständigkeit. Mir gefiel Teil 2 bislang am besten, dieser hatte auch eine Geschichte, die nicht verkehrt war. Auch da gabs einen starken Co-Star quasi als Antidot zu Reynolds ewig gleichem Vortrag. Jackman war so gesehen wirklich das Beste, was dem Film passieren konnte. Das wird schwer zu toppen sein. Wenn beide wieder dabei sind, läuft man allerdings Gefahr, sich zu wiederholen.
    Da ich einen soft spot für Trash dieser Kategorie habe – hat der Film auch ordentlich unterhalten über die gesamte Laufzeit. Originell ist das nicht wirklich. Wer ein wenig in die Vergangenheit blickt, findet sehr viel davon z.B. in Tank Girl, der mMn bis heute absolut unterschätzt wird. Wer allerdings die noch viel lustigere Verballhornung von Disney und Co. möchte, sollte sich unbedingt den Chip und Chap Film reinziehen. Leider gibt es dieses Juwel bis heute nur bei D+ und nicht als Disc.
    Ein paar Worte noch zur UHD Umsetzung. Das Bild ist ein absoluter Traum. Knallige Farben, hohe Schärfe und Plastizität. Ich würde sie zu den aktuellen Referenzscheiben zählen. Der Ton kann da nicht immer ganz mithalten, zumindest die deutsche Tonspur. Ich hätte da mehr direktionale Effekte und dgl. erwartet. Auch die Musiknummern wirken sogar erstaunlich blass. Vieles spielt sich eher in der Front ab. Ein wirkliches Mittendrin-Gefühl wie bei anderen UHD-Releases entsteht so nicht.
    Von den letzten paar Marvel-Filmen mit Abstand der Beste.

    #1793258
    TabbyTabby
    Teilnehmer

    IMG-20241116-150126

    Endlich die Blu-ray, hoffe der Film zündet heute Abend auch bei mir.
    Hab zumindest im Vorfeld ziemlich hohe Erwartungen an den Film.^^

    #1793386
    TabbyTabby
    Teilnehmer

    Longlegs
    Ich muss gerade mal so zurückdenken, was ich dieses Jahr so an neuen und interessanten Horror-bzw Genrefilmen gesehen habe und da fallen mir sofort Pearl, MaXXXine und Late Night with the Devil ein, die da herausgestochen haben. Longlegs gehört ab jetzt definitiv auch dazu, was nicht nur an Nicolas Cage liegt, der die Rolle von Longlegs wirklich grandios spielt, nein auch Maika Monreo (IT Follows) als ermittelnde FBI Agentin hat mir hier sehr gut gefallen.
    Der Film selbst ist aber auch nicht zu verachten und ist ein richtig guter Horrortriller, mit einer stimmigen Atmosphäre, klasse und teilweise auch ziemlich verstörenden Bildern und einer bis zum Schluß spannenden Handlung.
    Top! 🙂

    #1793389
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Deadpool & Wolverine:

    Ich fasse mich kurz, Spaß macht der Merc with a Mouth auch hier wieder. Allerdings liegt das eben zu einem Gutteil auch an Wolverine. Ob ein Deadpool Solofilm noch mal so gut funktioniert hätte? Ich glaube eher nicht. Klar, im Vorgänger hatte Cable einen ähnlichen Posten, allerdings nicht wirklich den gleichen. Die Auftritte von Blade und Elektra (und ja, damit auch Gambit und X23) fand ich durchaus gelungen. Auch wenn das mittlerweile ein bisschen vergesen wird, Blade stand so ziemlich am Anfang der erfolgreichen Marvel Verfilmungen, gefolgt natürlich von X-Men und Raimis Spider-Man.

    Andererseits fehlen mir Figuren aus dem Vorgänger irgendwie ein wenig. Nicht dass sie hier noch zusätzlich reingepasst hätten, aber das Chaosteam aus dem Vorgänger mit Domino und Cable hatte schon was.

    Damit ist dann auch letztlich die Frage, braucht es noch einen weiteren Deadpool Film? Und wie steht es um Logan?

    Zu letzterem, wenn man nicht gerade einen jüngeren Wolverine will (wie mit Cavill angedeutet) bleibt eigentlich wirklich nur noch Old Man Logan. Aus meiner Sicht wäre es aber wirklich an der Zeit, die Fackel weiterzugeben.

    Zu ersterem, einen weiteren, reinen Deadpool braucht es IMO nicht mehr. Der Handlungsbogen ist so langsam endgültig abgeschlossen.

    #1793470
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    UHF -Sender mit beschränkter Hoffnung

    Vorweg, der Weird Al Yankovic Streifen ist jetzt nicht unbedingt ein glorreiches Stück Kinokunst. Gibt eigentlich einen Haufen besserer Comedy/Parodien. Allerdings ist das auch genau die Art leicht anarchisches Kino, das schon ein, zwei Jahre später gar nicht mehr gebaut wurde.

    Die zwei größten Knackpunkte für mich, der Streifen ist teilweise zu versatzstückhaft und als Hauptdarsteller überzeugt Yankovic selbst einfach nicht über die Zeit. Bessere Medienkritik gibt RoboCop ohnehin im Vorbeistapfen ab. Allerdings gibt es trotzdem den passenden 80er Flashback und natürlich Gags, von denen man viele heute nicht mehr bringen könnte.

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