Sébastien Loeb Rally Evo – im Test (PS4)

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Neuer Name, neues Glück: Nachdem die ”Motorsporthandwerker” Milestone in Sachen offizielles WRC-Spiel vor die Tür gesetzt wurden, musste eine neue Lizenz her. Fündig wurden die Italiener in Frankreich, als neues Lizenzzugpferd ließ sich der neunmalige Weltmeister Sébastien Loeb vor die Rallyekarre spannen – dass der eigentlich seit ein paar Jahren hauptamtlich zu den WTCC-Tourenwagen gewechselt ist, bleibt dabei geflissentlich außen vor…

Tatsächlich klebt nicht nur der Name auf der Packung, im Spiel selbst wird einer der zwei Hauptmodi ganz dem Star gewidmet: In mehreren Kapiteln tretet Ihr in vorgegebenen Szenarien an und spielt damit quasi die Rallye-Karriere des Großmeisters nach. Meistens geht es zwar nur um eine Mindestplatzierung oder den Sieg, gelegentlich fordern aber auch Nebenbedingungen wie das Erreichen einer Höchstgeschwindigkeit. Dazwischen eingestreut gibt es längere Interview-Schnipsel mit Loeb – das ist alles nicht sonderlich spektakulär, aber eine ”loebliche“ Ergänzung zum Standardrepertoire.

Weiterer Pluspunkt: Milestone packt diesmal nicht nur ”normale“ Rallyes in acht Ländern und dazugehörige Vehikel ins Sortiment, sondern lässt Euch auch bei ein paar Offroad-Ablegern ran. So flitzt Ihr mal die ruhmreiche ”Pikes Peak“-Bergstrecke hinauf und rangelt Euch mit anderen Fahrern bei trendsportigen Rallyecross-Rundenrennen. Die werden beim recht nüchtern präsentierten, aber umfangreichen Standard-Karrieremodus ebenfalls eingestreut. Zudem kauft Ihr vom Preisgeld Autos, tunt und repariert sie und bekommt netterweise keine fixe Renn-Reihenfolge aufgedrückt.

Technisch ist Sébastien Loeb – wenig überraschend – biedere Stangenware vom Milestone-Fließband: Zwar läuft das Geschehen in der Regel stabil und flüssig ab, dafür sehen die Umgebungen überwiegend karg aus, auch Wettereffekte und die detailarmen Cockpits hauen keinen modernen Konsolenpiloten vom Hocker.

Gewöhnungsbedürftig ist die Steuerung und Fahrphysik der Boliden: Diese neigen beinahe durchgehend dazu, sich nur mit sehr viel Gewalt richtig in enge Kurven zwingen zu lassen. Ein Tritt auf das Bremspedal sorgt meist umgehend für blockierte Räder, während der Bodenkontakt nur mäßig gefühlt werden kann – damit muss man sich erst einmal anfreunden wollen.

Ulrich Steppberger meint: Sébastien Loeb sieht zwar nicht wesentlich besser aus als ein Rallyespiel der vorherigen Hardware-Generation, aber wenigstens läuft es (meistens) flüssig – das schaffte WRC 5 bekanntlich nicht. Und bei Umfang wie auch inhaltlicher Abwechslung wird dank sinnvoller Beigaben wie Rallyecross, Bergrennen und der soliden Loeb-Karriere durchaus gepunktet. Als Zeitfüller, bis demnächst DiRT Rally naht, wäre Milestones Offroad-Simulation also gut positioniert. Doch just beim Fahrverhalten bleiben Fragen: Wie realistisch ist es denn wirklich, wenn fast alle Autos deutlich untersteuern und der Bremseinsatz gerne nur minimal Wirkung zeigt? So entwickelt sich wenig Gefühl für und Vertrauen ins Vehikel. Mit vorsichtiger Fahrweise und Geduld kommt Ihr zwar damit klar – trotzdem schade, dass hier so viel Potenzial verschenkt wurde.

  • etwa 300 km Streckenlänge
  • 4 Rallyecross-Kurse und ”Pikes Peak”-Bergstrecke mit dabei
  • spielt alternativ die Loeb-Karriere nach

Technisch biedere Rallye-­Raserei mit gutem Umfang und einer Prise Anspruch, die aber mit störrischem Fahrverhalten patzt.

Singleplayer65
Multiplayer
Grafik
Sound
lellek
I, MANIAC
lellek

Da Dirt Rally soweit ich weiß wesentlich simulationslastiger wird, werden es wohl noch weniger Leute “”brauchen””.Ich für meinen Teil freu mich über beide.

Danijel78
I, MANIAC
Danijel78

Braucht keine Sau! Die kurze Zeit bis Dirt Rallye da ist warte ich lieber bevor ich mir wieder Milestones Stangenware antue.