Wegen “Gleichzeitigkeits-Klausel” bei ID@Xbox: Entwickler Vlambeer geht zu Sony

Nintendo tut’s. Sony tut’s. Und auch Microsoft legt nach: Die Rede ist von den Bemühungen der Konsolenhersteller, Independent-Entwickler für ihre Next-Gen-Plattformen zu begeistern.Vor noch gar nicht allzu langer Zeit sah das noch ganz anders aus, legte man den kleinen Entwicklern auf den Konsolen doch eine Menge Steine in den Weg.

Doch hat sich jetzt für diese die Situation wirklich verbessert?

Microsoft präsentierte vor kurzem (mehr dazu hier) eine Liste von 32 unabhängigen Studios, die sich am „ID@Xbox“-Programm beteiligen. Vlambeer ist eines von ihnen – und dessen Mitgründer Rami Ismail redete jetzt gegenüber VG247 Klartext.

Das Interesse an der Indie-Szene sei gewachsen, stellt er fest. Vor allem Sony habe aktiv um Entwickler für die PlayStation 4 geworben und das war neu: “Es war furchtbar, mit ihnen (Sony) zu arbeiten”, erinnert er sich. “Sie antworteten auf überhaupt nichts und hatten auch keine Leute, die Sache anzugehen. Aber offen gesagt, Microsofts Programm war ebenfalls nicht berauschend, aber immerhin antworteten die auf deine E-Mails.”

Die Zertifizierung für die Plattformen war eine der größten Hürden. Sony habe dies erkannt, lobt Ismail, und vereinfachte den Prozess. Besonders Shahid Ahmad, Senior Business Development Manager für die PlayStation in Europa, tat sich hier hervor: Den Vertrag für Luftrausers hielt dieser beispielsweise kurzerhand auf einem Bierdeckel fest, so dass sich das Studio nicht durch diverse Sony-Gremien hangeln musste.

Und Microsoft? Nach der desaströsen Xbox One-Ankündigung vollzog man den U-Turn – auch in Bezug auf unabhängige Studios. Microsoft sah, dass Sony offensichtlich etwas richtig machte. Es entstand ID@Xbox, und das Programm sei laut Ismail ein Schritt in die richtige Richtung: “Es ist ein gutes Programm. Man bekommt die Dev-Kits, es ist alles standardisiert.”

Doch es gebe auch einen ziemlich großen Haken: Denn wenn man ein Spiel auf weiteren Plattformen veröffentlichen will, ist man gezwungen, diese zur gleichen Zeit herauszubringen wie auf der Xbox One. Unmöglich für kleinere Entwicklerstudios, findet Ismail, denn aus Kostengründen könne man nicht an allen Versionen gleichzeitig arbeiten.

Jetzt zog Vlambeer laut Joystiq bei Nuclear Throne die Notbremse und vereinbarte einen Exklusiv-Vertrag mit Sony, denn nur so ließ sich die Klausel außer Kraft setzen. Das Spiel erscheint kommt nun vier Wochen exklusiv für die PS4, erst danach erscheint es auf der Xbox One.

Mehr dazu erfahrt Ihr in den recht umfangreichen Interviews mit VG247 sowie Joystiq.