Kerbal Space Program – im Test (PS4)

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Für Raumfahrtfans geht ein Traum in Erfüllung: In Kerbal Space Program entwickelt Ihr Euer eigenes Weltraumprogramm vom Orbital-Hüpfer bis zu bemannten Planetenmissionen. Zuvor erlernt Ihr in interaktiven Tutorials die Grundlagen des Raketenbaus, der Schiffssteuerung und der Gravitation. Drei Spielmodi gibt es: Bei ”Career” startet Ihr mit kleinem Budget und Forschungsauftrag, bei ”Science” habt Ihr zumindest keine Geldsorgen, bei ”Sandbox” verfügt Ihr über alle Ressourcen. Dreh- und Angelpunkt Eures Weltraum-Centers ist die Montagehalle, wo Ihr Weltraumgefährte konstruiert. Ihr beginnt mit einer Astronautenkapsel, an die Ihr weitere Bauelemente montiert. Auf diese Weise wächst Eure Rakete um Tanks, Triebwerke und Booster für den Antrieb. Ebenso integriert Ihr Forschungsmodule, Antennen oder Landungsgeräte für fremde Himmelskörper. Beim Bau habt Ihr die Wahl aus verschiedensten Einzelteilen für den nötigen Schub, zur Stufentrennung, für Treibstoff oder Experimente. Ihr bestimmt auch, in welcher Reihenfolge die Raketenteile zünden und abgetrennt werden. Behaltet immer die Masse und den Schwerpunkt des Fluggeräts im Blick, sonst hebt das Teil nicht einmal ab oder rotiert bei geleerten Tanks unkontrollierbar.

Mit Eurem selbst gebauten Konstrukt begebt Ihr Euch zur Startplattform und zündet die Triebwerke. Anfangs seid Ihr schon froh, überhaupt den Planeten zu verlassen und dank Fallschirm und Hitzeschild wieder sicher zu landen. Jederzeit steuert Ihr das Schiff um seine drei Achsen und gebt gezielt Schub. Schließlich wollt Ihr dank realistischem Physik-System stabile Orbits erreichen und zu anderen Himmelskörpern aufbrechen. Mit der Kartenansicht berechnet Ihr per Vektoren die nötige Flugbahn. Spätestens hier solltet Ihr Fachbegriffe wie Apogäum und Perigäum schon mal gehört haben. Bei Monden und Planeten angekommen, leitet Ihr das Bremsmanöver ein und betretet nach hoffentlich sanfter Landung deren Oberfläche. Eure putzigen Astronauten dürfen für Weltraumspaziergänge das Vehikel verlassen und frei herumlaufen. Doch bis dahin ist es ein steiniger Weg, denn vorher passieren zahllose Fehlstarts und Katastrophen. Immer wieder schraubt Ihr im Raketenhangar an Eurem Vehikel herum. Im späteren Spiel setzt Ihr obendrein auf weltraumfähige Shuttles, die noch komplexer zu handhaben sind.

Massig Einarbeitung verlangt die überfrachtete Steuerung, denn viele Aktionen lassen sich nur durch Button-Kombinationen auslösen – da hilft die einblendbare Tastenbelegung auch nur bedingt. Ärgerlich, wenn Ihr gerade in kritischen Missionsphasen steckt und den richtigen Knopf nicht findet. Zumindest könnt Ihr einen Mauszeiger zuschalten, mit dem Ihr Elemente direkt anklickt. Warum jedoch weder USB-Maus noch -Tastatur unterstützt werden und die einzelnen Kommandos nicht anpassbar sind, bleibt wohl ein Geheimnis der Entwickler.

Thomas Stuchlik meint: Eigentlich gibt es an diesem Spiel derart viel zu bemängeln: Die Grafik wirkt trotz Comic-Einschlag billig, die Bedienelemente sind unübersichtlich, die Steuerung furchtbar. Die Konsolenumsetzung scheint lieblos hingeschludert. Auch die langatmigen Einführungslektionen in die komplexe Spielphysik sind umständlich und staubtrocken aufbereitet. Kurzum: Es erwartet Euch viel Arbeit, bevor sich der wahre Reiz des Spiels offenbart. Sind jedoch die Starthürden genommen, lässt Euch der Raumschiffbau so schnell nicht mehr los! Dann bastelt Ihr immer gewagtere Konstrukte und Schiffe, auch wenn Missionen an kleinsten Details scheitern und im Desaster enden. Doch genau das motiviert ungemein, es beim nächsten Versuch besser zu machen. Hobby-Ingenieure werden begeistert sein!

Baut Raumschiffe und schickt sie zu den Sternen: Die Sandbox-Sim versetzt geduldige Techniker ins Weltraumfieber.

Singleplayer84
Multiplayer
Grafik
Sound