Horizon: Zero Dawn – im Test (PS4)

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Wer gegen richtig große Brocken antritt, präpariert nun noch möglichst unauffällig das Schlachtfeld mit Stolperdrähten und Bomben. Dann beginnt der eigentliche Spaß: Deckt Euer Ziel mit Pfeilen ein und nehmt mit Ausweichrollen Reißaus vor Schuss- und Nahkampfattacken, die oft auf einen Schlag Aloys halbe Lebensleiste leeren. Wer nur tumb auf das Biest feuert, braucht sehr ­lange für den Jagderfolg. Klüger ist es, die verschiedenen Pfeilarten zu nutzen und gezielt Schwachstellen anzuvisieren. Am besten trennt Ihr etwa mit spezieller Munition zuerst Waffensysteme und Panzerplatten ab, steckt das Vieh mit Feuerpfeilen in Brand und nehmt Euch dann mit Präzisionsgeschossen Schwachstellen vor.

Mit einer Art Harpune schränkt Aloy darüber hinaus die Bewegungsfähigkeit der Monster ein, bis sie zur Seite kippen und für Nahkampfangriffe mit dem Speer bereitliegen. Haarig wird es, wenn sich benachbarte Maschinen in den Kampf einmischen, allerdings gibt es dann ein einfaches Mittel: lauft weg! Die Monster verfolgen Aloy nur über eine kurze Distanz und verlieren dann unvermittelt das Interesse. Mit dieser Hit-and-Run-Taktik erledigt Ihr auch Feinde, die weit über Eurem Level liegen. In Storymissionen ist das allerdings kaum möglich, da Ihr bei wichtigen Kämpfen in Arenen eingesperrt werdet.

Neben den Maschinenwesen stellen sich Aloy auch Menschen in den Weg, diese sind vorsichtigen Jägern aber intellektuell unterlegen: Versteckt Aloy sich im hohen Gras und erledigt einen Bösewicht hinterrücks mit dem Speer, kommen seine Kameraden brav einer nach dem anderen angelaufen, um die Leiche zu begutachten. Zeit genug, wieder aus der Deckung zu hüpfen und dem nächsten den Garaus zu machen. Manchmal reicht es auch schon, sich in einem engen Durchgang zu postieren: Die Banditen und Wachen werden ihr zugewiesenes Areal auch unter Beschuss nur selten verlassen, nicht durch die Tür kommen und einer nach dem anderen mit Pfeilen im Körper zu Boden gehen.

Neben der Action bietet Horizon: Zero Dawn überraschend viele Rollenspiel-Elemente. Für alle Aktionen bekommt Aloy Erfahrungspunkte und steigt im Charakterlevel auf. Jedes Mal gibt es dafür einen Fertigkeitenpunkt, den Ihr in den Ausbau von Aloys Talenten steckt. So feuert sie bald auch, wenn sie in luftiger Höhe auf einem gespannten Seil balanciert, reißt im Nahkampf schneller Rüstungsteile ab und zieht Kreaturen permanent statt nur temporär auf ihre Seite. Apropos: Schon bald lernt Aloy, dass sie die Maschinen mit ihrem Stab umprogrammieren kann. Einige eignen sich als Reittiere, andere kämpfen autark für Aloy. Um auch die größeren und gemeineren Wesen auf Eure Seite ziehen zu können, müsst Ihr die Brutfabriken der Biester ausfindig machen und Euch darin jeweils bis zum Ende ­vorkämpfen.

Dabei handelt es sich um nur eine der zahlreichen Neben­beschäftigungen, die auf Aloy warten. Händler schicken die Heldin auf die Suche nach Arte­fakten aus der alten Welt, die Jäger­gilde bietet Auszeichnungen für das Bestehen von Herausforderungen, Banditenlager wollen ausgelöscht werden und viele teils hölzerne, teils liebenswerte NPCs kommen mit ihren Problemen zu Aloy. Als Belohnung winken neben Erfahrungspunkten und ­Metallsplittern, der Währung in Horizon, Ressourcen. Diese nutzt Ihr zum Craften von Muni­tion und Tränken, oder Ihr benötigt sie zum Kauf besserer Ausrüstung.

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