Broken Age – im Test (PS4/PSV)

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Auf den ersten Blick haben die beiden spielbaren Protagonisten von Broken Age nichts miteinander zu tun. Der Junge Shay lebt einsam auf einem Raumschiff und versucht, die tägliche Routine aus Frühstück und Kinderspielen zu durchbrechen, die ihm eine bemutternde künstliche Intelligenz aufdrückt. Das Mädchen Vella befindet sich hingegen in einer bedrohlichen Lage: Sie soll zum Wohle ihres Dorfes einem Tentakel-Monster als Opfer dargebracht werden. Dennoch überkreuzen sich die Schicksale der beiden im Laufe des Tim-Schafer-Adventures – und behandeln dabei Themen wie das Erwachsenwerden, das Abnabeln von den Eltern und das Erweitern des eigenen Horizonts.

Mit welchem der beiden Charaktere Ihr startet, bleibt Euch überlassen, ein Wechsel zwischen den Figuren ist jederzeit möglich. Genreüblich sammelt Ihr allerlei Gegenstände, sprecht mit jedem aus der skurrilen NPC-Riege (unter anderem einem Baum mit Brechreiz, einem Sekten-Guru in den Wolken und notorisch gut gelaunten Strickpuppen) und löst Rätsel. Die sind in der ersten Hälfte des Spiels simpel bis logisch, sodass genug Zeit bleibt, die wunderschön gestalteten Schauplätze und witzigen Dialoge zu genießen. Nach einer bedeutenden inhaltlichen Wendung folgt aber Teil zwei des über Kickstarter finanzierten Abenteuers – und für diese Stunden empfehlen sich Geduld, ein waches Auge, Stift, Papier und nochmals Geduld. Statt frische Szenarien und Figuren zu präsentieren, schickt Euch Double Fine auf lange Laufwege, versteckt wichtige Hinweise im Bildhintergrund und fordert auf einmal Timing, Charakterwechsel und (wohlwollend ausgedrückt) abstrakte Lösungsansätze. In der Realität heißt das: Weil es keinerlei Hilfestellungen gibt, kombiniert Ihr oft wild alles mit allem und geht immer wieder die gleichen Dialoge durch (Stichwort ”Baumwitze” und ”Roboterverkabelung”) und hofft, auf diese Art weiterzukommen. Den Cursor bewegt Ihr dabei entweder frei im Raum oder wechselt mit dem rechten Analogstick alle Hotspots im Raum durch – so verpasst man wenigstens keine relevanten Items. Die frustgeschwängerte zweite Hälfte des Spiels schmälert den Gesamteindruck von Broken Age erheblich. Daran ändern auch die auf Deutsch und Englisch hervorragenden Synchronsprecher und die bis zum Ende interessante Geschichte nichts, deren Schluss auch noch überhastet wirkt und teils in die Credits ausgelagert wurde.

Tobias Kujawa meint: Broken Age erschien auf PC in zwei Teilen, mit mehr als einem Jahr zeitlichem Abstand. Das merkt man dem Abenteuer deutlich an: Die erste Halbzeit begeisterte mich mit moderaten Denksport- und Kombinationsaufgaben, lustigen Figuren und toller Optik. Ich mochte Shay und Vella, verstand ihre Motivationen und hatte ein klares Ziel im Blick. Die zweite Hälfte hat Double Fine aber vermurkst. Optisch gibt es kaum Neues, dafür brachten mich die Rätsel nun regelmäßig zur Verzweiflung. Den inhaltlichen Höhepunkt bildet nach meiner Meinung der Pausenpfiff, das richtige Ende kommt da nicht mit. Am Schluss bleiben zu viele Fragen offen: Was passiert mit den Charakteren und ihren Welten? Was lernen sie aus dem Abenteuer und wie entwickeln sie sich weiter? Bei den interessanten Themen, die das Spiel aufwirft, hätte ich mir darauf ein paar Antworten erhofft.

Schickes Adventure, das sich in der zweiten Hälfte verzettelt.

Singleplayer6
Multiplayer
Grafik
Sound
Danijel78
I, MANIAC
Danijel78

Mich hats überhaupt nicht angesprochen und war total entäuscht.

knochenrochen
I, MANIAC
knochenrochen

Bei Broken Age gehen die Meinungen doch stark auseinander – von Verrissen bis Lobpreißungen alles dabei. Für mich selbst gehört das Spiel in die Kategorie “”eines der audiovisuell bezauberndsten und inhaltlich wie spielerisch vereinnahmendsten Adventures aller Zeiten””. Könnte problemlos von LucasArts sein, denn genau danach fühlte sich jede Minute, die ich mit dem Titel verbrachte, an.Sollte Schafer wieder bei Kickstarter um Geld für ein Adventure bitten, werde ich diesmal deutlich mehr als die lächerlichen 15 Dollar investieren.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Eigentlich Schade um den Titel und die Idee mit Kickstarter.

HASaldi404
I, MANIAC
HASaldi404

Ich werd’s mir trotzdem für die Vita holen, Tim Schafer halt ^^