Rainbow Six Extraction – im Test (PS5 / Xbox Series X)

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Während sich Streiter und Verseucher schnell beseitigen lassen, stellen beispielsweise die gepanzerten Wurzler höhere Ansprüche an das Team und alarmieren andere Parasiten, die sich aus zahlreichen Nestern in der Umgebung ergießen. Gesellen sich noch teleportierende Quäler oder unsichtbare Schleicher dazu, dann geht man schneller zu Boden, als einem lieb ist. Kann ein Operator nicht rechtzeitig wiederbelebt werden, wird er von gelbem Staseschaum eingehüllt und mit dem Status ”vermisst” versehen. Spielbar ist der betroffene Operator erst dann wieder, wenn er oder sie aus den Fängen des Archaeen-Baums befreit wird. Diese zeitintensiven Rettungsaktionen zählen dabei zu den anspruchsvollsten der insgesamt 13 verschiedenen Missionstypen, die vor jeder ­Runde zufällig zugeteilt werden. So erhalten die Operatoren auch Aufträge wie etwa das Sammeln von extraterrestrischen Proben oder das Anbringen von Sprengstoff an Anomalien, doch auch das Ausschalten von besonders gefährlichen Elite-Archaeen sowie ein Eskortieren von wichtigen Personen aus dem Gefahrengebiet stehen auf der Agenda. Um die Lernkurve aufrechtzuerhalten sind Medipacks und Munitions­kisten rar gesät, Absprachen – wahlweise über Sprach-Chat oder auch Auswahlrad – unter den einzelnen Spielern also unumgänglich. Wer die Möglichkeit hat, sollte dabei auf die eigene Freundesliste zurückgreifen, da das Matchmaking per se zwar gut funktioniert, jedoch ist es wichtig, dass Eure Partner mit Euch auf einer Wellenlänge schwimmen.

Leises, taktisches Agieren, Flankieren und Auskundschaften sind die Essenz von Rainbow Six ­Extraction – das funktioniert bekanntlich nicht mit jedermann. Spätestens wenn der nur Russisch sprechende Mitspieler statt Schalldämpfer und Messer lieber Schrotflinte und Vorschlaghammer einsetzt, den sicheren Extraktionspunkt ignoriert und somit das gesamte, stark lädierte Team zum Weiterspielen zwingt, merkt man, wie dehnbar die Definition von ”kooperativ” ist. Da die verfügbare Zeit pro Mission je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad variiert, dauert aber keine Runde länger als 45 Minuten, was solche Erfahrungen verschmerzbar macht.

Am Ende jedes Einsatzes erhalten die Teammitglieder Erfahrungspunkte, die die Operatoren in ihren Stufen aufsteigen und neue Waffen, Hilfsmittel und Ausrüstung freischalten lassen. Egal, ob Köder-Drohne, die ein Hologramm von Operator Alibi erstellt, gepanzerte Schutzplatten, die für kurze Zeit die Schadensresistenz des Trupps steigern, oder ­andere spezialisierte Fähigkeiten – alle­samt sind sie für die taktische Verwendung bestens geeignet. In Kombination mit Rauch- oder Lähmgranaten, Scan-Minen und weiteren React-Geräten machen die zwar repetitiven, aber dennoch kurzweiligen Sessions anspruchsvollen Spaß und wecken die Neugier auf das Maelstrom-Protokoll, welches als Endgame-Inhalt mit besonders schweren Herausforderungen, grausamen Archaeen-Mutationen und weniger Munition nur für die besten Spieler angeraten ist.

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