Straßen des Glücks – im Test (Wii)

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Wer zum ersten Mal über die Straßen des Glücks spaziert, könnte fast meinen, dabei handle es sich nur um einen schnöden Abklatsch des Gesellschaftsspiel-Klassikers Monopoly. In der Tat ist ein Teil des Spielprinzips nahezu identisch: Ihr würfelt, zieht über ein Spielbrett mit verschiedenen Feldern und kauft Läden (analog zu den Straßen) – am besten alle von einem Bezirk, denn das macht sie teurer. Wenn ein Mitstreiter dann dort stehen bleibt, muss er blechen. Neben den Läden gibt es diverse Aktionsfelder, die Euch teleportieren, Eure Geschäfte bis zum nächsten Zug schließen oder Euch eine Fortunakarte (Ereignis- und Gemeinschaftskarten) schenken.

Bevor Ihr über Los geht und Eure 4.000 Mark einzieht… Moment, falsches Spiel… Bevor Ihr zur Bank geht und Euer Gehalt bezieht, müsst Ihr zunächst vier verschiedene Farben sammeln (die Felder sind farbig markiert). Bei der Bank könnt Ihr dann den entscheidenden Unterschied zu Monopoly erstehen: Aktien der verschiedenen Bezirke. Das bringt zwei Vorteile: Wenn jemand einen Laden in dem Bezirk ausbaut, von dem Ihr Aktien besitzt, bescheren Euch die steigenden Kurse einen Geldsegen. Und selbst wenn ein Mitspieler nur auf einem der Läden des Bezirks steht und dort die ’Miete’ zahlt, gibt es für Euch eine kleine Dividende. Zudem eröffnet der Aktienhandel strategische Möglichkeiten: Ihr bringt Mitaktionäre ins Schwitzen, indem Ihr Eure Anteile abstoßt und so den Kurs in den Keller treibt. Leider dauert es, bis das Spiel in die Gänge kommt und solche Aktionen eine wirkliche Tragweite erreichen – und leider kommt dann auch schon bald das Ende. Denn Gewinner ist derjenige, der mit einem bestimmten Zielbetrag die Bank erreicht – und das geschieht bei fortgeschrittenem Spielverlauf, wenn mit größeren Beträgen jongliert wird, mitunter sehr schnell.

Gespielt wird entweder allein mit drei Computergegnern, im Mehrspieler-Modus oder online. Als Alter Ego dient Euch ein Mii oder einer von 26 Charakteren aus dem Super Mario– und Dragon Quest-Universum. Die Grafik erinnert an Mario Party, ist aber etwas schlichter gehalten.

+ pfiffiges Aktienhandel-Feature sorgt für Tiefgang
+ viele Spielbretter mit eigenen Tücken
+ beliebte Nintendo- und Square Enix-Figuren
+ Einstellungsmöglichkeiten für schnelleres Spiel der KI-Gegner

– wenn alle Läden verkauft sind, ist die Luft etwas raus bis der große Aktienhandel beginnt
– die wenigen enthaltenen Mini-Minispiele kommen kaum vor und sind spielerisch irrelevant


Kerstin Mayer meint: Straßen des Glücks ist nichts für eine kurze Runde zwischendurch: Pro Spiel müsst Ihr mindestens eine volle Stunde einrechnen, diese kann sich noch viel länger anfühlen, wenn die Computergegner ihr mangelndes strategisches Geschick durch extremes Würfelglück ausgleichen. Da möchte man schon mal gerne die Konsole ausschalten, bevor Duselbruder Mario sich schon wieder vor einem selbst ins Ziel würfelt. Die 18 Spielbretter sind abwechslungsreich gestaltet und aufgebaut, jeweils mit ihren eigenen kleinen Tücken. Und wenn Ihr keine Lust mehr habt, lasst einfach den Autopiloten für Euch spielen. Wer dabei aber zuschaut, muss wirklich zu viel Freizeit haben…

Virtuelles Brettspiel nach Monopoly-Art mit zahlreichen Spielbrettern. Der Handel mit Aktien bringt Spannung und Strategie.

Singleplayer62
Multiplayer
Grafik
Sound