Agatha Christie: Mord im Orient-Express – im Test (PS4)

0
555
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:, , , ,
USK:
Erschienen in:

Unter den Figuren der britischen Schriftstellerin ist Hercules Poirot die bekannteste und Mord im Orient-Express der berühmteste Fall des belgischen Detektivs. Selbst Lesemuffel kennen die winterliche Zugfahrt-mit-langem-Stopp dank hochkarätigen Verfilmungen, zuletzt 2017 von und mit Kenneth Branagh als Poirot, Depp, Dafoe, Dench und Cruz als Passagieren. Die meisten Krimifreunde wissen somit um die Pointe und einen der, so Microids-PR, ”besten Plot-Twists der Literaturgeschichte”.

Die Umsetzung folgt dem Roman von 1934 nicht buchstabengetreu, sondern modernisiert die Story, versieht das nostalgische Ambiente mit 2023-Inventar, Smartphones und E-Zigaretten. Auch zaubert sie gleich nach der Mordnacht eine frische Co-Detektivin aus dem Hut, die fesche US-Polizistin Joanna. Zeitdruck-Hektik oder Action gibt es nicht: Das Gros des Abenteuers wandert Ihr Zugwaggons ab, belauscht Gespräche im Speisesaal und blickt in jedes Kabinenschränkchen. Nachdem der unsympathische Mr. Ratchett keine gute Nacht, sondern ein Dutzend Stiche in der Brust hat, verhört Ihr ­Mitreisende und Personal, reimt Euch aus Erinnerungen, Behauptungen, Beobachtung und Abwägung die Umstände und Motive zusammen. Fahndet in alle Richtungen auf Eurer ”Mindmap”, wo jede Tat und Erkenntnis Verbindungen zwischen Gedanken, Intuition und Handlungsmöglichkeiten legt, graue Kreise Fakten, blaue ungelöste und grüne erledigte Aufgaben markieren. Das Spiel ist kein erbarmungslos kniffliges Adventure, sondern eine entspannte Interactive Novel, in der Ihr nicht scheitern könnt. Es macht null Unterschied, ob man gut aufpasst, um Geschehen und Charaktere mit sicheren Klicks zu durchschauen oder sich nach Trial&Error-Art durchdrückt.

Zurück
Nächste