Romance of the Three Kingdoms XIII – im Test (PS4)

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Wie oft haben wir Konsolenspieler schon um die Einheit des alten Chinas gekämpft? Da gibt es Capcoms NES-Rollenspiel Destiny of an Emperor, die Arcade-Klopperei Dynasty Wars, die PS2-Strategiespiele Kessen II und Dynasty Tactics, die zahllosen Massenschlachten bei Dynasty Warriors – und mittlerweile 13 Episoden von Romance of the Three Kingdoms, einer Strategieserie, die 1988 auf dem Famicom ihren Anfang nahm. Auch die jüngste Episode der altgedienten Reihe setzt auf das vertraute Setting, zwei Spielmodi erwarten Euch: Erfahrene Strategen machen sich gleich in der Rolle von einer von 700 historischen Figuren an die Eroberung Chinas, Neulinge starten dagegen erst einmal den Heldenmodus. Dort schlüpft Ihr Mission für Mission in eine andere Rolle, erlebt die ganze Geschichte ausgehend vom Aufstand der gelben Turbane und lernt nebenbei alle Feinheiten der extrem komplexen Spielsysteme kennen. Denn China wird nicht einfach nur mit Waffengewalt erobert: Planung, Aufbau und Diplomatie sind mindestens genauso entscheidend, wenn nicht gar wichtiger als die direkte Auseinandersetzung mit dem Feind. Durch kluge Bündnispolitik macht Ihr Euch das Leben oft leichter. Selbst wenn Ihr einem Feind unversöhnlich gegenübersteht, kann es eine gute Idee sein zu versuchen, ein paar von dessen Fürsten und Generälen auf Eure Seite zu ziehen. Zudem wollen Städte entwickelt und Freundschaften gepflegt werden. Gelegentlich kommt es auch zu einem überraschend witzig
inszenierten Rededuell.

Das Gesamtpaket erinnert durchaus an das ähnlich komplexe Nobunaga’s Ambition – tatsächlich haben Spieler, die bereits um das feudale Japan gekämpft haben, einen Erfahrungsvorsprung. Allerdings spielt sich Romance of the Three Kingdoms vor allem in den Schlachten anders: Den leichten Action-Einschlag der Nobunaga”-Kämpfe gibt es hier beispielsweise nicht. Dafür merkt man auch diesem Strategiespiel recht deutlich seine PC-Herkunft an: Menüs sind verzweigt, oft steuert Ihr mit dem Analogstick einen Cursor und viele Doppelbelegungen werden genutzt, um beispielsweise Menüreiter durchzuschalten – da wäre mehr Konsolen-Optimierung wünschenswert gewesen.

Thomas Nickel meint: Es wäre schön, wenn man die PC-Herkunft nicht so deutlich spüren würde. Damit meine ich nicht, dass Koei-Tecmo die Komplexität herunterschrauben soll – aber mit mehr auf Konsole angepassten Menüs und eingängigerer Steuerung wäre bereits viel gewonnen. Davon abgesehen gibt sich das Strategie-Spektakel kaum Blößen: Klar, die Einstiegshürde ist hoch. Auch wenn Ihr den kompletten Heldenmodus beendet habt, werdet Ihr in der Kampagne noch vor so manche Wand laufen, doch Komplexität und Umfang suchen gerade auf Konsole ihresgleichen. Wer allerdings primär auf die virtuelle Kriegsführung aus ist, sollte sich anderweitig umsehen, denn die Gefechte sind nur ein Aspekt unter vielen: Ohne kluge Planung und geschickte Diplomatie bringen Euch große Leistungen auf dem Schlachtfeld nicht sonderlich viel.

  • sehr komplexer Spielverlauf
  • viele, viele historische Figuren
  • verschlungen-komplizierte Menüs

Komplexe Simulation von Schlachten im alten China mit vielen spielerischen Möglichkeiten, aber auch sehr hoher Einstiegshürde.

Singleplayer76
Multiplayer
Grafik
Sound