South Park: Der Stab der Wahrheit – im Test (PS3/360)

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Ich habe das Projekt South Park-Rollenspiel seit der Ankündigung interessiert verfolgt. Und irgendwie war ich von Beginn an davon ausgegangen, dass ich ein Spiel mit deutscher Sprachausgabe bekomme. Ich weiß nicht, warum ich das dachte, aber irgendwie schien mir das selbstverständlich. Schließlich schaue ich – auch wenn das heutzutage so gar nicht mehr als chic gilt – die Serie auf deutsch an. Warum auch nicht? Die Stimmen sind klasse und von wenigen Wortspiel-Gags abgesehen, zünden die Witze auch auf Deutsch. Zudem möchte ich den Deutschen sehen, der wirklich alles versteht, wenn Eric losflucht, Kenny nuschelt, Jimmy stottert oder Scott Malkinson lispelt.

Doch zurück zum Spiel: Hier gibt es nur englische Sprache. Damit musste ich leben und damit müsst Ihr leben. In Kombination mit den kleinen deutschen Untertiteln kann das in hektischen Szenen schon mal zu kleineren Verständnisschwierigkeiten führen. Der zweite Punkt, den sicher jeder Kaufinteressierte überlegen sollte, ist der Faktor Serienkenntnis. Klar ist: Wer den groben Humor nicht mag oder sich an Fäkalgags stört, der sei vor dem Stab der Wahrheit gewarnt. Um das Spiel aber richtig schätzen zu können, solltet Ihr die Serie gut kennen. Und damit meinen wir richtig gut: Ihr wisst, was Krebsmenschen sind, könnt mit Lemmiwinks und Katatafisch etwas anfangen und habt davon gehört, dass es Al Gore mit der Jagd auf den Schweinebärmann total ernst ist – dann seid Ihr für das Rollenspiel gerüstet.

Apropos Rollenspiel: In spielerischer Hinsicht ist ein Vergleich mit Marios RPG-Abenteuern angebracht, z.B. dem GameCube-Hit Paper Mario: Die Legende vom Äonentor. Denn hier wie dort steht Ihr Euch in rundenbasierten Kämpfen gegenüber, die mit kleinen Reaktionseinlagen gewürzt werden. In der Praxis müsst Ihr für erfolgreiche Angriffe rechtzeitig Tasten drücken oder den Analogstick wirbeln lassen. Das ist routiniert und wenig einfallsreich, so werden die meisten kurzen Rundenkämpfe aber für Rollenspiel-Muffel kurzweiliger.

Fürchten muss sich niemand vor den Fights: Ihr habt auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad eine enorme Menge an Heiltränken und Magie-Mahlzeiten dabei, zudem helfen Euch Eure Begleiter immer wieder aus der Patsche. Das Kampfsystem ist rasch verstanden, bietet aber dennoch viele Möglichkeiten: Ihr greift mit Eurer Nahkampfwaffe auf verschiedene Weisen an oder lasst eine von mehreren Fernattacken los. Ihr schröpft Euren Magiebalken für bis zu fünf Zauberattacken oder nutzt das Mana (= Furz-Energie) für vernichtende Winde die Analogstick-lastige Ausführung Letzterer lässt jedoch zu wünschen übrig. Viele dieser Attacken lassen den Gegner bluten oder kotzen – diese Verzauberungseffekte haben mitunter großen Einfluss auf feindliche Lebensleisten. Daneben gibt es Konterstellungen, Rüstungen, Heil-, Magie- und Tempotränke sowie die Möglichkeit, Euren Begleiter (Ihr habt stets maximal einen dabei) wiederzubeleben.

Auch in der normalen Oberwelt gibt es Fähigkeiten, die Euch weiterhelfen und nach und nach alle Areale und Geheimgänge (davon gibt es eine Menge) zugänglich machen: Ihr nutzt eine Analsonde für kurze Teleports, aktiviert mit Eurer Fernwaffe Schalter, macht Euch winzig klein oder nutzt an wenigen Stellen spezielle Fähigkeiten Eures Begleiters – Kenny bezirzt mit einer Stripeinlage, Butters legt Verletzten seine heilende Hand auf. Zusätzlich machen Eure vier Furz-Magien in Stadt, Land und Kanalisation den Weg frei: Ihr sprengt Hindernisse oder lockt Feinde mit dem ”verstohlenen Quietscher” in Fallen. Diese Fallen sind eine besondere Stärke des Spiels: In zahllosen Situationen habt Ihr vor den Rundenkämpfen die Option, Gegner zu schwächen oder zu töten: Ihr last marode Rohre herabrauschen, setzt Pfützen unter Strom oder betäubt Gegner mit Eurer Fernwaffe.

Im Verlauf des Spiels erbeutet Ihr Hunderte Items – viele sind nur lustige Anspielungen auf Seriengags: z.B. das Buch ”Als die Kacke Pipi musste” oder mehrere Dildos von Erics Mama. Wichtiger sind aber Waffen, Rüstungen, Helme, Waffenaufsätze und Aufnäher. Die letzten beiden Kategorien veredeln Eure Klingen, Helme oder Klamotten – mit Zusatzschaden, Rüstungsboni oder zig anderen Effekten.

Ähnliche Perks schalten Spieler frei, die im virtuellen Social-Network viele Freunde bekommen – freut Euch auf Freundschaftsanfragen von fast allen kultigen Figuren. Daneben könnt Ihr bei einem Level-up (durch verdiente Punkte bei jedem Kampf) auch Eure fünf Magie-Attacken aufmöbeln im Gegensatz zu vielen anderen RPGs ist es jedoch nicht möglich, Charakterattribute frei zu verbessern – Eure Lebens- und Magieleisten werden im Spielverlauf schlicht immer länger.

Das aufgeräumte Menü ist Euer ständiger und treuer Begleiter: Hier findet Ihr schnell Eure Quest-Locations oder wechselt den Kompagnon. Praktischerweise führen die Steuerkreuz-Tasten zu bestimmten Karteikarten im Menü, das entschärft das etwas nervige Durchschalten.

Die virtuelle Welt erscheint auf den ersten Blick überschaubar, doch stecken viele Szenarien drin: Ihr verlauft Euch im Wald, reist nach Kanada, klettert durch die Kanalisation, flieht aus einem Raumschiff, kämpft Euch durch den Mongolenturm oder die Grundschule und zwängt Euch sogar durch die Innereien eines stadtbekannten Homosexuellen – bei der Detailverliebtheit dieser Umgebungen läuft Der Stab der Wahrheit zur Höchstform auf. Das Sahnehäubchen schließlich sind die mannigfaltigen Nebenquests, die allesamt auf starke South Park-Folgen anspielen: Ihr helft Al Gore bei der Suche nach dem Schweinebärmann, verprügelt Obdachlose, freundet Euch mit den Goth-Kids an, begegnet den Unterhosen-Wichteln, erlegt für Jimbo seltene Tiere, funkelt mit dem Mädchenclub um die Wette oder helft Mr. Mackey bei seinem Messi-Problem.

Matthias Schmid meint: Dass mich die fehlende deutsche Sprachausgabe nervt, steht bereits im Text. Ansonsten störe ich mich am lahmen Storyverlauf in der ersten Spielhälfte, den ab und an monotonen Kämpfen und der Tatsache, dass ich zu wenig von Stan und Kyle, vor allem aber von Randy und Mr. Garrison bekomme. Und trotz vieler Gags, kreativer Schauplätze und einem furiosen Finale kommt das Spiel in puncto Humor nicht an die besten South Park-Folgen heran. Ich hatte mir noch mehr Zwerchfell-Attacken à la Humancentipad, Rotschopf-Invasion oder World of Warcraft-Verarsche gewünscht. Am Ende war ich trotzdem glücklich und zufrieden: Weil das Spiel in puncto Look, Stil, Respektlosigkeit und Absurdität verdammt nahe an die grandiose Serie herankommt. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Dichte an Anspielungen ist enorm! Obendrein freuen mich die zahllosen Geheimnisse und das Sammeln von virtuellen Freunden oder Chinpokomon. Schlussendlich ist es klasse, dass es ein so derbes Videospiel mit Nazi-Zombies, Kotz-Anfällen und David Hasselhoffs Gesicht gibt. Danke!

  • 5 verschiedene Begleiter
  • bis 120 Freunde im virtuellen Facebook
  • lustige und einfallsreiche Nebenquests
  • Menü &amp Itemverwaltung aufgeräumt
  • keine Dialog-Optionen

Kurzweiliges, zotiges Rollenspiel mit vielen witzigen Serien-Anspielungen und sehr niedriger Schwierigkeit. Nur für ”South Park”-Kenner ein Muss.

Singleplayer83
Multiplayer
Grafik
Sound
Gast

also ich als SOUTH PARK Fan kann bestätigen, dass dieses Spiel tatsächlich eines der besten und hochwertigsten Lizenzspiele aller Zeiten ist. Ich liebe all die Anspielungen, den schwarzen und ultra-krassen Humor sowieso, und auch das Gameplay ist motivierend – mich erinnert das Kampfsystem stark an die PAPER MARIO Reihe :)Was mich aber absolut stört an dem Game sind die doch deutlichen Ruckler und – vor allem – die Schnitte – echt ärgerlich das hier derart viel rausgeschnitten wurde!!!Eigentlich müsste man so etwas ja boykottieren aber wenn das Game derart gut ist kann man ja mal eine Ausnahme machen.

Doener of Darkness
I, MANIAC
Doener of Darkness

Der Test trifft größtenteils auf meine eigenen Erfahrungen mit dem Spiel zu.Wie Walldorf schon beschrieben hat ist das Spiel am Anfang Schwer, wird dann jedoch (solang man zwischendurch die Nebenquests macht) leichter da der eigene Charakter schneller stärker wird als der großteil der Gegner. Viele der Charaktere in South Park werden von Trey Parker und Matt Stone selbst synchronisiert, welche am besten wissen wie sie ihren eigenen Charakteren die passenste Stimme verleihen. Southpark Englisch ist meiner Meinung nach Einsteiger Englisch ich hab durch South Park ab der 7 Klasse besser englisch sprechen gelernt als durch die Schule und warscheinlich hat South Park auch viel dazu beigetragen das ich die Englische Sprache bis heute so liebe. Eine Sprachoption in Stick of Truth wäre Top gewesen viel mehr graut es mir jedoch vor der Vorstellung German synchro only.Stick of Truth ist mein bisheriges Game of the Year ich würde dem Game jedoch objektiv nur eine Wertung von 79 geben da die stärken des Spiels im Fanservice und im Detail liegen, beides ist für die meisten Gamer warscheinlich nicht greifbar. Für Southpark Liebhaber ist Stick of Truth jedoch ein absolutes MUSS.

Ziep
I, MANIAC
Ziep

Bin froh, dass es nicht nur ein Lizenzmist geworden ist, und das hängt wohl schon damit zusammen, das Parker und Stone da die Kreative Kontolle hatten. Ich glaube, mit den deutschen Sprechern kann man ganz gut leben, da gibts sicher deutlich schlechtere. Ich glaube, da waren Kosten- und Termingründe das Problem, aber mit Englisch kann ich auch sehr gut leben. Der Charme der Serie ist perfekt eingefangen, ist mir mein Geld auf jeden Fall wert.

Walldorf
I, MANIAC
Walldorf

Sehr niedriger Schwierigkeitsgrad? Ich finde einige Kämpfe in den Anfangsstunden durchaus anspruchsvoll. Z.B. den gegen den Barden, hatte ihn schon besiegt und dann haben mich die Gegner danach fertig gemacht.

Tomatenmann MofD
I, MANIAC
Tomatenmann MofD

Ein schicker Titel =). mir erschien er nur etwas kruz für Rollenspielverhältnisse.

APT
I, MANIAC
APT

Gut geschriebener test und die wertung geht voll in ordnung. Mit der Englischen sprachausgabe hatte ich keine probleme. Verstanden hab ich auch alles… bis auf Kenny, den versteht man eh nie, da isses wurscht obs Deutsch oder Englisch is. xDJeder der täglich mit der Englischen sprache zu tun hat (also wirklich hören und sprechen, nicht nur lesen) dürfte absolut keine probleme haben. Bei allen anderen kann ich aber verstehen das das in fetter downer ist mit dem English only.