NeverDead – im Test (360)

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In NeverDead geht der zynische Bryce Boltzmann (vor 500 Jahren durch einen Fluch zur Unsterblichkeit verdammt) auf Dämonenjagd – seine einzige Beschäftigung in einem jämmerlichen Dasein. Seine sterbliche Partnerin Arcadia, eine sexy Agentin der NADA (National Anti-Demon Agency), kommandiert ihn mit Vorliebe herum, letztlich muss er für sie aber wiederholt die Kohlen aus dem Feuer holen.

Ihr übernehmt die Rolle von Bryce und schießt und schlitzt Euch durch Massen von Gegnern. Entweder greift Ihr direkt an oder Ihr nutzt Eure Umgebung, die sich zu großen Teilen effektvoll zerstören lässt und Feinde unter sich begräbt. Bryce’ stärkster Trumpf ist jedoch seine Unsterblichkeit: Er kann sämtliche Gliedmaßen verlieren und nur als Kopf weiterkämpfen – und sich sogar komplett regenerieren. Diese Fähigkeit wird für einige Passagen benötigt, wo Ihr seinen Dickschädel in Lüftungsschächte bugsiert, in einen anderen Raum rollt und Bryce dort auf Knopfdruck wieder zusammenbaut. Bei gegnerischen Treffern fällt er allerdings gerne mal komplett auseinander, was seine Aktionsmöglichkeiten bis zur Regenerierung massiv einschränkt.

Das Dämonendesign ist durchweg grotesk. Die Bosse sind dabei das Sahnehäubchen, jedoch wiederholen sich die Kämpfe gegen sie im Verlauf der etwa acht Stunden langen Kampagne. Die unterschiedlichen Gegner verlangen individuelle Angriffsstrategien: Einige sind gegen Schusswaffen immun, andere widerstehen Euren Schwertattacken. Selbstverständlich gilt das auch für die diversen Obermotze.

Die Schwierigkeit ist zumeist ausgewogen. Wobei Euch weniger die Feindmassen das Leben schwer machen, sondern die Dämonen-Generatoren, die unablässig neues Ungetier ausspucken, bis Ihr sie zerstört.

Die Action ist mal angenehm rasant, dann verfällt das Spiel jedoch wieder in stupides Rumgehacke – dazu bockt auch manchmal noch die Steuerung. Die Grafikqualität schwankt von schön bis zweckmäßig. Der Sound geht in Ordnung, jedoch nerven die immer gleichen ’coolen’ Sprüche von Bryce bereits nach kurzer Zeit.

Die PS3-Version unterscheidet sich marginal von der Xbox-360-Fassung: Das Bild per Sony-Konsole ist dezent schärfer und detaillierter. Vereinzelt auftretende Bugs lassen Bryce schon mal durch Levelgrenzen gleiten. Häufiger kommt es zu Tearing sowie Clipping-Fehlern und bei hohem Gegneraufkommen bricht die Framerate mitunter deutlich ein.

Der Mehrspieler-Modus bietet 13 (mehr oder weniger unterschiedliche) Herausforderungen für bis zu vier Teilnehmer. Die Aufgaben zeigen sich vielseitig, von zu besiegenden Angriffswellen im Koop, Eiersuche und diese zum Sammelplatz bringen, bis hin zu Deathmatch-Varianten ist reichlich dabei. Der Spaß hält sich nach wie vor in Grenzen, denn Ihr zerfallt nicht mehr nur durch die grotesken Monster, auch Eure Kontrahenten/Kameraden im Koop zerlegen Euch mal gerne. Dies führt zu mehr Chaos. Wer Spaß an dem Singleplayer hatte, wird auch mit dem Multiplayer glücklich, vorrausgesetzt Ihr findet genügend Mitspieler.

+ Held Bryce zerfällt in seine ‘Einzelteile’ und regeneriert sich wieder
+ fantastisches Dämonendesign
+ neue unverbrauchte Ideen…

– die sich zu häufig wiederholen
– Bryce zerfällt zu leicht
– zu wenig Abwechslung im Spielverlauf
– Monstergeneratoren nehmen kein Ende

Filip Kaczor meint: Die gemeinsame Zeit mit Bryce Boltzmann war zumeist stressig und frustrierend. Die ständig gleichen Ausrufe (ob seiner abgehackten Gliedmaßen oder beim Wechsel zur Klinge) und die umständliche Schwertsteuerung haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dass ich bei gedrückter L-Taste mit dem rechten Stick schwingen muss, um mit meinem Schwert eine Schneise durch die cool designten Dämonen zu schlagen, empfinde ich als Unding. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die geringe ’Anziehungskraft’ der Körperteile, andauernd verlor Bryce ein Bein oder einen Arm. Oder er ist mir gleich ganz auseinander gefallen, wodurch viele Kämpfe quälend in die Länge gezogen wurden. Als rollender Kopf herumzueiern, mag anfangs ganz witzig sein – nicht enden wollende Gegnerwellen bekommt Ihr so aber nicht klein. Etwas Positives zum Schluss: Die temperamentvolle Beziehung zwischen den Trotzköpfen Bryce und Arcadia bekommt im Verlauf des Spiels immer wieder neue Impulse, bis hin zum… Nein, das sollt Ihr schon selbst erfahren – sofern Ihr genügend Durchhaltevermögen mitbringt.

Ein passables Spiel mit guten Ansätzen, die nicht zu Ende gedacht wurden – nur frusttolerante Gamer riskieren Kopf und Kragen.

Singleplayer63
Multiplayer
Grafik
Sound
bitt0r
I, MANIAC
bitt0r

rebellion produziert wohl nur noch mittelmaß. das beste von denen ist wohl immer noch das erste, 13 jahre alte, “”aliens vs. predator””.

Oliver Gruener
I, MANIAC
Oliver Gruener

Sehr, sehr schade! Die ersten Trailer damals fand ich so toll. Aber es passiert leider hin und wieder mal, dass gute Ansätze und gute Ideen schlecht umgesetzt werden. Kann man nichts machen.