Prey – im Test (PS4 / Xbox One)

0
3782
Zurück
Nächste

Seite 2

Zusätzlich modifiziert Ihr Euren Raumanzug und Euer später erbeutetes Psychoskop-Visier mit Chips und schaltet Spezialfähigkeiten durch die Injektion von Neuromods frei. Die nadelbewehrten Geräte sind überall auf Talos 1 verstreut und gewähren Euch zum Beispiel mehr Körperkraft und Hacking-Skills, später dürft Ihr auch Typhon-Fertigkeiten wie eine Schockwelle oder die Tarnfähigkeit der Mimics erlernen. Aber Vorsicht: Wer sich zu viele Alien-Fähigkeiten einimpft, wird vom Sicherheitssystem der Raumstation bald als Außerirdischer angesehen und bekämpft!

Morgans Fähigkeiten sowie Eure Neugier und ein ausgeprägter Sammeltrieb sind der Schlüssel, um mit Prey richtig Spaß zu haben und jede Ecke der Talos 1 innen wie außen erkunden zu können. In die meisten Räumlichkeiten führen viele Wege: Mal versperren schwere Kisten eine Tür, mal gibt es einen Lüftungsschacht, mal lässt sich ein Schalter aus der Ferne mit einer Spielzeugarmbrust umlegen, mal nutzt Ihr Schlüsselkarten und Passwörter. Das gründliche Erforschen der einzelnen Sektionen ist nicht nur beim Erledigen von Haupt- und Nebenquests nötig, sondern auch an sich sinnvoll: Denn Munition und Medipacks sind rar. Sammelt deshalb jeglichen Schrott ein und wandelt ihn in herumstehenden Recyclern in Rohstoffe um.

Die richtigen Blaupausen vorausgesetzt, erschafft Ihr dann an Fabrikatoren selbst Kugeln, Waffen und sogar Neuromods. Bedenkt aber: Sammelbares in einem Gebiet taucht nicht erneut auf, im ­Laufe der Geschichte werden bereits besuchte Bereiche aber immer wieder mit immer stärkeren Aliens bevölkert! Seid also auch dann nicht verschwenderisch, wenn Ihr mal über 100 Kugeln Schrotmunition habt, Ihr werdet sie brauchen! Ein Tipp: Mobiliar und Dekoration lässt sich aufschichten und mit ­einer Recycler-Granate ebenfalls in Rohstoffe umwandeln!

Der Star des Spiels ist weder ­Morgan noch sind es die Typhon, die hölzernen NPCs oder die unterhaltsame Geschichte – es ist die Talos 1 selbst. Sie bietet mit einer Fülle unterschiedlich designter und verschlungen aufgebauter Bereiche einen stimmungsvollen Spielplatz für kreative Gamer, in dem es immer mehr zu entdecken gibt, als man auf den ersten Blick sieht. Nur schade, dass ­lange Ladezeiten beim Wechsel zwischen den Sektionen stören und Texturqualität und Detailreichtum nicht mit Grafik-Wundern wie ­Uncharted 4 mithalten können. Ausdrücklich loben wollen wir dagegen die auf Deutsch und Englisch guten Sprecher, die reduzierte Hintergrundmusik samt geschickt platzierter Schockeffekte und die herrlich fremdartigen Animationen der Mimics, die uns immer wieder einen Schauer über den Rücken jagen und uns Medipacks auf ewig argwöhnisch beäugen lassen werden. tk

Zurück
Nächste