Enslaved: Odyssey to the West – im Test (360)

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Das Spielerlebnis von Dragon Age könnte man mit dem Schmökern in einem guten Fantasyroman vergleichen. Von den Uncharted-Teilen sagt man, sie seien spielbare Hollywood-Blockbuster. So gesehen gibt es für Enslaved: Odyssey to the West nur eine adäquate Beschreibung: Comic zum Mitspielen!
Dieser Vergleich bezieht sich zunächst auf die manchmal schon schmerzhaft bunten 3D-Areale des postapokalyptischen Actionspiels und auf die ausdrucksstarken, überzeichneten Gesichter des Protagonisten Monkey und seiner Hippie-Herrin Trip. Ein ums andere Mal verweilt Ihr in linear aufgebauten, aber abwechslungsreichen Levels, um eine der betörenden Bildkompositionen zu genießen, mit denen Chefdesigner Tameem Antoniades die von giftgrünen Schlingpflanzen zurückeroberten Ruinen New Yorks, den stürmischen Wolkenhimmel über einer Windfarm oder die schillernden Benzinseen eines Mech-Friedhofes inszeniert. Gebannt folgt Ihr dem Mienenspiel des miteinander streitenden, diskutierenden und schließlich subtil flirtenden Paares, hervorragend dargestellt durch die digitalisierte Schauspielkunst von Andy ’Gollum‘ Serkis und seiner nicht minder begabten Kollegin Lindsay Shaw.
Typisch für einen Comic ist die Rahmengeschichte von Enslaved schnell erzählt. Monkey und Trip fliehen aus einem Gefängnisschiff mysteriöser Sklavenjäger und bringen den Pott dabei im verwaisten Großstadtdschungel von New York zum Absturz. Trip bastelt dem ohnmächtigen Monkey ein Sklaven-Stirnband auf den Kopf, wodurch dieser all ihren Befehlen gehorchen muss, und trägt ihm auf, sie zum heimatlichen Bergdorf der Windfarmer zu begleiten. Praktischer Nebeneffekt: Durch das Sklavenband bekommt Monkey, und damit Ihr, nach und nach allerlei nützliche Spielinfos per HUD eingeblendet. Dabei fällt auf, wie sehr sich die Entwickler bemüht haben, Spielmechanik und Handlung zu verknüpfen. Erst wenn Monkey eine Drohne für Trip fängt und diese Blechfliege umprogrammiert, kann sie Euch z.B. nützliche Informationen über Position und Typ der überall lauernden Stahlbiester geben. Überhaupt ist Trip alles andere als eine unselbstständige Tussi. Zwar müsst Ihr sie vor Angriffen durch feindliche Mechs beschützen, gleichzeitig erweitert sie aber auch Euren taktischen Spielraum, markiert den nächsten Wegpunkt, lenkt gegnerisches Feuer mit einem Hologramm-Lockvogel ab oder signalisiert Euch, welchen Mech Ihr in einer Gegnergruppe zuerst angreifen solltet, um einen Funkruf nach Verstärkung zu unterbrechen oder mit einem Spezialmanöver die ganze Bande zu zerdeppern.
Die Kämpfe mit Monkeys Allzweckstab, die ein gutes Drittel des Spiels ausmachen, teilen sich in wilde Robo-Raufereien und seltenere Feuergefechte, bei denen Ihr zwischen Stun- und Plasma-Projektilen hin- und herschaltet. Ab und an kapert Ihr auch einen Geschützturm, die meiste Zeit geht es aber in den sauber kontrollierbaren Nahkampf gegen eine Übermacht menschen- oder tierähnlicher Robotermonster.
Dabei verfügt Monkey nicht über allzu viele Attacken, muss aber gerade auf den höheren Schwierigkeitsstufen durchaus klug mit Rundumschlag, Schildbrecher oder der einzigen freischaltbaren Powercombo agieren, um nicht schmählich verdroschen am letzten Rücksetzpunkt zu erwachen. Neue Attacken, Schutzschildverstärkungen, mehr Lebensenergie und durchschlagendere Munition schaltet Ihr übrigens frei, indem Ihr überall versteckte orange Power-Orbs sammelt und diese in Trips Kontrollmenü zum simplen, aber motivierenden Aufleveln benutzt. Zwischen den Kämpfen turnt Ihr mit Monkey über allerlei Parcours, die spielerisch stark an den Perserprinzen erinnern, wenig Herausforderung bieten, dafür aber mit hübschen Animationen und dynamischen Kamerafahrten die Reise nach Westen auflockern. Leider etwas zu selten aktiviert Monkey seine fliegende Energiewolke, mit der Ihr immer dann durch die Gegend surft, wenn Wasser den Weg versperrt oder ein davongaloppierendes Robo-Biest eingeholt werden muss.
Während Klettern und Surfen zusammen das zweite Spieldrittel bilden, wird das letzte Drittel von bemerkenswert abwechslungsreichen Rätseln eingenommen. Mal müsst Ihr im Schnürboden eines Theaters ein Schalterrätsel lösen, während Euch ein Robo-Dog im Nacken sitzt. Mal sollt Ihr Trip mit korrekt getimten Kommandos dazu bringen, Euch die Flügel einer Windmühle so anzuhalten, dass Ihr Monkey im rechten Moment aufspringen lassen könnt.
Zusammengehalten werden diese nicht immer innovativen Spielanteile von einer umso originelleren Erzählstruktur, die man als comicartig im positiven Sinne beschreiben kann, weil sie Mut zur narrativen Lücke beweist. So, wie Ihr Euch in einem Comic die Handlung zwischen den Einzelbildern selbst zusammenreimt und die Action dadurch in Eurem Kopf passiert, erzählt Euch Enslaved immer nur das Nötigste und wechselt pausenlos Spielsequenzen mit erzählenden Passagen ab. Wer ist Monkey und welche Katastrophe führte zur Auslöschung New Yorks? Auch wenn Ihr nach 14 Spielkapiteln das spektakuläre Ende der Odyssey to the West gesehen habt, gibt es darauf keine Antworten, nur Hinweise. Wenn Monkey an einem Plakat gegen die Kriegsführung mit Roboterdrohnen vorbeiturnt oder düster von vergangenen Enttäuschungen erzählt, spinnt Ihr die Story im Kopf weiter, auch wenn Ihr gerade auf eine Mechmeute eindrescht. So entwickelt Enslaved eine beachtliche Sogwirkung, die Euch zusammen mit der brillanten Optik zum Zock-Sklaven dieses meisterhaft erzählten Videospiels macht.

+ bunte, abwechslungsreiche Optik
+ tolle Gesichtsanimationen
+ in höheren Schwierigkeitsgraden packende Kämpfe und Rätsel
+ interessante Spielwelt

– simple Sprungpassagen
– Tearing

Max Wildgruber meint: Ich oute mich jetzt mal: Ich stehe auf bunte Spiele! Die ca. 13 farbenfrohen Stunden, die ich mit Enslaved verbracht habe, ziehe ich jedem Uncharted und selbst God of War vor. Dabei könnte ich spielerisch über die kaum innovativen Sprungeinlagen und die teils mehrfach wiederverwerteten Boss-Mechs mosern. Technisch an Tearing und selten auftretenden Ladepausen mitten im Level rummäkeln. Will ich aber nicht, weil mich Odyssey to the West unterm Strich so grandios unterhalten hat, wie lange kein Action-Titel davor. Das mutige, sogar verstörende Ende erinnert mich an Comic-Autoren wie Sfar, Trondheim oder Spiegelman. Die Dialoge zwischen Monkey und Trip verdienen einen Preis für glaubwürdige Videospiel-Gespräche und das motivierende Upgrade-System lockte mich in die hintersten Winkel der Endzeit.

Matthias Schmid meint: ”Kämpfe machen Spaß und steuern sich toll” – dieses Urteil über die Stock-Schlägereien fand in Max’ Meinungskasten keinen Platz. Bei mir ist es aber auch gut aufgehoben, da ich seine Ansicht teile. Obwohl mir das mitreißende Endzeit-Familiendrama etwas zu schnell vorüber war, kann ich Enslaved in fast jeglicher Hinsicht Bestnoten ausstellen: Das umwerfend stilsichere Postapokalypse-Szenario zählt zu den aufregendsten Spielewelten der letzten Jahre, der niemals langweilige Mix aus Prügeln, Turnen und Palavern wird zudem von einer glaubhaften Story eingerahmt. Allerdings hätte ich mir mehr Anspruch beim Klettern (ohne leuchtende Greif-Stellen) und zusätzliche Passagen mit Monkeys supercooler Surf-Wolke gewünscht. Ein Lob verdienen das simpel-motivierende Upgrade-System und die prächtigen Gesichtsanimationen.

Prächtiges HD-Comicabenteuer mit atemberaubenden Bildern, glaubwürdigen Charakteren und kerniger Robo-Action.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
Sound
UgoMoon
I, MANIAC
UgoMoon

Ich finde das spiel ebenfalls echt super. Die Story ist sehr interessant und es bringt sehr viel Spaß die Beziehung zwischen Monkey und Trip zu verfolgen. Ich bin 14 Jahre alt aber hatte das Glück das Game spielen zu dürfen, finde es jedoch fragwürdig, warum in solch einem sonst so grandiosem Spiel aus !Robotern! Blut spritzen muss. Das spiel hätte meinetwegen auch ab 12 sein können, es hätte wahrscheinlich nur gewaltgeile Call of Duty Nerds (nichts gegen euch) gestört. Wie gesagt ist das nur meine Ansicht der Dinge. Trotzdem ein echt tolles Spiel! Hut ab Ninja Theory!

Bravopunk
I, MANIAC
Bravopunk

Passend. Hab grad Platin geholt^^Also mir hat’s Spaß gemacht.Auch wenn jeder Teil (also Kampf, Klettern, etc.) für sich nichts besonderes ist, so ergibt es als Einheit doch ein rundes und unterhaltsames Gesamtbild.Bisschen so, wie man es Beyond Good & Evil nachsagt.An der Geschichte gefiel mir, dass es zu keinem Liebesgesülze kam.Die Welt an sich hat bei mir auf jeden Fall Interesse an einem Nachfolger (in dem vllt. Monkeys Hintergrund beleuchtet wird) oder sogar ein Prequel, in dem man erfährt, warum und weshalb die Welt zugrunde ging.Präsentation inkl. Dialogen, Grafik, Stil, etc. war gut bis sehr gut.Nur der Ton hatte bei mir im 5.1 einige Bugs (z.B. fehlten als Geräusche).Deutsche Synchro war auch sehr gut!

Vreen
I, MANIAC
Vreen

habs mir mal ausgeliehen und durchgespielt und muss sagen, selten liegen meine meinung und die maniac wertung so weit auseinander wie bei dem spiel. 85% habt ihr diesem albernen gehüpfe gegeben, in dem keines der unterschiedlichen spielsysteme anspruchsvoll, abwechslungsreich oder mitreissend ist. die kämpfe sind dank bombastischer movevielfalt von einem schnellen und einem harten schlag lächerlich. reguläre gegnertypen hab ich 5 unterschiedliche gezählt, mal mit, mal ohne schild. die kletterpassagen könnte ein 4 jähriger problemlos meistens, da man nicht runterfallen kann und der weg immer vorgegeben ist. dagegen ist die hüpferei bei assassins creed 2 absolut hardcore. diese komischen rennsequenzen mit dem cloud-moped (das manchmal einfach funktioniert und manchmal einfach nicht :-)) sind frustrierend, da sich das teil steuert wie ein vollgesogener schwamm. die story, wenn man sie denn so nennen möchte, gibt keinerlei aufschluss über fast alles, was in dem spiel passiert. das kann man jetzt als arti-stilmittel wahrnehmen wenn man unbediengt will, aber ich fands nur hohl und langweilig. die dynamik der figuren untereinander fand ich zum davonlaufen klischeehaft und dröge. das der starke held die prinzessin nicht nur retten muss, sondern auch noch dauernd beschützten, tragen und werfen, und das tollste was sie kann das verstecken in einem müllcontainer ist, vereint so ungefähr alles was ich an so gezwungenen coop-spielinhalten hasse. nur hier ist das gegenüber eben noch hilfloser als das gör bei resi 4. die einzige andere figur die in dem spiel zu finden ist ist ein brünftiges schwein. zumindest hier hatten die entwickler humor. aber immerhin ist die grafik toll.mein fazit: das spiel ist der totale blender (was man anhand der entwickleraussagen zur mithilfe von andy serkis auch schon hätte ahnen können). wie es blender eben so ausmacht ist die grafik grösstenteils wirklich grossartig, und auch der sound toll. übersieht man das bleibt ne unausgegorene und oberflächliche mischung unterschiedlicher spielinhalte, die zusammen kein ganzes ergeben. infantile hüpfpassagen, schwammige rennsequenzen und kämpfe mit 2 button gesmashe schaffen es nicht zu verbergen, das die story banane ist. 62% sag ich.

LevAg
I, MANIAC
LevAg

so ich habs jetzt auch durch ^^ und ich muss sagen ja das spiel ist klasse. was beim spiel an nervenden elemten vorhanden ist, teils extremes ruckeln wenn viel los is aufm schirm gerade beim zweiten kampf gegen den hund hats bei mir massig geruckelt, wird durch die äußerst ungewöhnliche erzählweise der geschichte, den grandiosen charakteren und der unglaublich gut designten umgebung entschädigt. besonders gefallen hat mir die wirklich gelungen erzählweise. es wird nur erzählt was aktuell geschieht, keine hintergründe, keine verschwörung. nur ab und zu ein paar plakate die einem ahnen lassen was passiert sein könnte. einfach nur top. enslaved hat diese bewertung wirklich verdient.

DaOriginalHerb
I, MANIAC
DaOriginalHerb

Die Demo hatte mich schon voll überzeugt und dass Game als solches ist sehr geil. Bin mittlerweile auch beim Achievement sammeln. Ich meine irgendwo gelesen zu haben dass man in einer download – episode Pigsy spielen können soll. Weiss da vielleicht jemand was drüber?

APT
I, MANIAC
APT

@Hakumen: Amen!! Is alles was ich dazu sagen kann….@ManicMoe: Ich hab das Sexy Trip outfit als preorder bonus bekommen 🙂

ManicMoe
I, MANIAC
ManicMoe

Da hat a recht, da Bub! Hab den Preorder Ninja Suit bekommen, den nutz ich jetzt im zweiten Anlauf. Sieht ok aus, größter Vorteil: Unbegrenzte Munition… ^^

Saldek
I, MANIAC
Saldek

Sehr sehr guter Titel.Habe 5 Tage gezockt, davon 2 Tage WE. Seit ihr alle arbeitslos? Schüler? 2 Std zocken am Tag maximal..und das finde ich schon viel.Für mich vom Umfang und auch inhaltlich ein 1a Spiel.

generalraam
I, MANIAC
generalraam

Hab den Titel an einem Abend durch gehabt.Bin aber auch nicht davon weg gekommen bis der Abspann lief!Für die kurze Zeit wird man echt super unterhalten,obwohl der letzte Bosskampf irgendwie mich ein wenig enttäuschte-aber ich hoffe man macht noch zwei Teile.Die restlichen Erfolge werde ich mir auch noch sichern!

Gast

Dafür 85% ??? und Demon Souls und Sacred 2 wurden mit weit weniger abgespeisst…nee Leute echt nich…

ManicMoe
I, MANIAC
ManicMoe

Ich fand’s grandios. Bin grad im zweiten Durchlauf, da ich ja noch nicht voll aufgelevelt bin (das geht auch gar nicht in einem Durchgang), motiviert mich also durchaus. Beim Level Select sieht man auch schön, was man noch sammeln bzw. finden muss…

Tom Breiter
I, MANIAC
Tom Breiter

@ ShinjiTao””maniaconline: M! Cast #87 braucht noch etwas… Ulrich ist gerade dabei, diverse Teilnehmer dafür einzufangen. Prognose: 16 Uhr””:)

cloud1429
I, MANIAC
cloud1429

Kann mich da nur anschließen. Dieses Spiel ist TOP!!

Gast

Ich werd’s mir auch nur ausleihen. Falls das Game Potenzial für mehrere Durchgängen hat (aus meiner Sicht), dann kann ich es mir immer noch kaufen.Ach ja: Ist heute nicht Freitag? Irgendwie kann ich nirgends den Podcast finden… Oder hab ich was verpasst??!

chief wiggum
I, MANIAC
chief wiggum

klingt nach einem optimalen videotheken-titel

Michael Martin
I, MANIAC
Michael Martin

Endlich mal wieder ein zu 100 Prozent schaffbares Spiel, das man auch im schweren Schwierigkeitsgrad durchzocken kann. Da sind alle Trophies bzw. 1000 Gamerscore locker drin. Mehr davon!

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

Ja, doch. Mal was anderes. Ich muss allerdings dazusagen, dass ich das Game an zwei Nachmittagen durch hatte. Ich hab sogar alle Masken und Orbs gefunden. Danach war der Wiederspielwert für mich gleich null. Keine Ahnung wie’s anderen da geht. Ansonsten aber ein sehr schönes Spiel.

Zipangu
I, MANIAC
Zipangu

Wirklich ein feines Spiel, hat mir wirklich Spaß gemacht, nur die Steuerung hat mich nerven gekostet.