Filmkritik: Tetris

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Dieser Artikel stammt aus der M! 356 (Mai 2023).

MERING •  Mit mehr als einer halben Milliarde verbreiteter Einheiten zählt die ursprünglich in der UdSSR entwickelte Klötzchen-­Stapelei Tetris zu den erfolgreichsten Videospielen weltweit. Der gleichnamige, Ende März auf AppleTV+ veröffentlichte Thriller skizziert, wie dieser Erfolg überhaupt erst ins Rollen kam. Im Fokus steht dabei der holländisch-amerikanische Computerspiel-Enthusiast Henk Rogers, seines Zeichens Gründer der in Tokio ansässigen Firma Bullet-Proof Software. Auf der CES in Las Vegas entdeckt er 1988 das von Alexey Pajitnov programmierte Spiel und ist sofort hingerissen vom simplen wie genialen Konzept. Wenig später gelingt es ihm, die Konsolen- und Arcade-Lizenzrechte für den japanischen Markt zu sichern und Nintendo von einer lukrativen Partnerschaft zu überzeugen. Doch der millionenschwere Deal – für den er sein gesamtes Privatvermögen aufs Spiel setzt – gerät ins Wanken, als bekannt wird, dass die Rechtesituation viel vertrackter ist als gedacht. Rogers reist daraufhin nach Moskau, sucht die ursprünglichen Lizenzgeber und gerät dabei sogar ins Visier des KGB.

Fazit: Der von Jon S. Baird inszenierte, knapp zweistündige Film basiert auf einer wahren Geschichte, überspitzt die Fakten hier und dort jedoch zugunsten eines turbulenten, wenngleich vorhersehbaren Plots. Heraus sticht dabei Taron Egerton, der die Rolle des risikoreichen Rogers mit viel Herzblut verkörpert. Aber auch der Soundtrack und charmant eingesetzte Pixel-Grafik­filter machen Tetris zu einem durchaus sehenswerten Erlebnis.

neuste älteste
Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Im Buch “Und dann kam Tetris.” gab nie ein Verfolgungsjagd. Trotzdem bin ich als nicht Apple TV + neidisch.

xarjaz
I, MANIAC
xarjaz

Ein bisschen tiefer hätte diese “Kritik” schon gehen können. Ein Absatz Inhaltsangabe und dann noch 3 Sätze Fazit sind sehr dünn. Immerhin kann ich dem Fazit zustimmen. Meine Frau und ich fanden den Film beide sehr unterhaltsam und toll inszeniert. Eine historisch-akkurate Verfilmung sollte man nicht erwarten, und das will der Film auch zu keiner Zeit sein. Stattdessen nimmt er sich genau die richtigen Freiheiten, um aus der wahren Begebenheit gute Unterhaltung zu spinnen. Perfekt für einen Filmabend zuhause, allein oder mit der Familie.
Taron Egerton macht übrigens auch in der Miniserie Black Bird eine gute Figur, ebenfalls auf AppleTV+ zu sehen.