Neo Cab – im Test (Switch)

Steigt ein in Euer Neo Cab und braust durch die neonbeleuchten Nächte der automatisierten Stadt Los Ojos. In dieser interaktiven Erzählung schlüpft Ihr in die Rolle einer bedrohten Art: Lina ist eine der letzten verbliebenen Taxifahrerinnen! Das Spiel entführt Euch in eine nicht allzu weit entfernte, überzeugend gemalte Zukunft – es gibt selbstfahrende Autos, überaus erholsame Kapselhotels oder stimmungsmessende Accessoires, die Euch per zugehörender App auch gleich vorschlagen, was Ihr in Eurer derzeitigen Gemütslage am besten unternehmen solltet. Eine komfortable Welt, die natürlich teuer erkauft wird: Der Megakonzern Capra lässt sich seine Innovationen mit Euren ­Daten bezahlen – klar, dass sich hier Widerstand erhebt.

Ihr wollt eigentlich erst einmal nur mit Eurer besten Freundin zusammenziehen, doch als diese verschwindet, geratet Ihr immer tiefer in die komplexen Geflechte der Stadt. Während Ihr Eure Freundin sucht, müsst Ihr nebenbei Euren Job erledigen, denn viel Erspartes habt Ihr nicht. Eure Fahrgäste sind keine gesichtslosen Nobodys: Sie haben Euch gewählt, weil sie im Gegensatz zu den anonymen autonomen Capra Cars mit einem echten Menschen interagieren wollen. So lauscht Ihr sympathischen oder kuriosen Geschichten und gebt per Antwortauswahl Euren Senf dazu. Doch Vorsicht: Verärgert sie nicht, ihre Bewertungen bestimmen, ob Ihr Euren Job behaltet. Außerdem hängt von Euren Entscheidungen ab, welche Storyfäden Euch im Laufe des Abenteuers begegnen und welches Ende Ihr erlebt – in nur einem Durchgang ist das bei Weitem nicht möglich.

Fast das ganze Spiel findet in Eurem Auto statt, dank der coolen Comic-Grafik ist das ein Augenschmaus. Schade nur, dass es keine Sprachausgabe gibt, obwohl so eine Visual Novel natürlich von ihren Dialogen lebt.