SoulCalibur V – im Test (360)

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Im Sommer 2008 hat uns SoulCalibur IV sehr viel Spaß bereitet: Abgesehen von den aufgesetzt wirkenden Star Wars-Gästen überzeugte der Edelklopper durch die Bank – optisch wie inhaltlich. Zweieinhalb Jahre später schickt Namco nun Teil 5 in den Ring. Dieses Mal ist als Bonus Assassin’s Creed-Held Ezio Auditore am Start, spielerisch wie grafisch stimmt auf den ersten (und gerne auch zweiten) Blick wieder alles. Um für Euch aber besonders detailliert herauszuarbeiten, in welchen Punkten der Nachfolger spürbar besser ist, oder wo Namco vielleicht gespart hat, wollen wir mehr noch als sonst den Fokus des Tests auf den direkten Vergleich mit dem Vorgänger legen.

Anno 2008 beeindruckte Teil 4 optisch mit Blitzgewitter und berstenden Rüstungen die Stages aber waren nicht durchweg hübsch, teils grobe Texturen oder detailarme Hintergründe trübten den Hochglanz-Look. Episode 5 schnappt dem Vorgänger den Titel ’Schönstes Beat’em-Up dieser Generation’ weg – die Figuren sind fein gearbeitet, die Kostüme gefallen mit zig Details, fließenden Stoffanimationen und kräftigen Farben. Dazu passend wurde das Feuerwerk aus Schwertschweifen, Funkenflug und magischen Auren kräftig gesteigert. Auch die Arenen gefallen mit teils schick animierten Hintergründen besser, doch hier haben sich schwarze Schafe eingeschlichen. So fallen wenige kreisrunde Stages negativ auf, wenn sich bei Bewegungen im Raum der Untergrund wie auf einer Scheibe mitzudrehen scheint darüber haben wir zuletzt beim HD-Remake von Tekken Tag Tournament geschmunzelt.

SoulCalibur IV protzte mit 34 Fightern, 5 davon wurden von renommierten Manga-Künstlern extra für das Spiel entworfen – so z.B. die schmucke Gothic-Lolita Ashlotte oder Knackarsch Shura. Im neuesten Teil dürfen gleich sieben frische Charaktere ran, dafür müssen bekannte Figuren wie Taki, Rock, Hwang oder Zasalamel aussetzen. Unter den sieben Namco-Frischlingen tun sich der düstere Z.W.E.I. mit seinem komplexen Moveset, die mit einer Zauberkugel kämpfende Viola sowie die Story-Hauptfiguren Patroklos und Pyrrha hervor. Andere Neuzugänge wie die niedliche Leixia, die flinke Natsu oder Stabkämpfer Xiba gefallen mit eingängigen Move-Paletten, erinnern in puncto Aussehen und Kampfstil aber gleichzeitig frappierend an die SoulCalibur-Veteranen Xianghua, Taki und Kilik.

Die unterschiedlichen Kampfstile der knapp 30 Spielfiguren sind wie in Teil 4 Grund für helle Freude – dank unterschiedlichster Waffen wie Zweihänder, Stab, Kurzschwert und Schild, Speer, Nunchaku, Axt sowie Exoten wie Tiras Kreisklinge, Violas Zauberkugel oder Ivys Kettenschwert gleicht kaum ein Stil dem anderen. Auch die Move-Palette pro Kämpfer ist fantastisch: Ein Brocken wie Astaroth hat extrem viele Würfe, Stabkämpfer Xiba wirbelt und turnt wie der legendäre chinesische Affenkönig durch die Arena, Fechter Raphael agiert mit blitzschnellen, schwer zu parierenden Hoch-Tief-Stichen. Während starke Allrounder wie Mitsurugi oder Kraftprotze à la Nightmare zunächst überlegen wirken, entfalten Profi-Charaktere wie Z.W.E.I. oder Voldo ihr Potenzial erst nach vielen Trainingsrunden. Ob sich die Charakterbalance auf lange Sicht hin als optimal erweist, wird erst das Community-Feedback bezüglich des Online-Modus klären können. Diesen konnten wir aufgrund fehlender Server zum Testzeitpunkt noch nicht auf Benutzerkomfort und Lagfreiheit testen. Doch zurück zum Kampfsystem: Namco hat die Instant-Kills und das Drei-Punkt-Rüstungsbrechersystem des Vorgängers zugunsten einer neuen Superleiste über Bord geworfen. Ist die gefüllt, stehen allerlei Manöver zur Wahl, die in der Moveliste mit ’Kühne Klinge’ oder ’Kritische Klinge’ markiert sind. Für den Kostenpunkt eines halben Energiebalkens hauen schon erstere kräftig rein besonders stark und dynamisch inszeniert sind aber die ’Kritische Klinge’-Attacken, die eine Leiste verbrauchen und in ihren leichten Variationen auch Anfängern gut von der Hand gehen. Feinheiten sind das leicht veränderte, aber nach wie vor existente Guard-Impact-Feature sowie die Option, nach vielen geblockten Hieben eine Parade auch per Standardattacke zu brechen. Wer einen feindlichen Schlag zudem möglichst spät pariert, vermindert die Zeit, bis er den nächsten Angriff starten kann um entscheidende Millisekunden.

SoulCalibur IV entsorgte Missions- und Strategie-Modi und bot neben genreüblichen Spielarten eine kurze Story für jeden Fighter sowie den anspruchsvollen Schicksalsturm, in dem ausnahmsweise Tag-Team-Kämpfe möglich waren. SoulCalibur V verwirft besagten Schicksalsturm und offeriert neben Arcade-Variante sowie Versus-Duellen einen vielfältigen, aber unübersichtlichen Trainingsmodus. Zusätzlich tretet Ihr im ’Schnellkampf’ gegen zahllose Editor-Charaktere an, um – wie in anderen Beat’em-Ups – Titel zu erspielen. Der von den Asura’s Wrath-Machern CyberConnect 2 entwickelte Story-Modus rückt das Schicksal der Neulinge Patroklos und Pyrrha ins Zentrum – Aufbau und Ablauf entsprechen den Story-Varianten von ”Dead or Alive Dimensions” oder dem hierzulande nicht erschienenen, letzten ”Mortal Kombat”. Soll heißen: Im Verlauf der Geschichte schlüpft Ihr in unterschiedliche Rollen, während die Storyentwicklung mit Textboxen und Echtzeitsequenzen vorangetrieben wird. Zusätzlich wartet natürlich der großartige Charakter-Editor: Der ist leicht zu bedienen und sorgt für schier unendliche Kämpfervielfalt. Allerdings muss jeder erstellte Recke einen Kampfstil der mitgelieferten Figuren nutzen, als kleiner Namco-Gag ist zudem das Moveset von Devil Jin aus Tekken verfügbar. Eine Blöße gibt sich der Baukasten bei den Gesichtern: Hier bieten die THQ-Editoren von WWE 12 oder Saint’s Row: The Third mehr Optionen. Dafür dürft Ihr in SoulCalibur V endlich dicke Matronen und stattliche Streiter basteln. Und die Busengröße der Ladys separat einstellen – Spielspaß +10%. Während Ihr bei Teil 4 für Kämpfe Geld erhalten und dieses für Kostüme &amp Co. verbraten habt, ist die freie Auswahl diesmal passé: Erfolge in den verschiedenen Modi werden mit Items und Kleidungsstücken belohnt, allerdings nach Vorgabe der Entwickler. Der Clou des neuen Baukastens sind die einstellbaren Farben, Muster und Aufkleber sowie pro Figur drei frei platzier- und skalierbare Objekte – so klappt’s auch mit dem Regenbogen-Riesenpenis.

SoulCalibur V-Solisten freuen sich über die Möglichkeit, Kämpfer, Arenen und jede Menge Editorkram freizuschalten, dafür fehlt im Gegensatz zu Teil 4 eine Galerie mit Artworks. Vorbesteller ergötzen sich am Zusatzkämpfer Dampierre (aus der PSP-Episode Broken Destiny) wer knapp 20 Euro mehr ausgibt, erhält die Collector’s Edition im Buch-Look samt Soundtrack, signiertem Brief, Artbook, Making-of-DVD sowie einem Download-Code für zwei Bonuskostüme.

+ 26 Kämpfer (7 neue, 18 alte &amp Ezio)
+ 27 Arenen
+ neues Superleisten-System wirkt taktisch ausgeklügelt
+ wahnsinnige Move-Vielfalt
+ sehr schicke, effektgespickte Grafik
+ 2,2 GB installierte Daten sorgen für superkurze Ladezeiten auf PS3

– neue Kämpfer erinnern teils zu stark an Alte (die weggelassen wurden)
– kein vernünftiges Tutorial für Einsteiger
– Story-Modus wird altbacken präsentiert, zudem ist die Geschichte doof

Matthias Schmid meint: Wären da nicht einige unnötige Ärgernisse, würde mein Urteil noch positiver ausfallen: Doch manch neuer Kämpfer wirkt wie eine plumpe Kopie alter Helden, zudem fehlen die Rundenzeit-Option ’unendlich’ und ein Tutorial für Anfänger. Die Story hat mich am meisten enttäuscht: Altbackene Standbilder illustrieren eine infantile Geschichte, in der ich gezwungen bin, mit dem selbstgerechten Unsympathen Patroklos und dem hilflosen Dummchen Pyrrha zu spielen. Danke für die gestohlene Lebenszeit! Versöhnlich und letzten Endes sogar euphorisch stimmen mich die sehenswerte Grafik, die neuen taktischen Optionen mit den ’Kritische Klinge’-Super-Moves, der komfortable und vielseitige Editor, das noch bessere Ausweichen in die Tiefe und nicht zuletzt das sagenhafte Move-Repertoire.

Prächtig inszenierter 3D-Prügler mit spürbar veränderter Charakterriege, gigantischer Move-Vielfalt und starkem Editor.

Singleplayer86
Multiplayer
Grafik
Sound
Experte
I, MANIAC
Experte

@Shin-AnubisWORD!

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

@GuruhurumuruIch liebe Star Wars, aber selbst ich finde, dass Star Wars-Charactere in dem Setting völlig falsch sind. Mir hat Teil 4 gar nicht gefallen.Teil 2 fand ich aber auch am Besten.

DanJJ
I, MANIAC
DanJJ

härter mit der wertung ? lol das ich nicht lache !Das Spiel hat so viel mehr zu bieten wie teil 4 ! Seit teil 2 sind kaum neuerungen in dem Spiel gekommen ausser neuen Charas und moves und teil 4 hatte den faden beigeschmack der monotomie. GOTTseidank haben sie teil 5 anders gemacht, sonst wäre sc langsam aber sicher zu einem tekken mutiert. Das wichtigste in einem Kampfspiel sind die fights und der rest wie storymodus usw sind zwar ne nette abwechslung, doch komplett unwichtig. Mir ging es damals vor den onlinezeiten nur darum, wenn ich mit einem kumpel heisse matches machen konnte. Jetzt ist das herzstück eines Fighters der onlinemodus (wie der streetfighter papa erwähnte). Die Charas sind alle gut bis auf patroklos und pyhrra. Wieso muss es die 2mal geben ? Hätte man Setsuka nicht behalten können ? Yungsung wird bestimmt per dlc nachgeliefert ( was ich aber auch nicht verstehe wieso der fehlt).Die neuen charas wie natsu zb. haben wieder etwas frische reingebracht (byebye taki du altes tittenmonster°°)Das die stances wie zb. von mitsurugi gestrichen wurden und die movepallette gekürzt wurde stört mich nicht wirklich, irgendwie bin ich jetzt endlich mal auf den geschmack gekommen mit anderen kämpfern zu trainieren ,was vorher nicht wirklich der fall war.Die aktive abwehr schmerzt mich aber doch sehr………Ich mache sie manchmal noch immer unbewusst wenn ich zb. auf einen asteroth 2 moves noob treffe und er mit seinen moves nervt.Schade damit hat man nervige noobs schnell in die schranken gewiesen.Alles andere ist einfach der brecher :+Grafik +Onlinemodus+editor+musik+charas+arenas+harte cpuNegativ:+charas+richtige aktive abwehr fehlt+kürzung moves Wertung 90 %

Guruhurumuru
I, MANIAC
Guruhurumuru

Liebe Maniac Redakteure,würdet ihr Teil 4 dieser Serie ausgiebig gespielt haben, dann wäret ihr womöglich härter mit eurer Wertung gewesen.Was eine Vorfreude auf dieses Game, und dann die totale Ernüchterung. Vergessen wir einfach mal das 9 Chars in dem Game fehlen. Vergessen wir auch mal dass es 3 Chars in SC5 gibt, die fast jeden Fighting Stil beherrschen ( Kilik kann nur männlichen Stile übernehmen ). Vergessen wir einfach mal die ANzahl an Chars. Aber was eine “”Vergewatligung”” der Charactere. Euch ist wahrscheinlich nicht aufgefallen, dass man so gut wie jedem Character die Anzahl an Moves gekürzt hat. So hat man z.B. Mitsuguri einen kompletten Stand gestrichen, und etliche Moves dazu. Manche Chars in dem Spiel sind jetzt zu unfähr geworden (z.B. Astaroth oder Yoshi). Raphael ist zu einem billigen Char geworden, der fast keine Chance gegen andere hat. (Kommt auch davon, dass man ihm einige wichtige Moves gestrichen hat. Dabei war dieser in Teil4 einer meiner Lielingschars). Oder schaut euch mal Xiba (Kilik-Verschnitt) an: Der ist einfach nervig. Levels schön, Musik schön, Online Modi gelungen, Character Editor einfach genial!! (ich liebe es einfach), aber es ist einfach ein Schritt zurück, da man die Chars einfach falsch entwickelt hat. Obwohl jetzt keiner mehr behaupten kann, dass SC5 ein ButtonSmasher ist ( war eigentlich nie einer, aber diese Noobs halt…). Denn der kleinste Fehler wird dich einiges kosten.Und warum gibt es in diesem Game keinen gescheiten Single Player Mode. Oder warum hat man keinen Tag-Mode eingebaut?! Meine Wertung für das Game: 80%.Potential nicht genutzt.P.S: Glaube eigentlich, dass sie die fehlenden Chars als DL anbieten werden. Wurden wahrscheinlich aus Zeitgründen weggelassen, oder weil die Zeit für ein neues Beatem Up ideal war. @Asaziel Natürlich ist bis dato Teil 2 der Serie der beste überhaupt. Aber Teil 4 war eigentlich nicht so schlecht. Ausser mieser Musik, miesen hintergründen, und dummen Star Wars Chars…

usul82
I, MANIAC
usul82

Naja, ich hab mich echt drauf gefreut…nachdem Teil 4 für mich der schlechteste in der Reihe war, hatte ich echte Hoffnungen in dieses Ding gesteckt. Am Ende bekam ich zwar nen geilen Editor und fette Grafik, aber der Rest jedoch wie Modi und gameplay entäuschten auf ganzer Linie. Also Namco, von mir gibts nen fettes FAIL !!!!!

Shin-Anubis
I, MANIAC
Shin-Anubis

Ich werd auf die Budget-Version warten. Beat’em Ups sind mir keinen Vollpreis wert.

Gast

Was ich nicht verstehe: Wenn ihr weiterhin halbwegs aktuelle Tests auf der Website veröffentlicht, wieso wollt ihr dann am Freitag im Podcast nicht darüber sprechen???

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

Tja, Soulcalibur war für mich nach Teil 4 endgültig gestorben. Und wie ich sehe kann Teil 5 es auch nicht mehr aus dem Friedhof reissen. Pech.